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Pakt mit dem Feind

Pakt mit dem Feind

Titel: Pakt mit dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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dann herausgefunden habe, dass Edward beinahe das gesamte Vermögen meiner Familie gestohlen hat. Und als hätte ich’s geahnt, sind dieses Jahr die Ausgaben der Farm höher gewesen als je zuvor. Die Landmaschinen sind alt. Einer unserer Mähdrescher ist schon seit Jahren ziemlich am Ende. Und ein Traktor eignet sich eigentlich nur noch für den Schrottplatz. Truman hat es geschafft, den Mähdrescher wieder zusammenzuflicken und bis zu diesem Frühjahr am Laufen zu halten. Aber jetzt liegt er wirklich in den letzten Zügen. Wir hatten keine andere Wahl, wir mussten einen neuen Traktor und eine neue Erntemaschine kaufen, für eine Summe von mehr als 150 000 Dollar. Und das ist noch eine vorsichtige Schätzung. Ich musste fünfzig Morgen Land als Sicherheit anbieten, damit mir die Bank den Kredit für den Kauf der Maschinen bewilligt. Es sind zwar Flächen, die ursprünglich nicht zu Mimosa Landing gehört haben, aber es wird mir trotzdem schwer, überhaupt ein Stück Land zu verlieren.”
    “Wie wahrscheinlich ist es, dass es dazu kommt?”
    “Mehr als wahrscheinlich. Nächsten Monat ist eine hohe Tilgungsrate auf diesen Kredit fällig, und ich habe das Geld dafür nicht.”
    “Kannst du genug zusammenkratzen, um die Zinsen zu zahlen? Ich bin mir sicher, dass Walter dir entgegenkommen würde, wenn du das schaffst.”
    Elizabeth schüttelte den Kopf. “Ich weiß nicht einmal, wo ich das Geld für die Frühjahrsaussaat hernehmen soll. Oder wie ich nächste Woche die Löhne zahlen soll.”
    “Ach du meine Güte. Also … was hast du vor?”
    Elizabeth seufzte. “Ich denke, ich werde dieses Haus verkaufen. Ich sollte wenigstens ein paar Millionen dafür bekommen. Ich weiß aber nicht, wie lange das reicht. Die meisten Leute haben keine Ahnung, wie viel es heutzutage kostet, eine Farm zu betreiben. Ganz besonders so einen riesigen Betrieb wie Mimosa Landing.”
    “Dieses Haus verkaufen? Das kannst du nicht machen! Ich weiß doch gar nicht, wie ich es ohne dich aushalten soll, wenn ich dich nicht mehr hin und wieder zum Reden habe!”
    “Ich weiß. Ich werde dich auch vermissen. Aber ich habe keine andere Wahl. Ich werde ganz bestimmt nicht die Farm verkaufen. Nicht einmal einen Morgen Land. Nicht, solange ich lebe.”
    Die Farm befand sich seit beinahe zweihundert Jahren im Besitz von Elizabeths Familie. Jede Generation hatte das Ihre zum Familienvermögen beigetragen. Im Laufe der Jahre hatten sich auch andere Geschäftsbereiche erfolgreich entwickelt. Aber es war immer noch das alte Anwesen, das Elizabeth mehr bedeutete alles andere, ebenso wie allen Stantons vor ihr.
    Mimosa Landing war ihr Erbe. Generationen von Stantons hatten für dieses Land im Schweiße ihres Angesichts gearbeitet. Elizabeth musste sich ihrer würdig erweisen. Egal welche anderen Verluste sie zu erdulden hatte, Mimosa Landing musste erhalten bleiben.
    “Okay, Miss Scarlett”, zog Mimi sie auf. “Ich verstehe, wie viel die Farm dir bedeutet. Aber es muss doch einen Weg geben, die Sache ins Lot zu bringen, ohne dieses Haus zu verkaufen! Wenn du das tust, wird sich wie ein Lauffeuer herumsprechen, dass du pleite bist.”
    “Das ist mir egal. Es bedeutet mir nicht viel, auf Einkommen und auf meinen gewohnten Lebensstil zu verzichten. Ich kann gut ohne all das auskommen. Aber ich kann den Gedanken nicht ertragen, Mimosa Landing zu verlieren. Ich kann es nicht. Ich
werde
es nicht!”
    Elizabeth biss sich auf die Unterlippe. In ihren Augen spiegelte sich Angst. “Ich werde dich auch vermissen, Mimi. Das weißt du.”
    Ihr Blick glitt über den eleganten Raum und die Täfelung aus Walnussholz. Die Möbel in diesem herrschaftlichen Wohnsitz hatten sich über viele, viele Jahre angesammelt. Jede Generation hatte ihre individuellen Spuren hinterlassen. Viele Gegenstände, darunter der Schreibtisch des alten Asa, waren älter als das Haus selbst.
    Das Gebäude war groß und solide gebaut, aber gleichzeitig elegant. Elizabeths Urgroßvater hatte es zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erbauen lassen. Seither hatte die Familie einen Teil der Zeit hier in Houston, den anderen aus geschäftlichen Gründen auf Mimosa Landing verbracht. Der Houstoner Besitz bedeutete Elizabeth beinahe ebenso viel wie die Farm. “Mein Urgroßvater hat dieses Haus bauen lassen, als River Oaks noch eine ganz neue Siedlung war. Es wird mir das Herz brechen, es zu verkaufen. Aber was aus Dooley und Gladys wird, bereitet mir sogar noch mehr Sorgen. Sie sind noch nicht alt

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