Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pakt des Bosen

Titel: Pakt des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerling V S
Vom Netzwerk:
auf. „Mit guten Taten vorangehen oder an das Gute im Menschen glauben, bringt überhaupt nichts. Im Gegenteil, sie halten einen dann für schwach“, rief Clifford. „Wir müssen andere Seiten aufziehen. Zur alten Stärke zurückfinden. Sie haben völlig Recht, Mister President. Man muss uns fürchten. Dann folgt man uns auch!“
    â€žJetzt hast du es kapiert, mein Sohn. So und nicht anders funktioniert die Welt.“
    â€žSie sollten auf diesem Stuhl sitzen!“, wiederholte Clifford, diesmal mit Begeisterung in der Stimme.
    Walker machte ein nachdenkliches Gesicht. Dann nickte er langsam. „Ich könnte in deiner Nähe bleiben. Dich unterstützen und beraten“, meinte er und sah den Präsidenten listig an.
    â€žMehr geht wohl nicht“, entgegnete Clifford enttäuscht. Allmählich wurde ihm schlecht.
    â€žOh doch“, meinte Walker leise. „Es geht noch viel mehr. Ich habe einflussreiche Freunde“, meinte er geheimnisvoll.
    Clifford machte eine wegwerfende Handbewegung.
    â€žDie habe ich auch. Und was hat es mir genützt?“, fragte er enttäuscht. „Nichts!“ Er setzte sich wieder hin und schien nachzudenken. „Einflussreiche Freunde können nützlich sein. Aber was wir brauchen, wäre ein Zeichen. Eines, das unmissverständlich wäre. Eines, das alle zum Verstummen brächte.“
    Walker hob die Augenbrauen und sah Clifford forschend an.
    â€žUnd an was für ein Zeichen dachtest du?“, wollte er wissen.
    â€žAm liebsten würde ich mitten in Teheran eine Bombe hochgehen lassen!“, rief Clifford und wirkte, nachdem er es ausgesprochen hatte, plötzlich erschrocken.
    Walker lachte leise.
    â€žAm Ende steckt ja doch ein Krieger in dir!“, sagte er und sah Clifford milde an. „Ohne vorher provoziert zu werden, könnte dieser Schritt aber doch etwas zu extrem sein“, gab er zu bedenken.
    â€žIch weiß. Und den Gefallen werden sie uns mit Sicherheit nicht tun“, meinte Clifford in resigniertem Tonfall.
    â€žVielleicht nicht direkt“, meinte Walker vorsichtig. Clifford tat so, als hätte er nicht gehört, dass Walker etwas gesagt hatte.
    â€žWenn sie doch nur genau jetzt einen Anschlag verüben würden. Dann hätten wir die Möglichkeit mit aller Härte zurückzuschlagen“, murmelte er.
    â€žMeinst du nicht, dass der Kongress mittlerweile kriegsmüde ist?“, fragte Walker.
    Clifford schnaufte verächtlich. „Unentschlossene und ängstliche Hosenscheißer!“, presste er hervor.
    Im Büro des Stabschefs saßen Laymann, Ryan, McGarry, FBI-Direktor Bannister und der Bundesstaatsanwalt. Sie hörten jedes Wort mit.
    â€žÃœbertreibt er jetzt nicht etwas?“, fragte Laymann etwas unsicher.
    McGarry und Ryan schüttelten beide im Duett den Kopf.
    â€žEr hat ihn genau da, wo er ihn haben wollte“, entgegnete der Sicherheitsberater.
    Walker konnte es nicht fassen. Clifford war jetzt fast soweit, den Plan in die Tat umzusetzen, an dem er, Walker, seit einem Jahr gearbeitet hatte. Hätte er gewusst, dass Clifford so leicht zu manipulieren war, hätte er Patterson niemals gebraucht. Ironie des Schicksals. Nun galt es nur noch, die Angelschnur behutsam einzuholen.
    â€žStell dir vor, es gäbe diese ganzen Hosenscheißer nicht mehr. Stell dir vor, du hättest ein jungfräuliches Amerika vor dir. Keine korrupten Senatoren und Gouverneure, keine Abgeordneten, die mehr Lobbyisten sind, als alles andere. Stell dir diesen Zustand vor, mein Sohn, und sage mir, was du siehst“, sagte Walker in schon fast hypnotischen Tonfall.
    â€žUnbegrenzte Möglichkeiten“, flüsterte Clifford ergriffen.
    â€žJa, genau, unbegrenzte Möglichkeiten“, wiederholte Walker. „Und ich kann diesen Zustand für uns herstellen.“
    Clifford sah auf. Sein Blick zeigte Erstaunen, aber auch Hoffnung. „Wie meinen Sie das?“, fragte er.
    Walker antwortete nicht sofort. Stattdessen fing er an, im Oval Office auf und ab zu laufen. Sein kranker Verstand lief auf Hochtouren. Konnte er Clifford einweihen? Konnte er ihm von den fantastischen Möglichkeiten erzählen? Und was würde er mit ihm anfangen, wenn alles getan war? Walker war klar, dass mit dem Präsidenten an seiner Seite vieles einfacher wäre. Aber wie sollte er seinen Plan umsetzen, ohne dass der dabei ums Leben kam?
    Walker blieb stehen

Weitere Kostenlose Bücher