Pakt des Bosen
an und wollen, dass ich ihnen helfe!â Clifford setzte sich wieder hin und griff zu seinen Zigaretten. Als er sich eine anzündete, bemerkte Walker, dass die Hände des Präsidenten zitterten.
âEs ist ein schwieriger Jobâ, bemerkte er.
âJaâ, stöhnte Clifford. âDas ist wahr.â Erneut sprang er auf. âWas kann ich nur tun?â, rief er und sah Walker hilflos an. Der genoss die Verzweiflung seines Gegenübers.
âIhr Versuch, alles durch den Dialog zu lösen, funktioniert nicht, oder?â, fragte er Clifford.
âNeinâ, gab dieser zu, âer funktioniert nicht.â Scheinbar resigniert lieà er sich in das Sofa fallen.
âWas kann ich tun?â, wiederholte Walker seine Frage.
Clifford sah zu seinem Schreibtisch und dann zum Ex-Präsidenten. âSie sollten an diesem Schreibtisch sitzenâ, sagte er leise.
Walker schüttelte benommen den Kopf. âWie bitte?â
âIch sagte, dass Sie an diesem Schreibtisch sitzen sollten. Nicht ich!â Clifford stand auf und ging zum Schreibtisch. Dann hieb er mit der flachen Hand auf die Arbeitsfläche. âIch gehöre nicht hierher!â, rief er. âIch dachte, ich packe es. Aber nun muss ich feststellen, dass ich es niemals packen werde!â
Wie Recht du hast, dachte Walker, viele fühlen sich berufen, aber nur wenige sind auserwählt.
âWilliamâ, sagte Walker zu Clifford und vermied bewusst die Anrede âMister Presidentâ. âIch weiÃ, in was für einer Situation Sie sich befinden. Und ich weià auch, dass Sie sich mit den falschen Beratern abgeben.â Walker stand nun ebenfalls auf und ging in Richtung Schreibtisch. Dort setzte er sich auf den Stuhl des Präsidenten. Fast zärtlich strich er mit der Hand über die Tischplatte.
âDieser Schreibtisch ist aus einem ganz besonderen Holz gemachtâ, flüsterte er. âUnd diejenigen, die an ihm sitzen, sollten auch aus einem ganz besonderen Holz gemacht sein.â Er hob den Blick und sah Clifford geringschätzend an. âDu bist zu schwach für diesen Schreibtisch, mein Sohnâ, sagte er mit fester Stimme. Clifford sank auf den Besucherstuhl, der vor dem Schreibtisch stand. Innerlich tobte er. Er hätte Walker am liebsten aus dem Oval Office geprügelt.
Der erhob sich und stützte sich mit beiden Händen am Schreibtisch ab. âDu bist dabei, dieses Land in den Abgrund zu stürzenâ, zischte er. âVor mehr als zweitausend Jahren konnte sich ein römischer Staatsbürger auf jedem Flecken dieses Planeten vollkommen unbehelligt aufhalten. Er musste nur drei Wörter aussprechen. Nur drei lausige Wörter: civis romanus sum! Ich bin ein römischer Bürger! Jedermann, der vorgehabt hatte, ihn auszurauben oder zu töten, hat sein Vorhaben sofort aufgegeben! Nicht, weil er Rom so liebte, nein. Der Grund war, dass er Rom so fürchtete! Er wusste, dass wenn er einem römischen Staatsbürger etwas zuleide täte, das Römische Reich über ihn herfallen würde wie der Zorn Gottes!â Walker hatte mittlerweile ein hochrotes Gesicht. âUnsere Situation ist vollkommen anders. Ãberall auf der Welt werden Amerikaner gezielt umgebracht, gerade weil sie Amerikaner sind! Du willst, dass alle Amerika lieben. Du willst Amerika in den Schoà der sogenannten Staatengemeinschaft zurück bringen. Das ist falsch!â, schrie Walker und seine Augen funkelten dabei. âDie einzige Sprache, die die anderen verstehen, ist die Sprache der Gewalt. Da ist kein Platz für Streicheleinheiten! Da ist kein Platz für Verständnis! Die anderen dürfen uns nicht lieben. Sie müssen uns fürchten! Dominanz ist das Zauberwort! Militärische und wirtschaftliche Dominanz!â
Walker hatte sich nun in einen wahren Rausch gesprochen. âSo, wie wir die UdSSR im Kalten Krieg niedergerungen haben, genau so müssen wir jetzt alle anderen niederringen!â, rief er und lieà sich auf Cliffords Stuhl fallen.
âAm liebsten würde ich sie alle in die Steinzeit zurückbombenâ, sagte der leise.
âWas hast du gesagt, mein Sohn?â, fragte Walker vorsichtig nach.
âIch sagte: am liebsten würde ich sie alle in die Steinzeit zurückbomben!â, wiederholte Clifford.
âJa! Ja! So ist es richtig! Das ist die Sprache, die alle verstehen!â, rief Walker begeistert.
Clifford sprang erregt
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