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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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jedenfalls sehr gute Gründe zu lügen, falls er und Carl Palmcrona nach dem Haftbefehl mit Agathe al-Haji verhandelt hätten.«
    »Das wäre natürlich kriminell, verdammt, als würde man die Miliz in Darfur direkt mit Waffen beliefern, das würde gegen internationales Recht verstoßen und das …«
    »Wir haben Pontus Salman geglaubt, weil er sich identifiziert hat«, unterbricht Joona sie. »Aber dass er einmal die Wahrheit gesagt hat, heißt nicht, dass er immer die Wahrheit sagt.«
    »Ist das dein Gefühl?«
    »Nein, aber da war etwas mit Salmans Stimme … als er meinte, das einzig Bemerkenswerte an dem Bild sei, dass Carl Palmcrona den Champagner nicht dankend abgelehnt habe.«
    »Weil es überhaupt nichts zu feiern gab«, ergänzt Saga.
    »Ja, so hat er es formuliert, aber mein Gefühl sagt mir, dass es ganz im Gegenteil doch etwas zu feiern gab und sie mit Champagner anstießen, weil sie sich geeinigt hatten.«
    »Alle Fakten sprechen gegen das, was du da sagst.«
    »Aber denk doch mal an das Bild«, fährt Joona fort. »Es herrscht eine gewisse Stimmung in der Loge und … ihre Gesichter strahlen aus, dass der Vertrag in trockenen Tüchern ist.«
    »Aber selbst wenn das stimmen würde, können wir den genauen Zeitpunkt nicht ohne Penelope Fernandez bestimmen.«
    »Was sagt denn ihre Ärztin?«, fragt Joona.
    »Dass wir bald mit ihr sprechen können, aber dass sie mental immer noch völlig erschöpft ist.«
    »Wir haben keine Ahnung, was sie weiß«, sagt Joona.
    »Stimmt, aber verdammt, welcher Spur sollen wir denn sonst nachgehen?«
    »Dem Foto«, antwortet Joona. »Im Hintergrund sieht man die vier Musiker und vielleicht kann man anhand ihrer Hände feststellen, welches Stück sie spielen, und so den genauen Zeitpunkt bestimmen.«
    »Joona«, seufzt sie.
    »Ja«, sagt er lächelnd.
    »Das ist doch totaler Irrsinn – ich hoffe, das ist dir klar.«
    »Robert Riessen meinte, es sei theoretisch möglich.«
    »Wir werden wohl oder übel darauf warten müssen, dass es Penelope Fernandez besser geht.«
    »Ich rufe mal an«, sagt Joona, greift nach seinem Handy, wählt eine Nummer im Landeskriminalamt und bittet darum, mit Raum U 12 verbunden zu werden.
    Saga wirft einen kurzen Blick auf sein ruhiges Gesicht.
    »Mein Name ist Joona Linna, ich bin …«
    Er verstummt und grinst über das ganze Gesicht.
    »Natürlich erinnere ich mich an Sie und Ihren roten Mantel«, sagt er und hört anschließend zu. »Ja gut, aber … Ich hätte eigentlich gedacht, Sie würden eine Hypnose vorschlagen?«
    Saga hört die Ärztin über seinen Scherz lachen.
    »Schon gut«, sagt er. »Aber Spaß beiseite – wir müssen dringend, wirklich dringend mit ihr sprechen.«
    Sein Gesicht wird ernst.
    »Ich verstehe, aber … das Beste wäre, wenn Sie Penelope überzeugen könnten … Okay, wir werden eine Lösung finden … Tschüss.«
    Er beendet das Telefonat und biegt in die Bellmansgatan ein.
    »Ich habe mit Daniella Richards gesprochen«, sagt Joona zu Saga.
    »Was sagt sie?«
    »Sie denkt, dass wir Penelope Fernandez in zwei Tagen vernehmen können, dass sie aber erst eine neue Unterkunft bekommen muss – sie weigert sich, in dem unterirdischen Raum zu bleiben und sagt …«
    »Es gibt keinen sichereren.«
    »Aber wenn sie sich nun einmal weigert«, erwidert Joona.
    »Dann werden wir ihr erklären müssen, dass es gefährlich ist.«
    »Das weiß sie besser als wir«, sagt er.

71
    Sieben Millionen Möglichkeiten
    Disa und Joona sitzen sich im Restaurant des Södra-Theaters gegenüber. Die Sonne scheint satt durch die riesigen Fenster, die den Blick zur Altstadt, zu Skeppsholmen und auf das glitzernde Wasser eröffnen. Sie haben gebratene Heringe mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren gegessen und schenken sich gerade den letzten Schluck Leichtbier ein. Auf der kleinen Empore sitzt Ronald Brautigam an einem schwarzen Flügel, und Isabelle van Keulens rechter Ellbogen ist angehoben, während sie den Bogenstrich beendet.
    Die Musik hält inne, der letzte Geigenton vibriert, wartet auf das Klavier und endet schließlich in einem hohen, bebenden Ton.
    Joona und Disa verlassen nach dem Konzert das Restaurant, treten auf den Mosebacke-Platz hinaus, bleiben stehen und sehen sich an.
    »Was ist mit Paganini?«, will sie wissen und rückt seinen Hemdkragen gerade. »Du hast zuletzt auch über Paganini gesprochen.«
    Er ergreift sanft ihre Hand.
    »Ich wollte dich nur treffen …«
    »Damit ich mich mit dir streiten kann, weil du deine

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