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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ihrer Kette. In einer dunklen Nische glaubte sie blaue Augen zu entdecken, die ihr aus den Tiefen einer derben schwarzen Kapuze zusahen. Diesmal würde sie für ihn tanzen. Für eine zweite Chance. Sie ließ die Beine bis in Kopfhöhe fliegen und noch höher, schwang die fleischigen Lekku mit aller Kraft. Ihre Anmut war ihr Ruhm. Die körperliche Verzückung des Tanzes durchzuckte sie und ergriff von ihr Besitz, frei und natürlich. Jeder Schritt und jede Geste entsprach einer Melodie. Sie hatte die perfekte sinnliche innere Harmonie gefunden. Endlich.
    Offensichtlich teilte Jabba ihre Meinung. Er zerrte an der Kette.
    Zuerst eher wütend als ängstlich, griff sie mit beiden Händen zu und stemmte sich dagegen. Es war ihr egal, ob die Gamorreaner sie wieder schlugen - sie würde nicht näher herantanzen. Sie kannte nur wenige Worte Huttisch. Sie brüllte sie heraus. »Na chuba negatorie!«
    Jabba zerrte wieder an der Kette; er sabberte.
    Oola stemmte die Füße gegen den Falltürrand. Nacktes Entsetzen beraubte sie ihrer Harmonie, doch sie würde nicht nachgeben. »Na! Na! Natoota.«

Laßt uns jagen:
    Die Geschichte des Whipiden
    Marina Fitch und Mark Budz
    Es war wieder Fütterungszeit. Das Knirschen und Krachen der Knochen hallte durch die Wände von J'Quilles Quartier, als sich Jabbas Schoßrancor über seinen neuesten Leckerbissen hermachte.
    Der Whipide schritt in dem kargen Raum auf und ab. Jagdlust durchfuhr seinen großen, mit hellgelbem Fell bewachsenen Körper und ließ ihn die breite Schnauze verziehen. Seine Stoßzähne juckten, obwohl mehrere Stunden vergangen waren, seit Jabba die Twi'lek-Tänzerin in die Rancorgrube gestoßen hatte. Die Schreie waren schon vor langer Zeit verstummt, aber J'Quille konnte nicht aufhören zu speicheln. Der appetitanregende Duft frischen Bluts wärmte seine Magengrube.
    Die Wärme würde sich nicht lange halten. J'Quille knurrte leise. Das nächste Mal konnte er das Festmahl für den Rancor sein. Jabba langweilte sich so schnell. Was war, wenn die Neuheit, einen ehemaligen Liebhaber der Verbrecherlady und Whipidin Lady Valarian damit zu beschäftigen, Verschwörungen aufzudecken, ihren Reiz verlor?
    Als Jabba ihm ein Quartier so nah bei der Grube gab, hatte er zweifellos beabsichtigt, ihn stets an diese Möglichkeit zu erin- nern. Falls Jabba je der Verdacht kam, daß er noch immer für sie arbeitete.
    Lady Valarian, die Besitzerin des Glücklichen Despoten, war Jabbas mächtigste Rivalin. Ihr Nachtclub war der erfolgreichste in Mos Eisley - und damit auf ganz Tatooine -, und außerdem machte sie Jabba Geschäfte mit der gleichen Leichtigkeit streitig, mit der sie sullustanischen Gin kippte.
    Mit der gleichen Leichtigkeit, mit der der Rancor das Mark aus J'Quilles Knochen schlürfen würde, wenn er aufflog.
    J'Quille schnaubte. Alles, was er tun mußte, war, die Hauer noch ein paar Tage sauber zu halten. Dann würden der Rancor und sein hingebungsvoller Hüter Malakili weg sein - weit weg von Jabba. J'Quille hatte geholfen, zusammen mit Lady Valarian ihre Flucht zu organisieren. Eine der paar guten Taten, die er hinter Jabbas Rücken hatte tun können.
    Genau wie er den Küchenjungen Phlegmin bestochen hatte, ein langsam wirkendes Gift in Jabbas Imbißtank mit den gefleckten Kröten zu geben. So wie es aussah, etwas zu langsam.
    Der nächste Knochen splitterte.
    J'Quille spannte die Krallen an. Er glättete das Fell im Nacken, das sich von dem Geruch des Twi'lekbluts und der ihn durchströmenden Jagdlust gesträubt hatte. Aber war er Jäger oder Beute? Oder beides?
    Er blieb stehen und blickte sich in dem Raum um, der bis auf eine Pritsche leer war. Erbaut von den B'omarr-Mönchen, erinnerte ihn die asketische Strenge an die aus Felsen und Knochen errichteten Unterstände auf seiner Heimatwelt Toola. An zwei einander gegenüberliegenden Wänden hingen zwei Trophäen: eine Kette aus Mastmotzähnen, die in Gift getaucht waren, und der Schädel eines jungen Bantha, den er eines Nachts mit bloßen Klauen erlegt hatte. Er war ein Jäger, kein junger Eiswelpe, der sich hinsetzte und auf den kommenden Tod wartete.
    Er riß die Tür auf und schlüpfte in den Gang. Aus einer der stinkenden Zellen kam ein schmerzerfülltes Stöhnen. Ein gamorreanischer Wächter drückte sich grunzend an J'Quille vorbei, angefüllt mit sullustanischem Gin oder einfach nur schlaftrunken.
    J'Quille strich sich über die stacheligen Haare entlang seiner Unterlippe. Lady Valarian mochte Gin. Wäre er

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