Palast der Dunklen Sonnen
mammutähnlichen Tieres niederkrachen. Die Stoßzähne brachen wie trockene Strohhalme, und der dicke Schädelknochen der Kreatur zersplitterte. Der Bantha grunzte. Sein Schwung ließ ihn noch ein Stück vorwärts stolpern, bis er als unförmige Masse auf dem Canyonboden zusammenbrach.
Der Tusken-Räuber hörte einen Laut neben sich, wirbelte herum und riß den Gaffi-Stock in dem Moment hoch, in dem Malakili mit dem kleineren Felsbrocken zuschlug und den umwickelten Kopf seines Angreifers zerschmetterte. Der Tusken-Räuber fiel zwischen die Felsen, die dicken Bandagen saugten das sich wie eine Blume entfaltende hellrote Blut auf.
Mit pochendem Herzen betrachtete Malakili das Schlachtfeld. Der Rancor stieß einen heulenden Triumphschrei aus und sah Malakili mit so etwas wie tiefer Zufriedenheit an. Dann beugte sich das Monster über den blutigen Kadaver des erschlagenen Banthas und fing an zu fressen.
Später klammerte sich Malakili an der trockenen, wulstigen Nackenhaut des Rancors fest, als die Bestie im Zwielicht durch den Wüstensand stapfte. Sie wußte, wo ihr Zuhause lag, und hielt direkt auf die unteren Teile von Jabbas Festung zu. Während sie nach vorn gebeugt lief, stoben Sandfontänen in die purpurne Nacht.
Der Rancor hatte sich vollgestopft, seine Brust war blutverschmiert. Offenbar hatte er es als seltsam empfunden, daß Malakili den Tusken-Räuber, den er getötet hatte, nicht gefressen hatte, aber der Hüter hatte keinen Appetit.
Er grübelte bereits darüber nach, wie er alles Jabba dem Hutt erklären sollte.
Fütterung der Raubtiere
Wie sich herausstellte, war es Jabba ziemlich egal, daß Malakili den Rancor für einen Spaziergang in der Wüste freigelassen hatte - allerdings war er außer sich, daß er die gewaltige Schlacht mit den beiden Banthas verpaßt hatte.
Malakili strahlte voller väterlichem Stolz, als er den Mut und die Wildheit seines Monsters pries, aber Bib Fortuna wisperte Jabba einen anderen Vorschlag ins Ohr. Mit einem entzückten Rülpsen setzte sich der Hutt auf seiner Plattform aufrecht hin.
Wäre es kein grandioses Duell, wenn man den Rancor gegen einen Kraytdrachen antreten ließe?
Die legendären Wüstendrachen Tatooines waren riesig und selten, und sie verbreiteten mehr Furcht als jedes andere Lebewesen in diesem Sektor der Galaxis. Noch nie zuvor war einer von ihnen lebendig gefangen worden, aber Jabbas Belohnung -garantierte einhunderttausend Kredits für denjenigen, der ein lebendes, unverletztes Exemplar anbrachte - war verlockend genug, um sicherzustellen, daß sich jeder Interessent die größte Mühe gab. Selbst der große Kopfgeldjäger Boba Fett schwor, in Jabbas Palast zu bleiben, während er über die vielversprechendste Möglichkeit nachsann, dieser Herausforderung zu begegnen.
Malakili war überzeugt, daß es jemandem gelingen würde, und er sah dem angedrohten Kampf mit Schrecken entgegen. Obwohl ihn die Fähigkeiten seines Rancors mit Stolz erfüllten, wußte er, wie furchteinflößend die Kraytdrachen waren.
Jabba wollte nur für diesen Anlaß in einem von den obersten Türmen einzusehenden Wüstenkessel ein Amphitheater bauen, in dem der Rancor und der Kraytdrache miteinander kämpfen und sich gegenseitig in Stücke reißen sollten. Selbst wenn es dem Rancor gelingen sollte, den unglaublichen Drachen zu besiegen, vermutete Malakili, daß er bei dem Kampf schwere, wenn nicht sogar tödliche Verletzungen davontragen würde.
Das konnte er nicht zulassen.
Tief in den unteren Ebenen des Verlieses schob Malakili eine schwer beladene Karre voller blutigem Fleisch, zersägten Knochen und Abfällen aus dem Jabbas Küche angegliederten Schlachthaus. Porcellus, Jabbas Küchenchef, hatte ausgesuchte Leckerbissen für den Rancor beiseitegelegt; das mit aufgeschnittenem, mariniertem Fleisch belegte Sandwich war Malakilis Mittagessen.
Malakili kam gut mit dem schreckhaften Koch zurecht und brachte ihn immer auf den neuesten Stand des Klatsches, den er in den unteren Ebenen aufschnappte, obwohl er sich im Gegenzug die stetig wachsenden Befürchtungen des Küchenchefs anhören mußte, daß Jabba seiner kulinarischen Fähigkeiten bald überdrüssig sein und ihn an den Rancor verfüttern würde.
Seufzend schob Malakili die Karre zum Gittertor des Rancorgeheges. Die Räder quietschten wie ein sich sträubendes, total verängstigtes Nagetier, von denen es im Verlies so viele gab. Er schwang das Tor auf, zerrte den Karren hindurch und verriegelte es hinter sich.
Der
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