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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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für einen hirnlosen Schläger, der primitive Schmuckstücke mochte. Niemand hegte den Verdacht, daß die Zähne in Gift getaucht worden waren.
    Ein leises, mechanisches Trillern vor der Tür ließ J'Quille zusammenzucken. Seine Nasenlöcher weiteten sich, als er den beißenden Gestank von Öl und Metall roch.
    Ein Droide.
    Unwillkürlich schloß sich J'Quilles rechte Klaue um den Griff der Vibroaxt, um sich dann langsam zu entspannen. Ein Attentäterdroide würde seine Anwesenheit nicht ankündigen.
    Das Trillern wiederholte sich. J'Quille riß die Tür auf.
    Der Droide, ein blaues U2C1-Raumpflegermodell, piepste und trat einen Schritt zurück. Seine beiden Schlaucharme zitterten. Mit einem Aufheulen saugte er Luft durch die steife Bürste am Ende des linken Arms und den aufgesetzten Polsterstaubsauger am rechten Arm.
    »Ich hoffe, ich störe Sie nicht«, sagte er blechern. »Ich habe den Auftrag, diesen Raum zu säubern.«
    J'Quille trat beiseite und ließ den Droiden herein. Eine weitere kalkulierte Belästigung, die von Jabba oder einem seiner Diener ausging - vermutlich von Salacious Crumb. Sicher durchstöberte der sabberleckende kowakianische Echsenaffe den Abfalltank des Droiden, wenn er zwischen den Mahlzeiten Hunger auf einen Imbiß hatte. J'Quille grinste höhnisch. Am liebsten würde er den Raumpflegerdroiden programmieren, den keckernden kleinen Dreckhaufen aufzusaugen.
    »Bitte schließen Sie die Tür«, sagte der Droide.
    J'Quille grollte mürrisch.
    Der Droide fuhr den rechten Arm aus und fing an staubzusaugen. Das laute Jaulen zerrte an J'Quilles Nerven. Er griff nach dem Türöffner.
    »Ich überbringe eine Botschaft«, sagte der Droide.
    J'Quille zögerte. »Eine Botschaft?«
    »Von einem Freund.« Der Droide verstummte, ließ den Staubsauger aber weiterlaufen. »Ich weiß, wer Sie erpreßt. Treffen Sie mich bei Sonnenaufgang auf dem Dach der Zitadelle, und ich sage Ihnen seinen Namen.«
    Die Brustwehr oben auf dem Flügel mit den Gästequartieren. J'Quille war mehr als nur einmal dorthin geflüchtet, um der Enge der Mauern zu entkommen und die kalte Nachtluft zu trinken.
    »Ich wurde instruiert, auf Ihre Antwort zu warten«, sagte der Droide.
    J'Quilles Fell sträubte sich. Eine geschickte List Jabbas, um ihn zu überführen? Wenn ein Freund die Botschaft geschickt hatte, warum dann die Geheimniskrämerei? Warum ihm nicht einfach den Namen des Erpressers verraten?
    Offenbar wollte derjenige etwas mehr von ihm. aber was?
    Geld? Oder ihn für eine weitere Verschwörung mit dem Ziel, Jabba zu töten, anwerben? Davon gab es sicherlich genug. J'Quille hatte nur einen Bruchteil davon an Jabba weitergegeben. Nur die am wenigsten erfolgversprechenden.
    »Wie werde ich ihn erkennen?« fragte J'Quille.
    »Ihn gar nicht«, erwiderte der Droide. »Sie werden das erkennen, was er trägt.«
    J'Quille atmete zischend aus, dieser ganzen Spiele überdrüssig. Sollte es sich als Falle herausstellen, konnte er immer noch behaupten, daß er nur seine Arbeit tat, gegen einen Verdächtigen ermittelte. Für Jabba.
    Er befeuchtete sich die Lippen. Ja, so mußte er die Angelegenheit angehen. Ein Prickeln durchfuhr ihn, nicht unähnlich dem, das er erlebt hatte, als er auf Toola eine Eiswelpe oder ein Seeschwein gejagt hatte.
    »Ich werde da sein«, sagte J'Quille.
    Er bückte sich, um nicht gegen die Türkante zu stoßen, trat hinaus in den Korridor und schritt die Treppe zu Jabbas Thronsaal hinauf. Jabba und sein Gefolge dösten auf der Plattform des Verbrecherlords. Die Band spielte, melodischer Jizz und dichter Qualm wirbelten in einem sinnlichen Tanz aus Geräuschen und Gerüchen durcheinander. Eingefroren in Karbonit starrte Han Solo ihn aus seiner Nische an.
    J'Quille schob sich an der Bühne vorbei und mied die Falltür zur Rancorgrube. Ein flüchtiger Blick in die Tiefe zeigte ihm Malakili, der noch immer den Käfig säuberte, während der Rancor zufrieden an einem blanken Knochen nagte.
    Das Monster rülpste. Die Band verpaßte einen Takt, machte aber schnell weiter, als wollte sie die Störung übertönen.
    Jabba öffnete ein Auge und schloß es wieder, offensichtlich unbesorgt. Sein Schwanz zuckte, ein sicheres Zeichen, daß er hellwach war. Selbst der neue goldfarbene Droide an seiner Seite stand aufmerksam da, bereit, die Befehle seines Herrn zu übersetzen. Bib Fortuna schlief auf dem Boden, direkt neben Salacious Crumb, der laut schnarchte. Nicht einmal der Schlaf konnte den kleinen Müllschlucker zum

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