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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Es war unheimlich, das Ganze kam mir bedrohlich vor, allerdings war ich auch überreizt. Ich hatte Angst, heimzukommen und mein Haus abgebrannt oder verwüstet vorzufinden, aber … alles war so, wie ich es zurückgelassen hatte.«
    »Sind Sie sicher, dass der Kerl derselbe war, der Sie zu Hause angerufen hat?«
    »Völlig sicher. Aber ich habe eine Geheimnummer.«
    Bentz betrachtete finster das Foto und lehnte sich an die Schreibtischecke. »Das hier ist ein Werbefoto, nicht wahr? Davon wurden Dutzende von Abzügen gemacht. Und verteilt.«
    »Ja.« Sie nickte.
    »Und das hier ist die Kopie von einem solchen Foto.«
    Sie schluckte heftig. »Ich … ich vermute, er hat ein Original.«
    »Was meinen Sie, warum hat er die Augen ausgestochen?«, fragte er und blinzelte.
    »Um mir Angst einzujagen«, antwortete sie. »Und das ist ihm gelungen.«
    »Hat er mal Ihre Augen erwähnt oder etwas, das Sie gesehen haben?«
    »Nein … nicht, dass ich wüsste.«
    »Ich brauche Kopien von den Bändern mit Ihrer Sendung.«
    »Ich besorge sie Ihnen.«
    »Ich hole mir von den Kollegen in Cambrai das Original des Bildes, des Umschlags und der Kassette des Anrufbeantworters.«
    »Gut.«
    »Aber Sie haben nichts dagegen, wenn ich das hier erst mal an mich nehme?« Er deutete auf das Foto.
    »Nein.«
    Behutsam verstaute er das Kuvert und das Bild in einem Plastikbeutel, dann fragte er, ob er sich im Haus umsehen dürfe. Sam hatte keine Ahnung, wonach er suchte, doch sie führte ihn durchs ganze Haus, und als es draußen bereits dämmerte, waren sie im Wohnzimmer angelangt. Sie schaltete die Tiffanylampe beim Fenster ein und lauschte der Melodie der Grillen. Bentz setzte sich aufs Sofa, sie ließ sich ihm gegenüber in einem Sessel nieder. Über ihnen drehte sich langsam der Ventilator.
    »Erzählen Sie mir einfach von Anfang an, was passiert ist«, forderte Bentz sie auf. Er stellte einen Taschenrekorder auf die gläserne Tischplatte und drückte die Aufnahmetaste.
    »Ich habe es den Beamten auf dem Revier schon zu Protokoll gegeben.«
    »Ich weiß, aber ich würde es gern aus erster Hand erfahren.«
    »In Ordnung. Nun«, sie rieb mit den Händen über ihre Knie, »alles fing an, als ich aus Mexiko zurückkehrte«, begann sie ihre Geschichte, berichtete von dem Verlust ihrer Papiere bei dem Bootsunfall in Mexiko, noch einmal von dem Brief, den sie zu Hause vorgefunden hatte, von dem Drohanruf auf dem Anrufbeantworter und den Anrufen beim Sender. Sie erwähnte, dass sie das Gefühl gehabt habe, jemand beobachte ihr Haus, tat es aber als Einbildung aufgrund ihrer überstrapazierten Nerven ab. Die ganze Zeit über kritzelte Bentz in ein kleines Notizbuch.
    »Haben Sie vorher schon mal solche Drohungen bekommen?«
    »Nicht solche persönlichen«, sagte sie. »Anonyme Anrufe gibt es immer mal wieder. Das ist Teil meiner Arbeit, aber die meisten werden abgefangen. Nur hin und wieder kommt doch mal einer durch.«
    »Kennen Sie jemanden, der den Wunsch haben könnte, Ihnen etwas anzutun oder Ihnen einfach nur Angst zu machen?«
    »Nein«, entgegnete sie, wenngleich Davids Gesicht vor ihrem inneren Auge aufblitzte.
    »Was ist mit Ihrer Familie?«
    »Ich habe nicht viele Verwandte«, erklärte sie. »Mein Vater ist pensioniert und lebt in L.A., in dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Meine Mutter ist verstorben, und mein Bruder … tja, er ist vor langer Zeit verschwunden. Vor zehn Jahren, kurz vor dem Tod meiner Mutter. Womöglich ist er auch längst tot.« Sie verschränkte die Finger ineinander und empfand die gleiche tiefe Traurigkeit wie immer, wenn sie an Peter dachte. Als Kinder waren sie einander so nahe gewesen, doch dann hatten sie sich immer weiter auseinander gelebt, und als junge Erwachsene hatten sie schließlich nichts mehr gemeinsam gehabt.
    »Namen?«
    »Wie bitte? Ach so, Dad heißt Bill, äh, William Matheson, mein Bruder Peter, Peter William.«
    »Adresse?«
    Sie nannte ihm die Anschrift ihres Elternhauses und erklärte, dass sie ein paar Cousins und Cousinen habe, die in der Bay Area bei San Mateo lebten.
    »Sie waren verheiratet?«
    Sam nickte. »Ja. Aber das ist lange her.«
    Rick zog eine Braue hoch, um sie zum Weiterreden zu ermutigen.
    »Ich hatte mich gerade auf der Tulane-Universität eingeschrieben, da lernte ich Jeremy kennen.«
    »Jeremy Leeds?«
    »Dr. Jeremy Leeds. Er war Professor. Mein Professor. Er lehrte, ähm, lehrt Psychologie.« Und sie war so dumm gewesen, sich in ihn zu verlieben. Ein naives Mädchen,

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