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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sagte Yarna kurz angebunden und schüttelte die Falten aus dem Kapuzenumhang. Sie zog ihn sich über den Kopf, dann nahm sie die Decken, die alten Jacken und eine der Wasserflaschen. Doallyn nahm die Lebensmittel und den Rest des Wassers.
    Im Maschinenpark war das Angebot an brauchbaren Landgleitern und Shuttles reichlich dezimiert. Es war nur ein Fahrzeug übrig, und das stand in der Reparaturzone. Die Mechaniker, die für die Wartung der Fahrzeuge zuständig waren, waren nirgendwo in Sicht.
    In der Ferne ertönte wieder ein schriller Schrei, der mittendrin brutal zum Verstummen gebracht wurde. Yarna und Doallyn blickten einander an. »Können Sie dieses Ding steuern?« fragte sie.
    Er nickte.
    Augenblicke später hatten sie den Proviant in den Landgleiter verladen. Doallyn fand in einem Spind eine Plane aus sonnenabweisendem Material, und es gelang ihnen, daraus für ihn einen improvisierten Burnus zu machen. Die restliche Plane verstauten sie im Gepäckraum des Fahrzeugs.
    Auf Doallyns Signal quetschte Yarna ihre Massen in den Passagiersitz des Gleiters. Es war nicht leicht, aber sie schaffte es. Der Wächter öffnete das Außentor des Maschinenparks. Als sie mit der kalten Nachtluft konfrontiert wurden, zogen sie sich schnell die Jacken über.
    »Lassen Sie uns aufbrechen«, sagte die askajianische Tänzerin ungeduldig, als ihr Gefährte neben dem Landgleiter stehenblieb.
    »Ich hätte noch einmal in die Unterkunft gehen sollen«, sagte Doallyn und betrachtete den Palasteingang.
    »Warum?«
    »Die einzige Waffe, die ich habe, ist der Blaster, und keine zusätzlichen Ladungen«, sagte er. »Da draußen gibt es wilde Banthas und Kraytdrachen. Es ist ein langer Weg von der Jundlandödnis bis Mos Eisley.«
    »Wie weit?«
    »Zweitausendfünfhundert Klicks. im Schalenfledermausflug gerechnet.«
    »Eine was?«
    »Ein Flugreptil meiner Welt.«
    In Yarna regte sich flüchtig die Neugier. »Welcher Planet ist das?«
    »Geran, im Mneon-System.«
    Yarna blickte über die Schulter zum Palasteingang. »Wollen Sie da wirklich noch einmal rein?«
    Doallyn schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will hier weg. Ich habe das Gefühl.« Er warf einen nervösen Blick in die hinter ihm befindlichen Schatten. »Ich habe das Gefühl, als würde ich beobachtet.«
    »Ich auch«, sagte Yarna. »Lassen Sie uns einfach gehen.«
    Doallyn nickte und stieg in den Pilotensitz. »Ich hoffe nur, daß sie dieses Ding hier repariert haben, bevor sie den Maschinenpark verließen«, sagte er und betätigte ein paar Schalter. »Das ist eigentlich keines der schnellen Langstreckenmodelle.«
    Der Gleiter setzte sich in Bewegung, und die Dunkelheit hüllte sie ein. Innerhalb von Sekunden hatten sie Jabbas Palast hin- ter sich gelassen. Das Fahrzeug legte an Geschwindigkeit zu, bis sie schneller über den Boden glitten, als ein Vogel fliegen konnte.
    Der kalte Fahrtwind traf Yarna wie ein Schlag, aber sie war so aufgeregt, daß sie es kaum bemerkte. Endlich frei! Nach einem elenden Jahr voller Demütigungen und Knechtschaft war sie frei und unterwegs! Bald. schon sehr bald würde sie ihre Kinder wiedersehen. würde ihre kleinen Körper im Arm halten, ihre weiche, warme Babyhaut riechen. Vermutlich hatten sie gerade angefangen zu laufen. Ihre Augen füllten sich mit Flüssigkeit, aber sie hielt die Tränen mit eiserner Selbstbeherrschung zurück. Sie mußte ihre Körperflüssigkeit bewahren. sie brauchte sie für die Reise.
    Sie legte den Kopf in den Nacken; die Sterne am Himmel rasten so schnell vorbei, daß es fast wie der Sprung in den Hyperraum aussah. Bei dieser Geschwindigkeit würden sie Mos Eisley selbst mit dem Kurzstreckengleiter in wenigen Tagen erreichen, selbst dann, wenn sie gezwungen wurden, sich während der schlimmsten Tageshitze einen Unterschlupf zu suchen.
    Yarna zog die Jacke enger und dachte an ihre Kinder, sie erinnerte sich an den Tag ihrer Geburt und an Nautags Stolz, einen so schönen Wurf zu haben. Die Babys waren gerade eine kalte Saison alt gewesen, als die Sklavenjäger kamen. und darum hatten sie auch noch keine Namen erhalten. Auf Askaj bekamen Kinder ihre Namen erst kurz nach ihrem ersten Geburtstag.
    Yarna rechnete in Gedanken aus, wieviel Zeit seit ihrer Gefangennahme vergangen war, und verglich das tatooinische mit dem askajianischen Jahr. Ihre Kinder waren spät dran mit der Namensgebung. aber sie würde diesem Mangel sofort abhel- fen, nachdem sie wieder vereint waren. Der Fahrtwind fuhr Yarna durchs Haar, während sie zum

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