Pacman jagt die Mädchenhändler (German Edition)
knallte sie Bodo auf den Tisch. Der starrte verblüfft auf das Bündel Hunderter, dann glotzte er mich an.
„Mann, Pacman. Wie viel Kohle schleppst du mit dir rum?“
„Ich habe das Geld von einer schmalbrüstigen Brünetten. Sie gab es mir, weil ich ihre Tochter gerettet habe. Ist schon witzig. Das dre i zehnjährige Mädel habe ich aus dem Haus gerettet, in dem wir uns jetzt verstecken. Vor dir dürften gut fünfundzwa n zigtausend Euro liegen. Das ist dein Anteil, denn du hast mich auf die richtige Spur gebracht. Ohne dich hätte ich die drei Jungfrauen nicht gefunden. Es gehört dir und deiner Schwester. Steck es gut weg, verlier es nicht.“
Bodo starrte mich erschrocken an.
„Der Held der Stadt hat für seine Heldentaten auch noch Geld ka s siert?“
„Ja. Und nicht zu knapp. Ach ja. Bevor ich es vergesse. Den kleinen Sportwagen da draußen habe ich noch obendrein g e kriegt, falls es dich interessiert. In dieser Stadt geht es Helden recht gut.“
„Mann, Junge. Das hat sich ja echt ausgezahlt, oder?“
„Was ist hier los?“, drang eine Stimme vom Eingang herein . Chri s tine stand verschlafen in der Tür und blickte auf das Geld, das auf dem Tisch lag. Ich drehte mich zu ihr um und lächelte. Mist . Es wäre mir lieber gewesen, sie hätte weitergeschlafen. Wenig s tens so lange, bis ich das Haus verlassen hatte. Jetzt war ich ihr Erkläru n gen schuldig, die ich vermeiden wollte.
„Pacman. Erklär mir das“, sagte sie fordernd. Na, was sag ich...
Bodo mischte sich ein. „Beruhige dich, Prinzessin. Er hat nur seine Schulden b e zahlt.“
„Was für Schulden?“
Jetzt übernahm ich wieder das Ruder. Ich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm, doch sie schraubte sich aus meiner U m armung und stellte sich trotzig vor mich hin, stemmte die Arme in die Hüften und starrte mich erwartungsvoll an:
„Pacman. Was ist hier los?“, forderte sie streng.
„Ganz ruhig, Schnecke. Wir wollen nichts überstürzen. Bodo wird dir alles erklären. Ich muss jetzt los, ein paar Erledigu n gen machen. Ich bin bald zurück, okay?
„Was?“, schnaubte sie los. „Du fährst nirgendwo alleine hin und ü berhaupt erklärst du mir zuerst einmal dieses Geld!“
Ojemine. Frauen! Bist du ihnen einmal verfallen, kannst du deine Privatsphäre abschreiben und musst ihnen jeden Schritt haarklein erklären. Das war ja mal wi e der typisch. Ich hatte keine Nerven dafür und wollte es mir einfach machen. Ich set z te auf Bodos Unterstü t zung und legte los:
„Hör zu, Herzchen! Schalt mal einen Gang zurück und geh die Sache ruhiger an. Keiner will dir ans Getriebe fahren. Wir alle wollen nur das Beste für dich. Also, verhalt dich ruhig und warte, bis ich wieder da bin. Ich bin bald zurück“, machte ich ihr unmissverständlich klar. Dann ging ich an ihr vorbei und verließ das Haus. Sie blickte mir völlig verwirrt nach. Bevor ich die Tür zuwarf, rief ich noch hinte r her: „Bodo! Erklär’s ihr.“ Dann war ich weg.
Kapitel 17
Zum letzten Mal nutzte ich die gewaltige Kraft meines Spor t flitzers aus und fuhr mit Bleifuß aus der Stadt. Ich musste den Wagen lo s werden, so leid es mir tat. Ich besaß ihn noch nicht allzu lange, hatte mich jedoch bereits dergestalt an ihn g e wöhnt, dass es mir in der Seele weh tat, aber die Kiste war mir einfach zu heiß. Die Beschreibung sowie das Kennzeichen w a ren mittlerweile sicher bekannter als Mich a el Schuhmacher. Ich hatte keine andere Wahl. Ich musste dieses Viertel verla s sen und einen alten Informanten am Stadtrand bes u chen, den ich ohnehin lange nicht gesehen hatte. Ein cooler Typ, auf den ich mich sehr freute, denn er war nicht nur Informant, sondern auch ein guter Freund, mit dem ich über alles reden konnte. Einer der Typen, denen man ein Geheimnis getrost anvertrauen konnte, ohne Angst haben zu müssen, dass man es Tags darauf in der Tageszeitung veröffentlicht sah. Er würde meinen W a gen seiner optimalen Bestimmung zuführen und mir im Au s tausch einen Sauberen zur Verfügung stellen. Das Dumme war nur, dass er mir einen Wagen geben würde, der nicht halb s o viel Wert war, wie mein geiler BMW. Verdammt, es brach mich in Stücke .
Ich hatte seinerzeit einen Fall, bei dem ich ohne Hilfe nicht weite r gekommen wäre. Ich war ein Frischling bei der Polizei und saß mit Billy, der dummen Sau , in einem zivilen Diens t fahrzeug. Wir übe r wachten gerade eine verdächtige Person, als diese überraschend aus der Garage donnerte
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