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Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet

Titel: Paganinis Fluch - Kepler, L: Paganinis Fluch - Paganinikontraktet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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dritte Etage und sehen sich an. Erixons Gesicht zittert vor Anstrengung, er nickt und wischt sich den Schweiß aus der Stirn, während er Joona entschuldigend zuflüstert:
    »Bedauere.«
    »Es ist schwül heute«, sagt Joona.
    An der Klingel finden sich einige Aufkleber, ein Anti-Atomenergie-Symbol, das Fair-Trade-Logo und ein Peace-Zeichen. Joona wirft Erixon einen kurzen Blick zu, und seine grauen Augen werden schmaler, als er ein Ohr an die Tür legt und lauscht.
    »Was ist?«, flüstert Erixon.
    Joona klingelt und horcht. Er wartet einen Moment und zieht dann ein Etui aus der Innentasche seines Mantels.
    »Es war vielleicht gar nichts«, sagt er und öffnet mit seinem Dietrich behutsam das simple Schloss.
    Joona öffnet die Tür, scheint es sich dann jedoch anders zu überlegen und schließt sie wieder. Er weist Erixon mit Gesten an, zu bleiben, wo er ist, ohne eigentlich zu wissen, warum er dies tut. Auf der Straße ertönt die Melodie eines Eiswagens. Erixon wirkt besorgt, er streicht sich mit der Hand unter dem Kinn entlang. Joonas Arme bekommen eine Gänsehaut. Doch schließlich öffnet er mit entspannter Ruhe die Tür und tritt ein. Tageszeitungen, Reklame und ein Brief von der Linkspartei liegen im Wohnungsflur auf dem Boden. Die Luft steht, riecht schlecht. Vor dem Kleiderschrank hängt ein Samtvorhang.
    Es rauscht tief unten in den Leitungen und tickt anschließend schnell in der Wand.
    Joona weiß nicht, warum seine Hand zur Dienstwaffe im Halfter wandert. Er berührt sie unter seinem Jackett mit den Fingerspitzen, lässt sie dann jedoch stecken. Sein Blick schweift über den blutroten Vorhang und anschließend zur Küchentür. Er atmet verhalten und versucht, durch die geriffelte Glasscheibe und die Glastür zum Wohnzimmer zu sehen.
    Joona machte einen Schritt nach vorn, würde die Wohnung im Grunde aber lieber verlassen, denn sein Instinkt sagt ihm, dass er besser Verstärkung anfordern sollte. Hinter dem geriffelten Glas entsteht ein Schatten. Ein Windspiel aus kleinen, herabhängenden Messingstäben schaukelt, ohne zu erklingen. Joona sieht Staubkörner in der Luft die Richtung wechseln, einer neuen Luftbewegung folgen.
    Er ist nicht allein in Penelopes Wohnung.
    Joonas Herz schlägt schneller. Jemand bewegt sich durch die Zimmer. Er spürt es und wendet den Blick der Küchentür zu.
    Dann geht alles sehr schnell. Der Holzboden knarrt. Man hört ein rhythmisches Geräusch, ein schnelles, leises Klicken. Die Tür zur Küche steht halb offen. Joona sieht die Bewegung zuerst im Spalt an den Türangeln. Er presst sich wie in einem Eisenbahntunnel an die Wand. Jemand bewegt sich geschmeidig durch die Dunkelheit des langen Flurs. Ein Rücken, eine Schulter, ein Arm. Die Gestalt nähert sich schnell und fährt herum. Joona sieht das Messer nur kurz, als weiße Zunge. Es schießt von schräg unten wie ein Projektil nach oben. Der Winkel ist so überraschend, dass ihm keine Zeit mehr bleibt, die Klinge abzuwehren. Das scharfe Messer durchschneidet seine Kleider, und seine Spitze trifft Joonas Dienstwaffe. Joona schlägt nach dem Unbekannten, verfehlt ihn jedoch.
    Er hört das Messer ein zweites Mal durch die Luft fahren und wirft sich zur Seite. Diesmal kommt die Klinge fast senkrecht von oben. Joona stößt mit dem Kopf gegen die Badezimmertür und sieht, dass ein langer Holzspan aus dem Türrahmen geschnitten wird, als das Messer ins Holz eindringt. Joona stolpert und fällt hin, fährt herum, tritt in einem flachen Bogen und trifft etwas, vielleicht den Fußknöchel des Angreifers. Er rollt zur Seite und zieht und entsichert seine Pistole in einer einzigen Bewegung. Die Wohnungstür steht offen, und schnelle Schritte entfernen sich die Treppe hinunter. Joona rappelt sich auf, will den Mann verfolgen,bleibt aber stehen, als er hinter sich ein brummendes Geräusch wahrnimmt. Er begreift sofort, was er hört, und rennt in die Küche. Die Mikrowelle ist eingeschaltet. Es knistert, und hinter der Glasscheibe sieht er dunkle Funken. Die Hähne der vier Brenner des alten Gasherds sind ganz geöffnet, und Gas strömt in den Raum. Erfüllt von dem Gefühl, dass die Zeit eigentümlich zähflüssig geworden ist, stürzt Joona zur Mikrowelle. Der runde Timer tickt eifrig. Das sprühende Geräusch wird lauter. Auf der Glasplatte im Innern des Geräts rotiert eine Sprühdose mit Insektenspray. Joona reißt das Kabel aus der Steckdose, und es wird still. Nur das monotone Rauschen der offenen Gasventile am Herd ist noch

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