Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)

auf die Buchrücken. Die meisten Bücher waren stark ve r staubt und bei denjenigen, die es nicht waren, handelte es sich um Liebesromane. Die L e seratte in diesem Haus hieß also garantiert nicht Bodo, aber das haben Sie bereits vorher geahnt, nicht wahr?
    Gerade als ich mich umdrehte, kam Bodo raketenschnell auf mich zugerannt und sprang mich wie ein wilder Stier an. Die Pfeife schrie irgendetwas von einer Ren a te, dann rannte er mich ungebremst um und wir stürzten gemeinsam am Regal vorbei und landeten unsanft hinter der Couch. Nach einer schmerzhaften Landung wollte ich ihn gerade fragen, wer R e nate denn sei und was die Scheiße soll, da dröhnte ein gewalt i ger, ohrenbetäubender Knall durch das Haus.
    KAWUMM!!! (schon wieder)
    Eine helle Feuerwand brach aus der Küche und erleuchtete den Flur, die Haustür wurde, als wäre sie aus Papier, aus den A n geln gerissen und flog meterweit nach draußen. Ich betete, dass sie nicht auf me i nem Auto landen würde. Das Feuer brach durch die entstanden e Türöffnung nach draußen und zog ins Himmelreich davon . Trümmer flogen bis ins Wohnzimmer und fi e len in einer gewaltigen Staubwolke auf den Teppich. Die halbe Küche landete im Flur und verteilte sich bis hinaus in den Vo r garten. Ich spürte die Hitze über meinen Körper fahren, obwohl ich geschützt hi n ter der Couch lag. Als der Hauptsturm vorüber war, lief ich mit einem Klingeln in den Ohren in die Küche, griff nach einem Handtuch, das gegenüber der Spüle an einem Haken hing (und wie durch ein Wunder die Explosion überlebt h atte) und lösc h te damit die kleinen Feuerstellen, die überall in der Küche entstanden w a ren. Bodo kam hinzu und half mir, so dass wir nach wenigen Sekunden alles gelöscht hatten, noch bevor ein richtiger Brand entstehen konnte. Chri s tine kam au f geregt zu uns gerannt und starrte entsetzt auf den entstandenen Sch a den.
    Ich blickte Bodo an und brüllte, da ich halbwegs taub war:
    „Renate?“
    Bodo warf mir einen bösen Blick zu. „Ich sagte: Granate“
    „Oh. Verstehe“, machte ich und sah Christine an.
    „Bist du fertig?“
    „Spinnst du? Im meinem Haus explodiert eine Bombe und du fragst mich, ob ich fertig bin?“
    Ich lächelte sie sanft an: „Möchtest du denn noch bleiben?“
    „Schon gut, ich hole meine Tasche. Seid ihr sicher, dass kein Feuer mehr ausbr e chen kann?“
    „Wir werden die gefährlichen Stellen mit Wasser übergießen“, sagte ich und dann: „Aber beeil dich, bevor die Bullen ko m men. Ich habe keine Lust auf lange Erkl ä rungen.“
     
    Wenige Minuten später saßen wir in meinem Wagen und fu h ren in Richtung me i ner Lieblingsabsteige. Christine räkelte sich auf den wenigen Zentimetern des Rücksitzes, aber eigen t lich kann man nicht von Rücksitzen bei einem Z4 sprechen und deshalb sah sie gequält aus, aber vielleicht auch wegen der Umstände.
    Meine Ohren fühlten sich an wie betäubt und die Geräuschk u lisse des Straßenve r kehrs drang nur gedämpft zu mir hindurch. Wut brodelte in mir und ich hatte wir k lich die Schnauze voll, von diesen ständigen Anschlägen, ich war ihnen sozusagen überdrüssig. Ich würde Böhler gewaltig den Arsch aufreißen, sobald ich ihn in die Finger bekäme und vielleicht würde ich, trotz aller Androhungen von Meiers, noch ein letztes Mal me i ne üblichen Foltermethoden zum Einsatz bringen. Warte nur, du Schwein. Ich kriege dich!
     
     

Kapitel 15
     
     
    Christine schluchzte leise auf dem Rücksitz und murmelte e t was von einer neuen Küche, die sie sich nicht leisten kann. Ich weiß nicht, ob sie vor Wut schrie, oder ob sie flüsterte, meine Ohren nahmen jedes Geräusch in einer dumpfen Mon o tonie auf, die klang, als käme sie aus einem Blecheimer. Wenn mein Trommelfell b e schädigt ist, dachte ich, dann Gnade ihm Gott, diesem verdammten Schleimklu m pen Böhler .
    Wenigstens sind wir den Bullen entkommen. Wenn ich mir vorstelle, Billy, der dummen Sau , Bericht erstatten zu müssen, dankte ich dem Schöpfer, dass wir d a von gekommen waren. Unangenehmerweise würde die Explosion ihre Aufmerksa m keit auf Bodo und seine Schwester lenken. Wer weiß, was sich diese Analphabeten zusammen reimen würden. Obwohl, and e rerseits hatte ich meine Zweifel, dass die Uniformierten übe r haupt eine Verbindung zu meinem Fall herstellen konnten.
    Nach einigen Minuten erreichten wir das Down U nder . Ich parkte den Wagen hi n ter dem Haus und wir gingen auf das reservierte Zimmer. Die Explosion