Pakt mit dem Feind
herausragte.
Als sie das Sofa umrundete, hob der Mann seine Waffe, aber seine Hand zitterte so sehr, dass er sie kaum halten konnte.
“Du bist zu … vertrauensselig, du dumme Schlampe”, sagte er mit seiner kalten Stimme. “Das ist eine Glock. Die hat … neun Kugeln. Ich hab … ich hab noch eine übrig.”
“Ich hab noch mehr als eine”, stieß Elizabeth zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie bebte am ganzen Körper, und die Tränen liefen ihr die Wangen herunter, aber sie achtete nicht darauf.
“Du wirst mich nicht töten. Du hast nicht das Zeug dazu.”
“Sind Sie verrückt? Sie haben versucht, mich und mein ungeborenes Kind umzubringen. Wenn Sie auch nur mit der Wimper zucken, blase ich Ihnen den Schädel weg. Ich will wissen, wer Sie angeheuert hat.”
Er schüttelte den Kopf. “Nein.” Stöhnend presste er die freie Hand gegen seinen Bauch. “Ich bin … Magenschuss. Um Gottes willen, ruf den Krankenwagen.”
“Nein. Nicht bis Sie mir sagen, wer Sie dafür bezahlt, mich umzubringen.”
“Komm schon, Lady. Ich … leide Höllenqualen.”
“Mein Mitleid ist leider aufgebraucht. Von mir aus können Sie da liegen bleiben und verbluten. Das ist mir egal. Ich rufe nicht um Hilfe, bis Sie mir den Namen sagen. Und wenn ich mir diese Blutlache so anschaue, dann sollten Sie sich beeilen.”
Die Glock fiel ihm aus der Hand.
Elizabeth trat dagegen, sodass sie außer Reichweite schlitterte.
“In Ordnung. Ich … ich … ich sag es”, flüsterte er. “Runterbeugen.”
“Oh nein. Ich komme nicht näher als bis hierher. Sagen Sie schon.”
Lautlos formte er mit den Lippen einen Namen.
Elizabeths Augen weiteten sich. “Nein. Sie lügen. Sie müssen lügen.”
“Elizabeth!”, schrie Max, und seine schweren Fußtritte erklangen auf der hinteren Veranda.
Der Mann versuchte schwach den Kopf zu schütteln. “N-nein. Lü- … ge … nicht. Schw-schwöre. Bitte.” Seine Augen rollten nach hinten.
“Elizabeth!”
Ohne den Blick von dem Killer abzuwenden, zog sie eine Hand aus der Tasche, nahm das Telefon von einem der Beistelltische und wählte den Notruf. Im selben Augenblick stürzte Max ins Zimmer.
Sein Gesicht war gerötet, sein Blick wild. “Elizabeth! Gott sei Dank!”
Er durchquerte den Raum in zwei langen Sätzen und riss sie in seine Arme. “Alles in Ordnung? Hat er dich wieder verletzt?”
Sie schluchzte, und ihre Knie gaben nach. An Max gelehnt, sackte Elizabeth in sich zusammen und barg ihr Gesicht an seiner Brust.
“Polizei. Was für ein Notfall liegt vor?”, erklang die gedämpfte Stimme im Telefon. “Hallo? Hallo? Sind Sie noch dran? Bitte sagen Sie uns, was für ein Notfall vorliegt.”
Max hob den Hörer auf. “Hier spricht Max Riordan von Mimosa Landing. Wir haben einen Mann mit einer Schussverletzung. Schicken Sie einen Krankenwagen und die Polizei.”
“Haben Sie gesagt, eine Schussverletzung?”
“Sorgen Sie dafür, dass jemand herkommt. Schnell.”
Max legte auf und schlang beide Arme um seine Frau.
Schritte trappelten über die hintere Veranda, als die anderen eintrafen. Bald standen alle außer Truman und die Arbeiter um sie herum, und alle redeten gleichzeitig. Es herrschte ein solcher Lärm, dass erst nach einer ganzen Weile jemand bemerkte, dass das Walkie-Talkie auf dem Couchtisch Geräusche von sich gab.
“Hallo? Hier Deputy Peters von der Torwache. Waren das Schüsse?”
“Jemand soll da mal rangehen”, bellte Max. Mit eisernem Griff hielt er Elizabeth umklammert. Er konnte nicht aufhören, sie von oben bis unten zu streicheln, um sich zu vergewissern, dass sie tatsächlich unverletzt war.
“Sir? Sir? Sind Sie noch da?”
Troy hob das Sprechfunkgerät hoch. Beinahe hysterisch lachte Elizabeth auf. Troy, der mit seiner eleganten Kleidung sonst wirkte wie dem Titelblatt der GQ entsprungen, war genauso rußgeschwärzt wie Max. “Jawohl, Detective. Das waren Schüsse. Ein Mann ist verletzt worden.”
“Wir sind unterwegs.”
Quinton hob die Glock auf. “Ich schaffe den Typen mal den Damen aus den Augen und passe auf ihn auf, bis die hier sind.”
“Nein!” Elizabeth drehte sich in Max’ Armen um. “Runter mit der Waffe, Quinton”, schluchzte sie und tat ihr Bestes, die Magnum hochzuheben. “Sofort! Runter damit, oder ich schieße.”
“Elizabeth! Hast du den Verstand verloren?”, rief Camille.
“Nein. Quinton hat den Killer angeheuert.”
“W-was?”
“Komm schon, Cousinchen”, schmeichelte Quinton. “Du kennst
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