Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
Auch egal. Was ich im Augenblick am wenigsten gebrauchen konnte, war eine Verhaftung, noch dazu von di e sem Spinner und seinen kleinen Wachhunden. Stundenlange Verhöre und eine langweilige Zelle gehörten ebenso wenig zu me i nen Hobbys. Doch was mir fehlte, war das übliche Gefühl aufwallender Wut, das mich ungebremst in Action versetzte. Wo blieb’s nur? Hatte ich meinen Kampfgeist womöglich g e gen die Liebe eingetauscht? Oder dachte ich einfach nur zuviel darüber nach?
Ich sah Billy an, der gerade dabei war, seine Handschellen klar zu machen. Er stand nun direkt vor mir und meinte es ernst, das erkan n te ich, doch dann beging er seinen größten Fehler. Er sagte grinsend:
„Hey Pacman, Game over!“
Wie ein Blitz schoss ich in derselben Sekunde in die Höhe und schlug ihm schwungvoll meinen Ellebogen unters Kinn. K A WUMM! Mein Knochen traf voll ins Schwarze und explodierte förmlich auf seinem Kinn. Der Treffer prallte von unten nach oben ein und hatte ihm sicher etwas gebrochen. Er wollte b e wusstlos z u rücktaumeln, doch bevor er mir entglitt, packte ich ihn am Hemd und zog ihn vor mich, wie ein Schutzschild.
Die beiden Bullen, die Billy mitgebracht hatte zurrten ihre Holster und wollten ihre Waffen ziehen, doch sie hatten nicht mit meinem vertrottelten Bodyguard gerec h net. Der war zwar ziemlich blöd, aber stark wie ein Ochse. Er war so schnell und überraschend an sie he r angehechtet, dass sie erschraken und seine Fäuste schlugen gleichze i tig aus. Auch Bodo trumpfte mit präziser Treffsicherheit auf und hatte die beiden Unifo r mierten mit einem Doppelschlag zu Boden gestreckt. Er hatte beide Fäuste quasi ausgestreckt und die beiden gleichzeitig im Gesicht getroffen wie ein Dampfhammer, dabei setzte er de r maßen viel Kraft ein, dass ich verblüfft staunte, in welchem Tempo die beiden Halbaffen zu Boden stürzten. Wahnsinn. Langsam wurde mir klar, wie viel Glück ich damals gehabt hatte, als ich Bodo mehrere Male zu Boden gestreckt hatte. Hätte er nur einen Treffer landen können, wäre ich erl e digt gewesen.
Nachdem ich Billy, die dumme Sau, fallengelassen hatte, lagen drei Männer mit blutenden Nasen und träumenden Geistern auf dem B o den vor uns. Christine war entsetzt:
„Scheiße. Ihr habt die Bullen erledigt. Jetzt werden sie zur Jagd bl a sen!“
Ich legte beruhigend meinen Arm um sie:
„Das war doch nur Billy, die dumme Sau . Zerbrich dir nicht deinen hübschen Kopf.“
Bodo grinste. „Du kennst diesen Bullen?“
Ich ging nicht darauf ein. „Packt die Zahnbürste ein. Wir ch e cken aus.“
Bodo verschwand im Bad und sammelte unsere Sachen ein, während ich mein Notebook in die dafür vorgesehene Tasche steckte. Nachdem wir alle Spuren ve r wischt und die Waffen der drei eingesteckt hatten, verließen wir das Zimmer und ma r schierten direkt zur Reze p tion. Billy und seine Handlanger schliefen derweil eine Runde.
Mein alter Freund am Empfang warnte uns:
„Geht lieber nicht hinten raus. Dein schicker Sportwagen hat einen Bewacher.“
Ich warf meinem alten Kumpel eine grüßende Geste zu und ging hinten raus.
„Danke, mein Alter. Für alles. Hast was gut bei mir.“
Ich stellte meine Tasche ab und gab Bodo ein Zeichen, sie für mich mitzunehmen. Dann stieß ich die Hintertür auf und rannte los.
Mein Auto stand kaum zwei Meter von der Tür entfernt und ich hatte den Bew a cher in einer Sekunde erreicht. Der war so übertölpelt, ke i ne Ahnung, wo er mit seinen Gedanken gerade war, mit einem Übe r raschungsangriff hatte er jedenfalls nicht gerechnet. Bevor er zucken konnte, traf meine Faust auf seine linke Schläfe und beförderte ihn in einen tiefen Schlaf. Er pral l te rücklings auf die Beifahrertür meines Wagens und rutschte wie ein Schluck Wasser daran herunter.
Ich öffnete sofort meinen Kofferraum und musste feststellen, dass die Kiste mit den Pistolen verschwunden war. Sollte ich die Zeit investieren, sie aus dem Pol i zeiauto zu holen, das auf der anderen Straßenseite geparkt war? Nein. Zeitverschwe n dung. Wir hatten g e nügend Waffen. Wir packten unsere sieben Sachen in den frei g e wordenen Kofferraum, sprangen ins Auto und rasten los.
Während der Fahrt lobte ich Bodo:
„Mann Junge. Das war eine gekonnte Aktion, wie du die be i den u m gehauen hast.“
Bodo grinste: „Du warst auch nicht ohne!“
Christine schien genervt. „Hey, ihr verdammten Machos. Hört auf, euch Honig ums Maul zu schmieren. Ihr habt euch mit den Bullen angelegt.
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