Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
benutzt.“
„Wieso nicht?“
„Weil du offensichtlich Vergnügen dabei verspürst.“
Bodo steckte stillschweigend die Waffe weg und stand auf.
„Du etwa nicht?“
Ich dachte kurz über diese Frage nach. Dann drehte ich mich um und ging aus der Tür.
Kapitel 13
Der BMW brachte uns mit schnurrendem Motor in die Hein e straße. Ich parkte das Prachtstück vier Häuser weiter und wir gingen den Rest zu Fuß. Böhler hatte sich einen hübschen Bungalow gemietet, der aussah, als hätte man ihn erst vor w e nigen Stunden neu gebaut. Ein breites einstöckiges Haus in hellem, warmem Gelb gestr i chen, mit Gittern vor den Fenstern und einem umzäunten Garten von etwa dreihundert Quadra t metern. Die Einfahrt war mit Steinplatten ausg e legt und neben dem Haus stand ein Carport aus hellem Holz.
Offensichtlich war niemand zu Hause, da kein Auto auf dem Grun d stück stand. Sicher konnte ich natürlich nicht sein, aber ich war, wie immer, gut vorbereitet. Wir betraten das Grun d stück und gingen, mit einer unauffälligen Selbstverständlic h keit, zur Haustür. Mit dem pa s senden Dietrich öffnete ich uns den Zugang mit einer Schnelligkeit, dass es mit dem passenden Schlüssel kaum schneller gegangen wäre.
Als wir hineingeschlüpft waren, schlossen wir die Tür schnell wi e der, damit uns kein vorübergehender Passant beobachten konnte, obwohl wir uns so diskret ve r hielten, dass dies wohl kaum passiert wäre.
Ich blickte mich genauestens um und entdeckte nicht allzu viel Interessantes . Es gab keinen Flur, wir standen in einem großen Raum mit edlem Schiffsparkett am Boden. Sah Spitze aus, aber alles andere als wohnlich, denn der Raum war noch gar nicht eingerichtet. Es war deutlich, dass sich Böhler noch mitten im Umzug befand. Überall standen unausgepackte Kartons, an der Wand stand ein halb aufgebautes Bücherregal und der Ferns e her stand noch auf dem Boden. Links von uns standen Hol z stühle die an der Wand aufgestapelt waren und ein Tisch war vollg e packt mit Ramsch.
Bodo trabte voraus und hatte offensichtlich etwas entdeckt. Ich hatte ihn nicht an die Leine gelegt und so lief er hechelnd auf die Kartons zu.
Ich folgte seinen Blicken und suchte nach etwas interessantem, aber Bodo starrte nur die Kartons an. Dann zeigte er mit ausg e strecktem Finger auf einen der Ka r tons. Hätte er gekonnt, hätte er ganz sicher vor Aufregung mit dem Schwanz gewedelt, di e ser Trottel.
Die Kiste war mit kyrillischen Zeichen beschriftet, die ich nicht lesen konnte.
„Sag bloß, du kannst das lesen?“, fragte ich Bodo.
„Nein, aber ich erkenne die Kiste wieder. Sie gehörte meinem O n kel.“
„Du meinst … ?“ Ich hatte kapiert, ging zu der Kiste und riss den D e ckel auf. Sie war bis zum Rand mit Stroh gefüllt und ich wühlte darin herum, und ich war nicht sehr überrascht, als ich etwas h artes und metallisches spürte, ich wusste ja, was es war. Die Waffen, die Bodo ihnen verkauft hatte. Wir befanden uns im richtigen Haus, soviel war sicher. Nach einer Weile des Wühlens hatte ich vierundzwanzig Pistolen aus dem Stroh g e angelt und neben der Kiste aufgetürmt.
„Wie viele hast du ihnen gleich wieder verkauft?“
„Vierzig, Zwei Kis ten a’ zwanzig Stück “, erklärte Bodo.
„Dann haben sie noch sechzehn, abzüglich der acht, die wir im alten Kloster s i chergestellt haben. Bleiben acht Pistolen übrig, die sie i m mer noch besitzen. Nicht schlecht für den Anfang, was meinst du?“
„Ich find’s Klasse. Lass sie uns schnell ins Auto laden, dann kann ich sie noch einmal verkaufen“, sagte Bodo.
„Wag es ja nicht. Denk an deine Schwester“, ermahnte ich ihn.
Nachdem ich die Pistolen wieder einkartoniert hatte, schlep p ten wir die Kiste in meinen Wagen und verstauten sie im Ko f ferraum. Damit war das Volumen dieses Stauraumes auch schon voll ausgeschöpft, aber egal. Sportwagen sind eben keine Transporter. Danach gingen wir wieder zurück in den schei n bar funkelnagelneuen Bungalow, als wären wir die Besitzer und sahen uns erneut um. Egal was jetzt pa s sierte, diese Kerle hatten nun einen Großteil ihrer Waffen eingebüßt. Ich war z u frieden.
Jetzt sah ich mir den Tisch etwas genauer an. Er war gefüllt mit u n wichtigem Kleinkram, den man dort abgelegt hatte, solange noch Platz gewesen war. Ich wühlte ein wenig zwischen alten Büroutensilien und Papierschnipseln herum, en t deckte aber nichts weiter als Müll. Ein zerfranster Schreibblock, eine ze r knüllte
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