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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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er hatte die Absicht, den Mord zu vertuschen, es wie einen Bootsunfall aussehen zu lassen, setzte Viola aber auf dem Bett ihrer Schwester ab.«
    »Weil er dachte, Viola wäre Penelope.«
    »Ich muss alles über Penelope Fernandez und ihr …«
    »Sie ist eines meiner größten Idole«, unterbricht Anja ihn. »Sie ist Friedensaktivistin und wohnt in der Sankt Paulsgatan 3.«
    »Wir haben für sie und Björn Almskog über das Intranet eine Suchmeldung herausgegeben«, sagt Joona. »Und der Seenotrettungsdienstsucht das Gelände rund um Dalarö mit zwei Hubschraubern ab, und sie sollten gemeinsam mit der Wasserschutzpolizei auch eine Suchaktion an Land organisieren.«
    »Ich werde mir mal ansehen, was da im Gange ist«, sagt sie.
    »Außerdem muss jemand Bill Persson, diesen Fischer, der sie auf der Jacht gefunden hat, und Violas Freund vernehmen. Wir müssen die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung des Boots zusammenstellen und möglichst schnell auch an die Untersuchungsergebnisse vom Labor in Linköping kommen.«
    »Soll ich in Linköping anrufen?«
    »Ich rede mit Erixon, er kennt die Leute dort, ich treffe mich ohnehin mit ihm, um einen Blick in Penelopes Wohnung zu werfen.«
    »Das hört sich an, als würdest du die Ermittlungen leiten. Tust du das, Joona?«

17
    Ein sehr gefährlicher Mann
    Der Sommerhimmel ist noch klar, aber die Luft wird immer schwüler, als läge ein Gewitter in der Luft.
    Joona Linna und Erixon parken vor einem alteingesessenen Angelsportladen, der jede Woche ein Bild desjenigen im Fenster ausstellt, der aktuell in den Gewässern der Stockholmer Innenstadt den größten Lachs gefangen hat.
    Das Telefon klingelt. Es ist Claudia Fernandez. Joona stellt sich in den schmalen Schatten der Hauswand und meldet sich.
    »Sie haben gesagt, dass ich Sie anrufen kann«, sagt Claudia Fernandez mit schwacher Stimme.
    »Selbstverständlich.«
    »Mir ist klar, dass Sie das allen sagen, aber ich dachte … Meine Tochter, Penelope... Ich meine … Ich muss erfahren, wenn Sie etwas finden, auch wenn sie …«
    Claudia Fernandez’ Stimme verschwindet.
    »Hallo? Frau Fernandez?«
    »Ja, entschuldigen Sie bitte«, flüstert sie.
    »Ich bin Kommissar, und ich versuche herauszufinden, ob den Ereignissen ein Verbrechen zugrunde liegt. Der Seenotrettungsdienst sucht nach Penelope.«
    »Wann werden diese Leute sie finden?«
    »In der Regel fängt man damit an, das Gebiet mit Hubschraubern abzusuchen und gleichzeitig eine Suchaktion zu organisieren. Aber das dauert nun mal ein bisschen länger. Deshalb fängt man mit den Hubschraubern an.«
    Joona hört, dass Claudia Fernandez ihre Tränen zu verbergen sucht.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich … Ich muss einfach wissen, ob ich etwas tun kann, ob ich mit ihren Freunden sprechen soll.«
    »Am besten bleiben Sie zu Hause«, erklärt Joona. »Penelope versucht möglicherweise, sich bei Ihnen zu melden, und dann …«
    »Sie wird mich nicht anrufen«, unterbricht die Frau ihn.
    »Ich denke schon, dass …«
    »Ich bin immer viel zu streng mit Penny gewesen, ich werde so schnell wütend auf sie, ich weiß nicht warum, ich … Ich will sie nicht verlieren, ich kann Penelope nicht verlieren, ich …«
    Claudia Fernandez weint am Telefon, versucht sich zu beherrschen, bittet hastig um Entschuldigung und beendet das Gespräch.
    Dem Angelsportladen gegenüber liegt das Haus Sankt Paulsgatan 3, in dem Penelope Fernandez wohnt. Joona geht auf Erixon zu, der vor einem Schaufenster voller Bilder mit japanischen Schriftzeichen und Mangas wartet. In den Regalen des Ladens drängen sich hunderte Hello-Kitty-Puppen mit großen, unschuldigen Gesichtern. Das ganze Geschäft bildet einen verblüffenden, jäh bunten Kontrast zur schmutzig braunen Farbe der Fassade.
    »Kleiner Körper, großer Kopf«, sagt Erixon und zeigt auf eine Hello-Kitty-Puppe, als Joona neben ihm stehen bleibt.
    »Ganz süß«, murmelt Joona.
    »Ich habe da wohl was verwechselt, ich setze auf einen großen Körper und einen kleinen Kopf«, scherzt Erixon.
    Joona schenkt ihm ein Lächeln und öffnet die breite Eingangstür für ihn. Sie steigen die Treppe hinauf und betrachten die Namensschilder, die leuchtenden Schalter für die Flurbeleuchtung und die verschlossenen Müllschlucker. In dem Treppenhaus riecht es nach Staub und Schmierseife. Erixon stützt sich so auf den blank gewetzten Handlauf, dass die Schrauben und Verankerungenknirschen, während er Joona keuchend folgt. Sie erreichen die

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