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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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gesehen«, sagt Penelope. »Ich wusste, dass er niemals aufgeben würde, er hätte mich gejagt, immer weiter gejagt …«
    Sie verstummt und starrt ins Leere.
    »Und mich schließlich getötet«, sagt sie.
    »Ja«, erwidert Saga.
    Penelope schließt die Augen, sitzt einfach nur da und spürt die sanften Bewegungen des Wagens. Sie fahren an dem beeindruckenden Mahnmal zum Gedenken an Raoul Wallenberg vorbei. Wie schäumende Wellen oder hebräische Schrift, die über die Erde weht.
    »Wer war er?«, fragt Penelope. »Wer war der Mann, der mich gejagt hat?«
    »Ein Profikiller«, antwortet Joona.
    »Weder bei Europol noch bei Interpol liegt etwas über ihn vor«, bemerkt Saga.
    »Ein Profikiller«, wiederholt Penelope langsam. »Dann hat ihn also jemand beauftragt?«
    »Ja«, antwortet Saga. »Das steht außer Frage, aber wir werden keine Verbindung zu seinem Auftraggeber finden können.«
    »Raphael Guidi?«, fragt Penelope leise. »War er es? Oder Agathe al-Haji?«
    »Wir denken, dass es Raphael Guidi gewesen ist«, meint Saga. »Denn für Agathe al-Haji spielt es im Grunde keine Rolle, ob Sie als Zeugin aussagen, dass sie versucht, Munition zu kaufen …«
    »Es ist ja kein Geheimnis, was sie da treibt«, ergänzt Joona.
    »Dann hat also Raphael Guidi einen Mörder geschickt, aber … was will er? Wissen Sie das? Geht es bei dem allen nur um das Foto?«
    »Raphael Guidi glaubt vermutlich, dass Sie die Fotografin sind, er glaubt, dass Sie eine Zeugin sind und Dinge gesehen und gehört haben, die ihn entlarven könnten.«
    »Glaubt er das immer noch?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Dann wird er einen neuen Mörder schicken?«
    »Das befürchten wir«, antwortet Saga.
    »Wie lange werde ich unter Polizeischutz stehen, bekomme ich eine neue Identität?«
    »Wir werden die Sache noch durchsprechen müssen, aber …«
    »Man wird mich jagen, bis ich nicht mehr die Kraft habe weiterzulaufen«, sagt Penelope.
    Sie kommen am Nobelkaufhaus NK vorbei und sehen drei Jugendliche, die vor dem eleganten Haupteingang in einen Sitzstreik getreten sind.
    »Er wird nicht aufgeben«, bestätigt Joona. »Deshalb müssen wir das Geschäft auffliegen lassen, denn wenn uns das gelingt, gibt es für ihn keinen Grund mehr, Sie zu verfolgen.«
    »An Raphael Guidi kommen wir nicht heran, das ist uns bewusst«, sagt Saga. »Aber hier in Schweden können wir verdammt viel tun, und das werden wir ihn spüren lassen …«
    »Was denn?«
    »Als Erstes werden wir das Geschäft stoppen«, erklärt Saga. »Denn ohne Axel Riessens Ausfuhrgenehmigung wird das Containerschiff den Hafen von Göteborg nicht verlassen.«
    »Und was macht Sie so sicher, dass er die Papiere nicht unterzeichnen wird?«
    »Das würde er niemals tun«, antwortet Joona. »Weil er genauso viel über die Sache weiß wie wir.«
    »Gut«, flüstert Penelope.
    »Wir stoppen das Geschäft, und als Nächstes schnappen wir uns Pontus Salman und alle anderen, die in die Sache verwickelt sind«, meint Saga.
    Es wird still im Auto.
    »Ich muss meine Mutter anrufen«, sagt Penelope nach einer Weile.
    »Nehmen Sie mein Handy.«
    Penelope nimmt Sagas Handy, scheint zu zögern, wählt dann jedoch eine Nummer und wartet.
    »Hallo Mama, ich bin’s, Penny. Dieser Mann, der …«
    »Penny, es klingelt gerade an der Tür, ich muss …«
    »Mama, warte«, unterbricht Penelope sie gestresst. »Wer klingelt denn jetzt bei dir?«
    »Keine Ahnung, wieso?«
    »Erwartest du jemanden?«
    »Nein, aber …«
    »Du darfst die Tür nicht aufmachen«, unterbricht Penelope sie.
    Ihre Mutter sagt etwas und legt das Telefon fort. Penelope hört ihre Schritte auf dem Fußboden und dass es noch einmal klingelt. Die Tür wird geöffnet, und sie hört Stimmen. Penelope weiß nicht, was sie tun soll. Sie sieht Saga und Joona an, die sie aufmerksam beobachten. Es knistert in der Leitung und hallt seltsam, dann hört man erneut die Stimme ihrer Mutter.
    »Bist du noch da, Penny?«
    »Ja.«
    »Hier ist jemand, der dich sprechen möchte«, sagt ihre Mutter.
    »Der mich sprechen möchte?«
    Penelope befeuchtet ihre Lippen.
    »Okay, Mama. Gib das Telefon weiter.«
    Es knistert in der Leitung, dann hört Penelope eine Frau ihren Namen sagen.
    »Penelope Fernandez?«
    »Ja«, antwortet sie.
    »Wir müssen uns treffen.«
    »Mit wem spreche ich?«, erkundigt sich Penelope.
    »Ich habe Ihnen das Foto geschickt.«
    »Ich habe kein Foto bekommen«, antwortet Penelope.
    »Gute Antwort«, entgegnet die Frau. »Wir kennen uns nicht, aber ich

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