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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesagt: Ich hatte mich längst von ihm gelöst.« Sie las die Skepsis in seinen Augen. »Sie können mir ruhig glauben. Wenn ich mir vorher nicht ganz sicher war, so bin ich es jetzt.«
    »Sie haben ihn anfangs gar nicht erwähnt.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    »Ich weiß. Aber er hätte die Nachricht ja gar nicht hinterlassen und auch den Brief nicht schicken können. Er ist hier, in New Orleans, abgestempelt, und David war in Mexiko. Und die Stimme auf dem Anrufbeantworter war definitiv nicht Davids. Seine würde ich unter Tausenden erkennen. Er ist nicht der Anrufer, Detective.«
    Bentz verzog seitlich den Mund, als würde er nicht ein Wort von dem glauben, was sie sagte. »Ich bin hier, weil Sie Anzeige erstattet haben«, erklärte er langsam, als hätte er ein trotziges Kind vor sich. »Ich erwarte, dass Sie kooperieren.«
    »Das tue ich«, versicherte sie und hörte selbst den aggressiven Unterton in ihrer Stimme. Der Mann drängte sie in die Defensive. Sie hatte das Gefühl, sich für ihr Tun rechtfertigen zu müssen, und das ärgerte sie.
    »Aber Sie halten Informationen zurück«, warf er ihr vor und sah sie eindringlich an.
    Der Blick bereitete ihr Unbehagen. »Ich will eben keinen Riesenskandal, verstehen Sie? Ich bin hier in der Gegend eine Art Berühmtheit, trotzdem habe ich mir eine gewisse Anonymität bewahrt, und das soll auch so bleiben.«
    Darüber dachte er offensichtlich einen Augenblick lang nach, nickte dann, als hätte er verstanden, klappte endlich sein Notizbuch zu, schaltete den Kassettenrekorder aus und steckte beides wieder ein. »Ich schätze, das war erst einmal alles. Ich werde die Aufzeichnungen ihrer Gespräche mit diesem John überprüfen und melde mich wieder bei Ihnen.« Er stemmte sich vom Sofa hoch.
    »Danke.«
    »Sie sollten sich vielleicht etwas zurückziehen.«
    Sie hätte beinahe laut gelacht. »Das könnte schwierig werden, Detective. Ich bin bekannt, und auch wenn die meisten Leute mich auf der Straße nicht auf Anhieb erkennen, gibt es doch immer welche, die es tun. Ich arbeite in zahlreichen Wohltätigkeitsverbänden mit. In Kürze veranstaltet der Sender ein großes Event für das Boucher Center. Ich werde natürlich dabei sein. Ich kann mich nun wirklich nicht irgendwo verkriechen.«
    »Sie sollten sich gut überlegen, wie Sie sich zukünftig verhalten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir wissen beide, dass ich mich nicht unsichtbar machen kann. Schnappen Sie den Kerl doch einfach.« Sie schaute ihn herausfordernd an.
    »Das werden wir tun, aber in der Zwischenzeit«, er betrachtete den Kater, der behaglich auf ihrem Schoß lag und schnurrte, »sollten Sie das Kätzchen vielleicht gegen einen Rottweiler oder Dobermann eintauschen. Verstehen Sie, gegen ein großes, gefährliches Biest.«
    »Charon ist ziemlich gefährlich«, parierte sie. Der Kater reckte sich und begann sich zu putzen, als wollte er ihre Worte Lügen strafen.
    Die Andeutung eines Lächelns spielte um den Mund des mürrischen Detective. »Gut zu wissen«, sagte er. Sam schob Charon sanft zur Seite, um Bentz zur Tür zu geleiten. »Die Behörde könnte eine Menge Geld sparen, wenn sie Straßenkatzen anstelle von abgerichteten Hunden einsetzen würde. Ich werde eine entsprechende Eingabe an die Amtsleitung machen.«
    »Freut mich, dass ich Ihnen einen Tipp geben konnte«, witzelte sie und öffnete die Haustür.
    Auf der Veranda hielt er inne. Als er hinaus in die Dunkelheit trat, schwand seine gute Laune. »Vergessen Sie bitte nicht, Ihre Tür abzuschließen. Mag sein, dass der Anrufer nur ein Scherzkeks ist, aber offen gestanden bezweifle ich das. Sich telefonisch bei einer Talkshow im Radio zu melden, ist eine Sache, aber so etwas zu schicken …«, er hielt den Plastikbeutel mit ihrem verunstalteten Foto in die Höhe, »… das ist etwas anderes. Derjenige, der das getan hat, ist echt krank im Kopf, und er will Sie in Angst und Schrecken versetzen.«
    »Ich weiß. Auf Wiedersehen«, sagte sie, schloss die Tür, schob den Riegel vor und war froh, dass sie die Schlösser hatte austauschen und die Alarmanlage überprüfen lassen. Das System war alt und anfällig, und die Sicherheitsfirma hatte versprochen, »in ein paar Wochen« eine neue zu installieren. In der Zwischenzeit musste sie sich mit diesem Dinosaurier behelfen.
    Sie ließ alles, was in den letzten paar Tagen geschehen war, Revue passieren und versuchte, sich einzureden, dass derjenige, der sie terrorisierte, nicht die Absicht hatte,

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