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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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Rosenthal. Bevor Gerling dazu kam, dem Innenminister zu antworten, klingelte sein Handy.
    â€žBist du wahnsinnig, Jan Philip Gerling?“, schrie Katja so laut, dass der Kanzler das Handy vom Ohr weghalten musste. Er grinste Rosenthal entschuldigend an.
    â€žDas ist Katja“, erklärte er, „Hat wohl den Bericht im Fernsehen gesehen.“
    Rosenthal, der jedes Wort, das Katja brüllte, mitbekam, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Katja ließ nicht locker, bis Gerling ihr versprach, niemals wieder einen solchen Unsinn zu machen.
    Die Presse freilich sah das ganz anders. Für sie war das Einschreiten des Kanzlers kein Unsinn, sondern ein Zeichen von Courage. Der Polizeipräsident von Berlin meinte, dass durch das Einschreiten Gerlings eine Eskalation der Situation und ein Ausbruch von offener Gewalt verhindert worden sei. Auch international fanden die Ereignisse des vierzehnten Juni reges Interesse. Der amerikanische Präsident Clifford rief den Kanzler an und nannte ihn einen durchgedrehten Cowboy. Dann meinte er noch, er hätte einen verdammt guten Job gemacht.
    Kanzleramtsminister Huber allerdings machte Gerling darauf aufmerksam, dass sein Einschreiten bei der Demonstration, so gut gemeint es auch war, enorm riskant gewesen sei.
    â€žWas, glauben Sie, wäre geschehen, wenn Ihnen etwas passiert wäre?“, hatte er gefragt. „Stellen Sie sich vor, der Stein hätte Sie getroffen und einer der Demonstranten hätte die Gunst der Stunde genutzt und geschrieen ‚Die Moslems haben den Kanzler angegriffen!‘“ Huber hatte Gerling ernst angesehen. „Mit Ihrem Verhalten hätten Sie die Situation auch massiv verschärfen können, Herr Bundeskanzler. Fangen Sie bitte endlich an, ab und zu wie ein Politiker zu denken und zu handeln. Wenn Ihnen das nicht gelingt, geht das hier voll in die Hose!“
Berlin, 15. Juni, 09.00 Uhr
    Der Nachrichtensprecher wirkte sehr ernst.
    â€žHeute Morgen erreichte uns ein Bekennerschreiben zu den gestrigen Anschlägen in Berlin, London, Paris und Madrid, bei denen mehr als eintausend Menschen ums Leben kamen. Die Terrororganisation Al-Qaida bekennt sich zu den Anschlägen und kündigte weitere Attentate an. Wörtlich heißt es: ‚Wir werden nicht ruhen, bis auch der letzte westliche Soldat Afghanistan und den Irak verlassen hat. Tod und Verderben werden nicht aufhören und das Leid derer, die glauben, die Macht zu haben, wird ins Unermessliche steigen. Allah ist mächtig und diejenigen von uns, die in dem gerechten Krieg sterben, werden im Paradies unendliches Glück erfahren.’“ Der Nachrichtensprecher sah in die Kamera.
    â€žDie Echtheit der Botschaft wird zurzeit noch überprüft, Kenner halten sie jedoch für authentisch. Eine offizielle Stellungnahme aus dem Kanzleramt liegt noch nicht vor.“

3
    Um einen Menschen einwandfrei identifizieren zu können, genügt ein einzelnes Haar, am besten mit Wurzel, ein einziger Tropfen Blut oder etwas Speichel. Daraus lassen sich die Körperzellen eines Menschen isolieren. Und die enthalten die charakteristische DNS – diese ist so einmalig wie der Fingerabdruck oder die Handschrift der betreffenden Person. Einziges Kriterium zur Identifizierung ist ein Gegenstück der DNS, also eine eindeutig zuweisbare Haut- oder Blutprobe. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit. Zum Beispiel werden Opfer eines Flugzeugabsturzes identifiziert, indem man die DNS der bis zur Unkenntlichkeit verstümmelten Leichen mit der von Eltern, Geschwistern oder Kindern vergleicht.
    Was den Fall der Täter der Bombenanschläge vom vierzehnten Juni so bemerkenswert machte, war die Tatsache, dass von allen vier Tätern Vergleichsmaterial vorhanden war und somit eine hundertprozentige Identifizierung möglich machte. Dies war in der Tat bemerkenswert, aber auch höchst ungewöhnlich. Nur schien dies niemanden zu interessieren. Vielleicht fiel es auch niemanden auf.
Berlin, 18. Juni, 10.05 Uhr
    â€žOkay, was haben wir?“, fragte Michael Rensing in die Runde. Da es eine rhetorische Frage war, antwortete niemand. Er deutete auf die Leinwand, auf der Fotos vom Tatort, irgendwelche chemischen Formeln und seit kurzem auch die Fotos von vier Männern hingen. „Wir wissen, dass der Sprengstoff in den UPS-Fahrzeugen verstaut war. Wir wissen, dass es sich bei dem Sprengstoff um C4 handelte. Und wir wissen seit heute Morgen, wer die

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