Palast der Dunklen Sonnen
wollte einen schnellen Rückzug antreten, aber die beiden Männer grunzten ihr betrunkenes Entzücken heraus und packten sie.
»Die Häßliche!« brüllte Tornik. »Die Liebe meines Lebens! Komm her und trink was mit mir!« Als Yarna sich von ihm lösen wollte, riß er brutal an ihrem Arm. »Tanz für mich, und dann werden wir etwas Spaß miteinander haben!«
Die Askajianerin warf einen Blick über die Schulter, aber von Doallyn war keine Spur zu entdecken. War er geflohen und hatte sie im Stich gelassen? Doch was war dann mit seinen Atempatronen?
»Nein«, quiekte der Gamorreaner und versuchte, Yarna seinem Kumpan zu entreißen. »Ich habe sie zuerst gesehen! Ich kriege die Häßliche als erster!«
»Aufhören!« befahl Yarna und versuchte ganz ruhig zu bleiben, obwohl ihre beiden Herzen wie verrückt schlugen. »Laßt mich los. Ich. ich erledige eine Besorgung für Master Fortuna.«
»Ha! Er kann dich nicht bekommen!« verkündete Tornik. »Warlug hat recht! Wir haben dich zuerst gesehen! Er soll sich hinten anstellen!«
Der Gamorreaner griff nach den Schnüren zwischen ihren obersten Brüsten. »Meine! Ich bin der.« Ein zischender Blitz ließ ihn innehalten und ungläubig auf das verbrannte Loch starren, das plötzlich in seiner Seite war. Er ließ Yarna los, taumelte keuchend zurück, dann quiekte er schmerzerfüllt auf, als er gegen die Wand stieß und dort herunterrutschte.
»Laß sie los«, sagte Doallyn, der um die Ecke trat, den Blaster noch immer in Bauchhöhe haltend.
»Aber wir haben sie zuerst gesehen«, protestierte der Wächter. Er kniff die Augen zusammen. »Du kannst sie haben, wenn wir fertig sind.«
»Ich sagte, du sollst sie loslassen.« Doallyns Stimme klang noch immer ganz ruhig, aber die Mündung seines Blasters kam hoch, bis sie auf das Gesicht des Mannes zielte. »Oder ich sorge dafür, daß du sie losläßt. Du hast die Wahl.«
Fluchend ließ Tornik Yarnas Arm los und stolperte zurück. Warlug quiekte verzweifelt um Hilfe, und der Mensch packte seinen Arm und zerrte den Verletzten auf die Beine; dann taumelten die beiden fort.
Yarna sackte gegen die Mauer, als ihre Knie nachzugeben drohten. »Oh, Sergeant, sie. Danke, danke. sie wollten.«
»Dafür ist jetzt keine Zeit«, sagte Doallyn energisch. »Die Atempatronen. Sie haben es versprochen.«
»Ja.«, murmelte Yarna und riß sich zusammen. »Hier entlang.«
Minuten später waren sie im persönlichen Quartier des Hutt. Vor ihnen waren bereits Plünderer dagewesen - der Raum war leergeräumt, und jemand hatte eine Schaufel Rancorscheiße in die Mitte der Schlafplattform geworfen.
An der Wand stand in großen Buchstaben eine Botschaft: »Erstarre zu Eis, Jabba, im Neunten Kreis der Verdammnis!« Die Worte waren bereits zur Hälfte mit anderen, weniger kreativen Flüchen und Obszönitäten übermalt. Schnell ging Yarna zu einer üppig verzierten Wandtäfelung und drückte auf den Schwanz eines Phantasiemonsters. Eine Klappe schwang auf. »Woher wissen Sie von diesem Versteck?« wollte Doallyn wissen, während er die Patronen in einen Beutel stopfte, nachdem er sich zuerst welche in die Hosentasche gesteckt hatte. Yarna sammelte methodisch ein paar Kreditscheiben ein, die auf dem untersten Regalbrett herumlagen.
»Ich war Jabbas Erste Tänzerin«, sagte sie. »Manchmal, wenn er nicht schlafen konnte, ließ er mich kommen, und ich tanzte das Sanddünen-Ballett für ihn. Er sagte, es würde ihm helfen, sich nach einem hektischen Tag zu entspannen. Einmal schlief er dabei ein, und ich döste hier« - sie zeigte auf die Schlafplattform - »vor mich hin, als Bib Fortuna reinkam. Er wußte nicht, daß ich wach war, und öffnete das Versteck.«
»Ich bin überrascht, daß Jabba ihm dieses Geheimnis anvertraut hat«, sagte Doallyn, als sie den Raum vorsichtig verließen; diesmal ging der Wächter voraus, den Blaster schußbereit.
Yarna lächelte freudlos. »Jabba hat keinem vertraut. Er.«
Sie verstummte erschrocken, als sie hinter der nächsten Ecke eine bekannte Gestalt ausmachte, deren Silhouette sich in dem dunklen Korridor abzeichnete. Hochgewachsen, schlank, vom Schatten verborgen. Dannik Jerriko! Die Tänzerin keuchte und wich zurück, während Doallyn mit lobenswerter Gelassenheit die Waffe hob. »Keine Bewegung, Jerriko!«
Der Vampir drehte den Kopf, und seine Gesichtszüge kamen in Sicht. Yarna wimmerte vor Angst. Kein aus Askajs Jenseitshölle ausgespiener Dämon hätte grauenerregender aussehen können. Jerrikos Züge
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