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Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
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wissen.
    â€žIch hoffe es“, antwortete der Kanzler leise. „Ich hoffe es für uns alle.“
Washington, DC, 25. September, 08.55 Uhr
    Präsident Clifford hatte das gleiche Meeting einberufen, zu dem auch der Bundeskanzler geladen hatte. Auch bei diesem Treffen ging es um die wirtschaftlichen Konsequenzen der Entwicklung im Nahen Osten. Allerdings waren hier die Vorzeichen anders. Die USA bezogen ihr Erdöl nicht von den besagten Staaten. Vielmehr galt es bei diesem Meeting, die Konsequenzen der amerikanischen Unternehmen abzuschätzen, die mit der Erdölförderung am Persischen Golf beschäftigt waren. Allen voran Exxon Mobile. Das Unternehmen hatte weltweit mehr als 100.000 Mitarbeiter. Exxon Mobile förderte allerdings nicht nur im Ausland Öl, sondern auch in den Vereinigten Staaten. Die USA sind das Land mit den zweitgrößten Erdölressourcen weltweit, nach Russland. Allerdings zählen neben der tatsächlich nachgewiesenen Menge an Rohstoffen auch noch jene, die derzeit technisch und/oder wirtschaftlich nicht gewonnen werden können, sowie die nicht nachgewiesene, aber geologisch mögliche zukünftig gewinnbare Menge einer Rohstoff-Lagerstätte. Die derzeit größten Abnehmer von Öl aus dem Nahen Osten waren China und Japan. Beide Länder verfügen über nur sehr wenig oder überhaupt keine eigenen Erdölressourcen.
    Ein für die Vereinigten Staaten strategisch wichtiger Partner für die Zukunft, das wurde in diesem Meeting klar, war Venezuela. Im Orinoco-Becken liegt das größte Erdölfeld der Welt, das den Fördermengen der gesamten Arabischen Halbinsel Konkurrenz machen könnte. In den letzten Jahren jedoch hatte sich das Klima zwischen den USA und einigen Ländern Südamerikas merklich abgekühlt. Seit Präsident Clifford im Weißen Haus saß, arbeiteten sie an einer Verbesserung der Beziehungen und machten auch erhebliche Fortschritte. Clifford hatte den Staatschefs der südamerikanischen Länder die Hand gereicht und zögernd begannen sie, diese zu ergreifen. Von seinem Handelsminister wusste Clifford, dass auch die Chinesen einen begierigen Blick auf das Öl in Venezuela geworfen hatten. Sie hatten dem südamerikanischen Staat Unterstützung bei der ökologisch nicht unproblematischen Erschließung des riesigen Erdölfeldes angeboten. Noch waren keine Verträge mit den Chinesen unterzeichnet und Clifford war entschlossen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika Vertragspartner Venezuelas wurden.
Washington, DC, 25. September, 10.34 Uhr
    Die Maschine des Ex-Präsidenten Walker sen. landete überpünktlich auf der Andrews Air Force Base. Eine gepanzerte Limousine brachte Walker auf direktem Weg ins Weiße Haus. Dort angekommen, geleitete man ihn respektvoll ins Roosevelt-Zimmer und brachte ihm eine Tasse Kaffee. Der Stabschef kam zu ihm und bat ihn noch um etwas Geduld. Präsident Clifford unterbreche gerade die laufende Besprechung und würde so schnell wie möglich bei ihm sein. Walker quittierte dies mit einem stummen Nicken. Das alles gehörte zu der Inszenierung, die nun ihren schwierigsten Teil erreichen sollte.
    Wenige Augenblicke später erschien der Präsident persönlich im Roosevelt-Zimmer, um seinen Gast abzuholen. Am Oval Office angekommen, öffnete Clifford die Tür und ließ Walker den Vortritt.
    Er bot ihm einen Platz auf einem der Sofas an und setzte sich dann ihm gegenüber. Clifford wirkte unsicher, ja fast ängstlich. Walkers Gesicht blieb ausdruckslos.
    â€žDanke, dass Sie so schnell kommen konnten“, sagte Clifford leise.
    Walker machte eine wegwerfende Handbewegung. „Wenn ich helfen kann, dann tue ich das gerne“, meinte er großzügig.
    â€žIch brauche Hilfe“, sagte Clifford. Dann sah er Walker direkt an. „Ihre Hilfe.“
    â€žWas kann ich für mein Land tun?“, fragte Walker selbstbewusst.
    Der Präsident registrierte, dass Walker nicht fragte, was er für ihn tun könne. Er ging also davon aus, dass das gesamte Land seine Hilfe brauchte. Clifford sprang auf und begann, im Oval Office auf und ab zu laufen. „Alles bricht hier über mir zusammen“, rief er und machte den Eindruck eines völlig überforderten Mannes. „Irak, Afghanistan und jetzt auch noch diese Vereinigte Islamische Republik. Mein Telefon steht nicht mehr still. Saudi-Arabien, Kuwait, Pakistan. Alle rufen mich

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