Pakt mit dem Feind
warf Max ein. “Spielschulden, oder?”
“Genau.” Mit dem Kopf wies Quinton in Richtung des Killers. “Er ist der Vollstrecker des Mannes, dem ich das Geld schulde.”
“Oh Quinton”, stöhnte seine Schwester. “Nimm die Waffe runter und lass uns über alles reden. Wir werden einen Weg finden, das Geld zusammenzubekommen.”
“Verstehst du nicht, Camille? Dafür ist es zu spät. Und ich kann nicht ins Gefängnis gehen. Das kann ich einfach nicht.”
“Vielleicht kommt es ja nicht dazu.” Camille wandte sich mit einem flehentlichen Gesichtsausdruck an Elizabeth. “Bitte, Elizabeth. Zeig ihn nicht an. Er ist krank. Siehst du das denn nicht? Er muss krank sein, wenn er so etwas getan hat. Soweit ich weiß, ist Pembrook Manor in der Nähe von New York ein wunderbares Sanatorium. Er könnte dorthin gehen, damit man ihm hilft, den Kopf wieder klar zu kriegen.”
Sie wandte sich an ihren Bruder. “Daran wäre überhaupt nichts Anrüchiges. Ein paar meiner Freunde haben sich selbst in Pembrook einweisen und gegen Stress behandeln lassen. Das ist heutzutage schon beinahe in Mode.”
“Camille, Kind, ich bewundere deine Liebe für deinen Bruder, aber manchmal gibt es keinen einfachen Ausweg”, sagte Tante Talitha ungewöhnlich sanft. “Verstehst du nicht? Die Sache liegt nicht mehr in Elizabeths Händen. Obwohl Quintons Plan nicht aufgegangen ist, hat er ein schweres Verbrechen begangen.”
“Aber Tantchen …”
“Es tut mir leid, Kind. Für dich und für deinen Bruder. Wirklich. Aber es kommt einmal der Zeitpunkt im Leben, an dem man Verantwortung für die eigenen Taten übernehmen muss. Das ist etwas, was du und dein Bruder noch nie erfahren habt. Ich lege das hauptsächlich meiner Schwester und eurem Vater zur Last. Wenn Mariah ihn und euch zwei nicht so verwöhnt hätte, dann wärt ihr nie mit diesem lächerlichen Anspruchsdenken aufgewachsen. Mariah ist immer für euch eingetreten, wenn ihr als Heranwachsende Unfug getrieben habt. Aber das hier ist viel ernster als ein paar umgefahrene Verkehrsschilder oder Graffiti auf einer Hauswand. Diesmal ist Quinton zu weit gegangen. Und dafür muss er jetzt auch geradestehen. Wir können dafür sorgen, dass er einen guten Anwalt bekommt, aber weiter darf die Familienloyalität in diesem Fall nicht gehen.”
“Nein. Nein, das ist nicht genug.” Quinton begann zurückzuweichen. Er schüttelte den Kopf und presste den Lauf der Glock an seine Schläfe. In seine Augen trat ein wilder Ausdruck. “Ich kann das Risiko nicht eingehen, ins Gefängnis zu kommen. Das kann ich nicht! An so einem Ort würde ich keinen Tag überleben. Da bin ich lieber tot.”
“Quinton, nein!” Entsetzt trat Camille einen Schritt auf ihn zu, aber er hielt sie mit erhobener Hand auf und steckte sich den Lauf der Waffe in den Mund.
Während Quintons Blick auf seine Tante und seine Schwester gerichtet war, nahm Max die Waffe aus Elizabeths Händen und schob seine Frau hinter sich.
Quinton wich weiter zurück. Sein Blick wanderte unruhig hin und her.
In der Türöffnung hinter ihm tauchte Truman auf. Den Zeigefinger an die Lippen gepresst, warnte er die anderen davor, seine Anwesenheit zu verraten. Der alte Vorarbeiter der Farm war um etliches kleiner als Quinton und auch deutlich leichter, dabei aber drahtig und zäh wie eine Kiefernwurzel. Elizabeth hegte keinen Zweifel daran, dass er ihren Cousin überwältigen konnte. Sie spähte um Max herum und hielt den Atem an, als Truman einen Schritt nach vorn machte. Mit einer blitzschnellen Bewegung schlug er Quinton die Waffe aus der Hand und schlang von hinten seine Arme um ihn.
Ein paar Minuten lang ging alles drunter und drüber, als die Männer versuchten, Quinton zu überwältigen. Martha eilte zur Tür, um endlich die Polizisten und die Rettungssanitäter hereinzulassen, während alle Frauen gleichzeitig redeten.
“Max …”
Zaghaft zupfte Elizabeth am rußgeschwärzten Hemd ihres Mannes. Er drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie ihre Knie nachgaben.
“Elizabeth!” Er fing sie auf, bevor sie zu Boden fallen konnte. “Elizabeth! Was ist los? Hat er dich getroffen?” Sein Blick wanderte zu dem roten Fleck auf ihrem Pullover, der immer größer wurde. “Oh, verdammt! Sie hat ihre Schulterwunde wieder aufgerissen.”
“Draußen stehen ein paar Krankenwagen”, rief einer der Sanitäter. “Ich fahre mit und sehe, was ich tun kann, um die Blutung zu stoppen.”
“Ich habe eine bessere Idee. Ich fliege sie
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