Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
hinzulegen und in der Wüstensonne zu Tode braten zu lassen.
    Aber er konnte nicht glauben, daß der Rancor ihn so einfach im Stich lassen würde. Dazu hatten sie zuviel gemeinsam durchgemacht.
    Eine Stunde lang suchte er sich seinen Weg durch ein uraltes Flußbett und hielt nach den Spuren des Rancors Ausschau, aber er sah und hörte nichts, von ein paar von der Höhe herabprasselnden Steinen abgesehen.
    Schließlich ertönten voraus erstaunlich leise, raschelnde Schritte. Ein großer, schwerfälliger Schatten verschwand in ei- nem schmalen Felsspalt, einem Miniaturcanyon mit scharfen Vorsprüngen und von der Zeit geglätteten Steinflächen.
    Malakili ging schneller, in der Hoffnung, den Rancor zu finden, damit sie sich der Zukunft wenigstens zusammen stellen konnten. »Hallo!« Die trockenen Steinchen knirschten unter seinen watschelnden Schritten. »Komm her, Junge!«
    Als er um die Ecke bog, versperrte ihm ein brüllender Dämon mit einem Sprung den Weg - mannsgroß, aber mit einem mit Stoff streifen vermummten Gesicht, einem von einem Sandfilter verborgenen Mund und Augen, die durch ein Paar glitzernder Metallröhren blickten.
    Sandleute! Tusken-Räuber!
    Der Dämon hielt einen langen scharfen Gaffi-Stock wie einen Kampfstab in den Händen. Das hakenförmige Ende wippte auf und nieder, als der Räuber eine Herausforderung brüllte.
    Malakili taumelte zurück und erblickte dann zwei weitere Sandleute auf gewaltigen, wolligen Banthas, mammutgroßen Tieren mit Stoßzähnen, die sich um die Ohren bogen. Die beiden in den Sätteln sitzenden Tusken knurrten etwas, und die Banthas reagierten wie auf ein telepathisches Kommando und jagten auf ihn zu.
    Der unberittene Tuske sprang vom Felsen und schlug mit dem gekrümmten Gaffi-Stock nach Malakili.
    Der Hüter war unbewaffnet. Schwerfällig bewegte er sich rückwärts, in dem Wissen, daß eine Flucht aussichtslos war. Er bückte sich, ergriff einen Stein und warf ihn dem Angreifer entgegen, aber das Geschoß flog weit vorbei.
    Die Banthas stürmten schnaubend und keuchend auf ihn zu. Malakili fiel auf die spitzen Steine, und er wußte, daß die Mon- ster ihn zertrampeln würden. Innerhalb von Sekunden würden sie ihn zu Brei zerquetschen.
    Mit einem Aufbrüllen, dessen Echo locker sitzende Steine aus der Felswand in die Tiefe rieseln ließ, sprang der Rancor von einem Sims hoch über dem Geschehen. Mit ausgestreckten Krallenhänden krachte er gegen den ersten Bantha und warf ihn zu Boden.
    Der Bantha schnaubte und bäumte sich auf, aber er begriff nicht, was eigentlich mit ihm passiert war. Der Rancor packte mit seinen furchtbaren Händen die Stoßzähne auf beiden Seiten des Banthakopfes, setzte die volle Kraft der durastahlstarken Muskeln ein und drehte, als würde er das Rad eines Panzerschotts aufdrehen. Der Schädel des Banthas wurde seitwärts gerissen, und mit einem hohlen, feuchten Laut brach das Genick.
    Noch aus derselben Bewegung heraus hieb der Rancor mit seinen Klauen zu und riß den Leib des Tusken-Räubers auf, der von dem Bantha geworfen worden war.
    Der zweite Reiter jaulte eine Herausforderung, ließ den Gaffi-Stock durch die Luft sausen und stürmte direkt auf den Rancor zu. Der Bantha hielt den Kopf gesenkt, die gebogenen Stoßzähne nach vorn geneigt wie ein Rammbock - aber der Rancor glitt mit täuschender Leichtigkeit zur Seite und riß den Tusken aus dem Sattel. Dann stopfte er sich sein Opfer in den höhlenartigen Rachen, ließ die schraubstockartigen, mit rasiermesserscharfen Reißzähnen versehenen Kiefer zusammenkrachen und verschlang den Angreifer mit zwei Bissen.
    Als der Reiter verschwunden war, verlor der Bantha die Kontrolle, als wäre er verrückt geworden. Der Rancor stemmte ei- nen gewaltigen, zerborstenen Sandsteinfelsen in die Höhe, der sich vor langer Zeit aus der Klippe gelöst hatte.
    Malakili kam taumelnd auf die Beine. Der erste Tusken-Räuber hatte den bandagierten Kopf abgewandt, um den Kampf zwischen Rancor und Bantha zu verfolgen, und dabei sein menschliches Opfer vergessen. Malakili ließ den Rancor nicht aus den Augen, und er fühlte die Wut seines Lieblings. Dann konzentrierte er sich wieder auf den Tusken, der ihn angegriffen und mit seinem Gaffi-Stock nach ihm geschlagen hatte. Der Hüter hob einen viel kleineren Felsen auf, der aber immer noch tödlich genug war.
    Der Bantha bäumte sich auf und wollte dem Rancor einen Kopfstoß versetzen, aber die Bestie ließ den Sandsteinfelsen auf den zotteligen Schädel des

Weitere Kostenlose Bücher