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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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waren wutverzerrt, und die Hauttaschen auf beiden Gesichtshälften zuckten, als hätten sie ein eigenständiges Leben. Sein Mund öffnete sich zu einem lautlosen Fauchen. Die Askajianerin schlug beide Hände vor den Mund, um einen Aufschrei zu unterdrücken. Doallyns Finger mußte unwillkürlich Druck auf den Abzug der Waffe ausgeübt haben, denn plötzlich entlud sich ein greller Energieblitz.
    Die schattenhafte Gestalt verschmolz mit einer dunklen Tür.
    Yarna mußte Doallyns Mut bewundern, aber gleichzeitig zweifelte sie an seinem Verstand. Er stürmte hinter dem Nichtmenschen her, und die Tänzerin folgte ihm wider besseres Wissen.
    Aber als sie die Tür des Raums erreichten und Doallyn das Licht einschaltete, war der Raum völlig leer. Es gab keine anderen Türen, keine Fenster. trotzdem war er leer. »Er konnte doch nirgendwohin verschwinden«, murmelte der Wächter; er klang erschüttert. »Gibt es hier eine Geheimtür?«
    Yarna schüttelte den Kopf. »Nicht, daß ich wüßte. Aber der Palast birgt viele Geheimnisse. Tief unter ihm sind viele Gänge. Ein Teil dieses Ortes ist noch immer ein B'omarr-Kloster.«
    Doallyns Atem pfiff verärgert, dann schloß er die Tür und verriegelte sie. Yarna hörte, wie er anscheinend in seiner Heimatsprache leise fluchte. »Er hat mich gesehen«, sagte er schließlich wieder auf Basic. »Jetzt wird er auch nach mir Ausschau halten. Ich gehe mit Ihnen.«
    »Aber... «Yarna zögerte. Sie konnte niemanden dem Tod ausliefern, den sie beinahe erlitten hätte. »In Ordnung«, sagte sie.
    Ihr nächster Halt war die Küche. »Porcellus ist ein Freund von mir, er hat hier ein paar Sachen für mich aufbewahrt«, sagte Yarna und betrat die Küche. »Ich hoffe, er hat es geschafft, sich in Sicherheit zu bringen.«
    In einer Nische im hintersten Teil der Küche hatte die Askajianerin mehrere Decken, Wasserflaschen und ein paar alte, dicke Jacken gehortet, die sie im Verlauf mehrerer Monate aus den Wächterquartieren gestohlen hatte. Über ihnen hing an einem Haken ein weißes Bündel, das eine große Schürze hätte sein können - was aber nicht zutraf. Yarna schüttelte das dünne, leicht schimmernde Material aus, und es entpuppte sich als ein langer, weiter Umhang mit einer großen Kapuze. »Mein Wüstengewand«, erklärte sie, als sie Doallyns Blick bemerkte. »Für Sie werden wir etwas anderes finden müssen.«
    Er nickte und hielt einen Beutel auf, während sie eilig Konserven und Proviantpakete aus den Regalen auswählte. »Und jetzt das Wasser«, sagte sie, während sie den Beutel zuschnürte und sich über die Schulter schwang. Sie begab sich ans Spülbecken und hielt Doallyn die Wüstenflaschen hin. »Würden Sie die bitte füllen?«
    Er gehorchte, und in der Zwischenzeit ließ Yarna einen großen Krug mit Wasser vollaufen und trank ihn leer, ohne abzusetzen, dann füllte sie ihn erneut und trank ihn wieder leer.
    Sie riß sich den komplizierten Tänzerinnenkopfschmuck herunter und fuhr sich wohlig seufzend mit den Fingern durchs Haar. Sie hatte nie gewußt, wie schwer er doch war, bis zu dem Augenblick, in dem ihr klar wurde, daß sie ihn nie wieder aufsetzen mußte. Sie spritzte sich Wasser ins Gesicht und entfernte die meisten der großen, warzenähnlichen »Schönheitspflästerchen«, die Jabba für attraktiv gehalten hatte.
    »Ich habe gar nicht gewußt, daß das Make-up war«, bemerkte Doallyn.
    »Jabba gefiel das. Er hat mir gesagt, daß sie ihn an seine Mutter erinnern.«
    Doallyns Helm bewegte sich, als er langsam den Kopf schüttelte. »Jabba hatte eine Mutter?«
    Yarna lächelte ihn an. »Genau das habe ich auch gedacht.«
    Sie füllte den Krug erneut und schüttete sich das kühle Wasser über Kopf und Körper, ließ die Flüssigkeit ihre Haut hinabrinnen.
    Als sie fertig war, bemerkte sie, daß Doallyn sie intensiv betrachtete. Seine mechanische Stimme klang überrascht. »Sie sind. größer«, sagte er, und der Helm bewegte sich, als er sie vom Kopf bis zu den Zehen betrachtete. »Ihre Haut, sie ist so. gespannt.«
    »Askaj ist ein Wüstenplanet«, beantwortete Yarna seine unausgesprochene Frage sachlich. »Unsere Körper können Wasser auf äußerst effiziente Weise absorbieren und speichern.«
    Er nickte. »Können Sie auf einer Nichtwüstenwelt leben?«
    »Aber natürlich«, erwiderte sie. »Wenn wir kein Wasser horten müssen, dann tun wir es auch nicht.«
    »Wie würden Sie auf einer Nichtwüstenwelt aussehen?« Er klang ehrlich interessiert.
    »Dünner«,

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