Pakt mit dem Feind
genug, um sich zur Ruhe zu setzen, und das wollen sie auch gar nicht. Aber ich kann mir nicht sicher sein, dass die neuen Besitzer sie übernehmen, besonders nicht angesichts ihres Alters.”
“Oje! Daran habe ich gar nicht gedacht. Ich kann mir das Haus ohne Gladys und Dooley gar nicht vorstellen.”
“Ich weiß. Sie haben beinahe ihr ganzes Leben in dem Apartment über der Garage verbracht. Es ist für sie beinahe, als würde es ihnen gehören. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, dass man ihnen möglicherweise kündigt.”
“Stimmt, ich auch nicht”, stimmte Mimi zu. “Gladys liebt dieses Anwesen. Sie sorgt sich mehr um das Haus und all die Antiquitäten als du. Und die Gärten sind Dooleys ganzer Stolz. Es würde ihm das Herz brechen, wenn er sich nicht mehr jeden Tag um seine Pflanzen kümmern oder die eine oder andere Kleinigkeit am Haus in Ordnung bringen könnte. Oje! Das ist wirklich schlimm.”
“Und ich habe keine Ahnung, wie ich alles in Ordnung bringen soll. Wenn ich dieses Haus nicht verkaufe, kann ich die Löhne nicht bezahlen. Und die Steuern auch nicht.”
Ein Klopfen unterbrach ihre Unterhaltung. Die Tür öffnete sich, und die Haushälterin steckte ihren Kopf zur Tür herein. “Bitte um Entschuldigung, Miss Elizabeth, aber es ist jemand hier, der Sie sehen möchte.”
“Wer ist es denn, Gladys?”
Die ältere Frau rümpfte die Nase und verschränkte die Arme über ihrem üppigen Busen. “Ich habe ihn noch nie gesehen”, sagte sie mit unverhohlenem Argwohn.
Gladys war stolz darauf, jedes Mitglied der Houstoner Gesellschaft auf den ersten Blick zu kennen, außerdem alle Familienstammbäume und jeden Klatsch und Tratsch, der jemals über die Betreffenden verbreitet worden war. Sie ergänzte: “Ich habe ihn gefragt, ob Sie ihn erwarten, und er sagte, nein, aber es sei wichtig, dass er mit Ihnen spricht. Er sagt, sein Name ist Max Riordan.”
“Oh, lecker”, schnurrte Mimi.
“Maxwell Riordan?”
“Jawohl, Ma’am. Hier ist seine Karte”, sagte Gladys und stakste in den Raum. Die zusammengepressten Lippen und die steife Körperhaltung der älteren Frau drückten Ablehnung aus. Sogar die quietschenden Gummisohlen ihrer orthopädischen Schuhe klangen missbilligend. Gladys und Dooley sahen es als ihre Aufgabe an, Elizabeth zu behüten und zu beschützen. “Er macht nicht den Eindruck eines Schwindlers, aber wenn Sie möchten, dass ich ihn wegschicke, tu ich das”, bot die Haushälterin an.
Daran habe ich keinen Zweifel, dachte Elizabeth. Sie warf einen Blick auf die Karte. Der Besucher war in der Tat Maxwell Riordan.
“Nein, ich werde ihn empfangen. Führen Sie Mr. Riordan in den vorderen Salon, Gladys, und sagen Sie ihm, dass ich gleich bei ihm bin. Oh, und bringen Sie ein Tablett mit Kaffee, bitte.”
“Jawohl, Ma’am.”
“Warum um Himmels willen möchte Max Riordan mich sehen?”, wunderte sich Elizabeth laut, nachdem sich die Tür hinter der Haushälterin geschlossen hatte.
“Genau das wüsste ich auch gern.” Mimi warf Elizabeth einen listigen Blick zu. “Was ist da zwischen dir und diesem gut aussehenden Kerl? Gibt es irgendwas, das du mir nicht erzählt hast?”
“Mach dich nicht lächerlich. Ich kenne den Mann ja kaum!”
Elizabeth war Maxwell Riordan ungefähr vor einem Jahr zum ersten Mal begegnet und hatte ihn seither bei verschiedenen gesellschaftlichen Ereignissen getroffen. Aber sie waren eher Bekannte als Freunde.
Er bewegte sich am Rande der Houstoner Gesellschaft. Wegen seines Geldes wurde er zu den verschiedenen Wohltätigkeitsveranstaltungen eingeladen, aber er gehörte nicht wirklich dazu.
Elizabeths Unterhaltungen mit dem Mann hatten sich im Wesentlichen darauf beschränkt, ihn zu begrüßen und ein paar höfliche Floskeln auszutauschen. Sie hätte jedenfalls nie erwartet, dass er sie in ihrem Haus aufsuchen würde.
“Und ich würde ihn nicht als gut aussehend bezeichnen”, fügte Elizabeth hinzu. “
Gefährlich
aussehend schon eher.”
“Süße, verstehst du das denn nicht? Das ist es doch, was ihn so hinreißend und sexy macht! Max Riordan hat vielleicht seine Ecken und Kanten, aber er ist ein richtiger Mann.” Mimi erschauerte demonstrativ und rieb sich mit den Händen über die Arme. “Ich muss sagen, dass ich schon Gänsehaut bekomme, wenn ich nur an diesen Mann denke.”
“Mimi Whittington, benimm dich! Ich habe den Eindruck, seit Horace gestorben ist, hast du nur noch Sex im Sinn.”
“Mag schon sein, aber ich bin
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