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Pain - Bitter sollst du buessen

Pain - Bitter sollst du buessen

Titel: Pain - Bitter sollst du buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gewinnen?«
    »Sagen Sie’s mir.«
    »Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen! Auf jeden Fall können Sie Trish LaBelle als Verdächtige ausschließen.«
    Er äußerte sich nicht dazu, sondern fragte: »Ist sonst noch irgendwer neidisch auf Sie? Hat jemand es auf Ihren Job abgesehen? Oder hegt jemand einen Groll gegen Sie?«
    Wieder dachte sie an David. Verdammt, warum meinte sie, ihn schützen zu müssen? »Mir fällt keiner ein.«
    »Was ist mit dem Burschen auf Ihrem Schreibtisch?«, hakte Bentz nach, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Sie sagten, Sie hätten zurzeit keine Beziehung, aber neben Ihrem Computer steht das Foto von einem Mann, und er ist nicht derselbe wie der auf dem Examensfoto. Das ist Ihr Bruder, nicht wahr?«
    »Ja, das ist Peter. Der andere ist David Ross, mit dem ich bis vor kurzem liiert war.«
    »Haben Sie Schluss gemacht oder er?«
    »Ich habe die Beziehung beendet.«
    »War er einverstanden?« Bentz war unübersehbar skeptisch.
    »Er musste es wohl oder übel hinnehmen«, entgegnete sie unverblümt.
    Bentz rieb sich das Kinn. »Aber es passte ihm nicht.«
    »Nein. Er wollte mich heiraten.«
    »Sie waren verlobt?«
    »Nein.«
    »Hat er Ihnen einen Ring geschenkt?«
    Sie spürte, wie sich ihre Wangen röteten. »Er hat es versucht. Letztes Jahr zu Weihnachten. Aber … ich konnte ihn nicht annehmen.«
    »Zu dem Zeitpunkt haben Sie dann Schluss gemacht?«
    »Nein, aber damals fing die Beziehung an zu bröckeln. Ich war seit fünf oder sechs Monaten mit ihm zusammen und beschloss dann, die Stelle hier in New Orleans anzunehmen. George Hannah ist vor ein paar Jahren von einer Radiostation in Houston nach New Orleans gewechselt und hat dann Eleanor, meine Chefin, überredet, bei WSLJ für ihn zu arbeiten. Es war Georges Idee, die Dr.-Sam-Sendung wieder aufleben zu lassen, und Eleanor war sehr angetan. Sie musste ihre geballte Überzeugungskraft aufwenden, um mich zum Sender zu holen, aber ich dachte mir, es wäre an der Zeit.«
    »Aus Houston fortzuziehen?«
    »Ja, und wieder ein Mikrofon in die Hand zu nehmen. Das hatte ich vor neun Jahren aufgegeben, es gab … einen komplizierten Vorfall beim Sender, und danach habe ich ein paar Jahre lang als Psychologin praktiziert. Doch Eleanor schaffte es, mir klar zu machen, dass ich ins Radio gehöre, und ehrlich gesagt: Mir hat meine Sendung gefehlt; ich hatte das Gefühl, damit vielen Menschen geholfen zu haben.«
    »Trotzdem haben Sie für eine lange Zeit aufgehört.«
    »Vielleicht war es ein Fehler«, gab sie zu. »Ich habe mich durch eine böse Sache aus der Bahn werfen lassen. Aber dann habe ich beschlossen, es noch einmal zu versuchen. Ich brauchte eine Veränderung, und ich kannte jemanden, der bereit war, meine Praxis zu übernehmen, und bei dem meine Patienten in guten Händen sein würden.«
    »War David Ross der gleichen Meinung?«, fragte Bentz und machte sich wieder Notizen. »Dass Sie ins Radio gehören?«
    »Wohl kaum.« Sie sah noch deutlich vor sich, wie David damals die Lippen zusammengepresst hatte. Wie schockiert er gewesen war. Man hätte glauben können, er fürchte, sie würde ihn betrügen. »Es hat ihm ganz und gar nicht gepasst, aber ich hatte mich entschieden, und so bin ich im vergangenen Oktober hierher gezogen. Zu Weihnachten wollte er mir dann den Ring schenken, und danach haben wir uns immer seltener gesehen. Bis zu der Mexikoreise. Er hatte die Reise als Überraschung gebucht, und ich entschied mich mitzufliegen, einfach um meine Gefühle für ihn zu überprüfen.«
    »Und?«
    »Ich hatte mich nicht getäuscht. Ich liebte ihn einfach nicht.«
    »Aber sein Bild steht noch auf Ihrem Schreibtisch.«
    Sam seufzte. »Ja, das stimmt. Es ist ja nicht so, dass ich nichts für ihn übrig hätte. Ich finde nur, dass wir nicht zueinander passen.« Sie fing sich wieder und straffte die Schultern. »Ich bin der Meinung, wir müssen jetzt nicht mein gesamtes Liebesleben auseinander pflücken.«
    »Es sei denn, David Ross ist der Anrufer.«
    »Nie im Leben!«, rief sie aufgebracht. »Ich würde ja seine Stimme erkennen.«
    Bentz ließ nicht locker. »Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
    »Vor etwa einer Woche«, antwortete sie. Charon sprang auf ihren Schoß. »In Mexiko.«
    »Auf dieser Überraschungsreise?«
    Schwang da etwas wie Geringschätzigkeit in seinem Tonfall mit?
    »Ja. Ich habe mich in Mazatlán mit ihm getroffen … Er glaubte, es würde ein romantisches Erlebnis für uns werden, aber wie

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