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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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nicht die Einzige, die diesen Mann zum Anbeißen findet. Letzte Woche war ich zu einem Lunch mit Modenschau im Club. Die Mädels an meinem Tisch – Trudy, Delia, Blair, Madison und Becca – haben geradezu nach ihm gelechzt. Es wurde sogar spekuliert, wie Max Riordan wohl als Liebhaber wäre.”
    “Ehrlich?” Elizabeth zog eine Augenbraue hoch. “Die würden mit ihm ins Bett gehen, aber sie wollen nicht, dass er im Country Club Mitglied wird, obwohl er in River Oaks lebt?”
    “Ist das nicht die Höhe?”, erwiderte Mimi und lachte.
    Elizabeth rollte die Augen. “Wenn das alles ist, worüber diese Ladys reden können, dann haben sie wirklich zu viel Zeit.”
    Sie war sich ziemlich sicher, dass es sich bei diesen Gedankenspielen nur um albernes Geschwätz handelte. Die Freundinnen, die Mimi erwähnt hatte, waren allesamt nette Frauen. Aber abgesehen von Golf und Tennis, Verabredungen zum Lunch und den Komitees verschiedener Wohltätigkeitsverbände gab es in ihrem Leben nicht viel von Bedeutung. Elizabeth war dankbar, dass sie sich um Mimosa Landing kümmern musste. Die Farm nahm den Großteil ihrer Zeit in Anspruch.
    “Ach, du weißt doch, wie die sind”, antwortete Mimi und wedelte mit ihrer beringten Hand. “Wenn man den Tratschweibern Glauben schenken will, ist Max zwar stinkreich. Aber er ist gerade erst dabei zu lernen, dass mehr als Geld nötig ist, um von dieser überheblichen Clique akzeptiert zu werden. Wir wissen doch beide, dass ich nur in den Country Club reingekommen bin, weil Big Daddy Geld, Einfluss
und
den richtigen Stammbaum hatte. Die Unterstützung durch deine Familie hat natürlich auch sehr geholfen. Was Max angeht, scheint bedauerlicherweise niemand etwas über ihn oder seine Familie zu wissen – oder woher er sein Geld hat.” Mimi machte eine bedeutungsvolle Pause. “Es geht das Gerücht um, dass er eine Zeit lang im Nahen Osten war und in Südamerika”, vertraute sie Elizabeth an. “Brud Paine hat angedeutet, dass Max den Grundstein seines Reichtums möglicherweise mit der Einfuhr von Drogen gelegt hat.”
    Elizabeths Augen weiteten sich. “Wirklich?”
    “Mmh. Aber ich weiß nicht, ob da etwas Wahres dran ist. Du weißt doch, wie eifersüchtig Brud auf jeden Mann ist, der die Aufmerksamkeit der Damen auf sich zieht. Eins ist jedenfalls sicher: Max wirkt nicht so kultiviert wie jemand, der schon in eine reiche Familie hineingeboren wurde. Ich kann ihm nachfühlen, wie das ist – schließlich bin ich selbst Außenseiterin. Der Himmel weiß, dass ich ein Jahr gebraucht habe, um zu lernen, welche Gabel man wann benutzt und wofür eine Fingerschale gut ist. Außerdem ist dir sicher klar, wie die alten Familien hier über Neureiche denken.”
    Elizabeth nickte. Anders als manchen ihrer Zeitgenossen waren ihr Klassenunterschiede nicht wichtig. Ihr Urururgroßvater Asa Stanton und seine Frau hatten in einem Blockhaus mit zwei Zimmern und gestampftem Lehmboden gelebt, als sie ihren Hof am Brazos River aufgebaut hatten. Die Eltern und Großeltern hatten Elizabeth und ihren Bruder immer wieder ermahnt, niemals die bescheidenen Anfänge ihrer Familie zu vergessen. Und vor allem niemals, wirklich niemals auf jemand anderen herabzuschauen, nur weil er nicht reich geboren war.
    Sowohl Elizabeths Großvater als auch ihre Eltern hatten ihnen klargemacht, dass sie das Recht auf ihren Lebensstil nicht gepachtet hatten. Vielmehr war Geld ein Geschenk, das Elizabeth und ihr Bruder genießen durften, weil die früheren Generationen der Stantons dafür hart gearbeitet hatten. Ihr Großvater hatte außerdem betont, dass sie und Ian zukünftigen Generationen dasselbe schuldeten.
    “Denkt immer an zwei Dinge, und ihr werdet in dieser Welt ebenso zurechtkommen wie in der nächsten”, hatte ihr Vater ihnen von klein auf geraten.
    “Erstens: Privilegien bringen immer auch Verantwortung mit sich. Und zweitens: Beurteile niemals einen Mann nach seinem Scheckbuch, sondern immer nach seinen Taten.”
    Elizabeth bemühte sich, nach diesen Grundsätzen zu leben. Sie hatte für die Aufnahme von Max Riordan als vollwertiges Mitglied in den River Oaks Country Club gestimmt. Aber zugegeben, sie war nicht besonders bestürzt gewesen, als ein anderes Mitglied den Antrag boykottiert hatte.
    Elizabeth wusste nicht genau, was sie an Max Riordan störte. Jedenfalls hatte es nichts mit seinem familiären Hintergrund oder der Herkunft seines Reichtums zu tun. Aber wann immer sie mit diesem Mann zu tun hatte, machte sie

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