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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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doch nur schon wieder zurück im Glücklichen Despoten! Vor zwei Tagen, als es noch so aussah, als ginge alles nach Plan, war das als durchaus realistische Möglichkeit erschienen. Sein »Zerwürfnis« mit Lady Valarian würde enden, und sie konnten endlich aufhören, der Welt etwas vorzuspielen.
    Das war vor dem Zettel gewesen. Jemand wußte, daß er Phlegmin bestach. Er hatte bereits satte zehntausend Kredits bezahlt, um das Schweigen des Erpressers zu erkaufen. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis Jabba alles herausfand.
    Wieviel Zeit? Das war die Frage.
    Das Krachen berstender Knochen hörte auf. Verdammt. J'Quilles Stirn und die lange, breite Schnauze waren schweißbedeckt. Wann war ihm das letzte Mal angenehm kühl gewesen? Er wischte sich mit der Pfotenrückseite das Gesicht ab. Haare klebten an dem Schweiß. Er verzog das Gesicht. Er haarte schon wieder. Tatooines trockene, drückende Hitze saugte ihm die Kraft aus. Was würde er für ein paar Minuten in einer Eissauna des Glücklichen Despoten geben.
    Etwas huschte an ihm vorbei - einer der spinnenähnlichen Droiden, die die erleuchteten B'omarr-Mönche für den Transport ihrer eingelegten Gehirne benutzten. Der Glasbehälter blinkte im Dämmerlicht, dann verschwanden Droide und Gehirn um die Ekke.
    J'Quille knurrte angeekelt und eilte weiter, bis er vor der Rancorgrube stehenblieb. Das Innentor stand einen Spalt breit offen, wie er es erwartet hatte. Malakili säuberte den äußeren Käfigbereich.
    Hier war der Blutgeruch stärker. J'Quille schloß die Augen und atmete tief ein. Der berauschende Duft beruhigte seine angespannten Nerven, ließ ihn die unterdrückte Frustration leichter ertragen. Wenn er doch nur den Erpresser finden und töten könnte...
    Neben ihm scharrte ein Fuß auf dem Steinboden. Er riß die Augen auf. Eine Hand fuhr mit ausgestreckten Krallen in die Höhe, während die andere nach der Vibroaxt griff.
    »Hey, ich bin's«, sagte Malakili leise und trat aus dem Schatten des Käfigs. Auf seiner nackten Brust und den muskulösen Armen glänzte der Schweiß. Er klopfte J'Quille mit einer behandschuhten Hand auf die Schulter. »Entspann dich. Du bist steifer als ein imperialer Sturmtruppler.«
    »War eine schlimme Nacht«, sagte J'Quille und ließ die Vibroaxt los.
    »Erzähl mir davon«, sagte Malakili und rückte das schwarze Kopftuch zurück. Die Augen in dem teigigen Gesicht wurden schmal. »Es liegt was in der Luft. Selbst mein Freund hier ist gereizter als sonst.«
    »Dieser Ort ist eine Gruft«, sagte J'Quille. »Innerhalb dieser Mauern sind selbst die Lebenden tot. Wir könnten unsere Gehirne genausogut in Gläser stopfen.«
    »Klar, aber die Gehirne der Mönche sind nicht tot.« Malakili beugte sich näher an ihn heran. »Hör zu, ich habe etwas gehört, das du meiner Meinung nach wissen solltest.«
    J'Quille versteifte sich. »Was?«
    »Heute nachmittag wollte Bib Fortuna Jabba dazu überreden, dich in die Grube zu werfen. Er glaubt, es wäre ein interessanter Kampf.«
    J'Quille sah Malakili an. »Was hat Jabba gesagt?«
    »Ich habe versucht, es ihm auszureden. Du würdest zuviel Schaden anrichten, bevor mein Freund dich tötet. Aber Jabba war nicht überzeugt. Sagte, er wollte darüber nachdenken.«
    »Also habe ich etwas Zeit«, sagte J'Quille.
    Malakili nickte. »Ein wenig. Mit etwas Glück sind wir beide hier bald verschwunden.«
    »Ich hoffe nur lebend«, sagte J'Quille und kräuselte die Mundwinkel um die Hauer herum zu einem Lächeln.
    Malakili lächelte zurück. »Ich sage dir Bescheid, wenn ich noch was höre.«
    »Danke.«
    J'Quille knirschte mit den Stoßzähnen und eilte zurück in sein Quartier. Die Dinge geschahen zu schnell, zwangen ihn zum Handeln. Jabbas kühle Distanziertheit, die immer deutlicher wurde, der Erpresser... und jetzt Bib Fortunas Intrigen. Höchste Zeit, Phlegmin dazu zu bringen, die Dosis des langsam wirkenden Gifts zu erhöhen. Je eher Jabba nur noch eine hirnlose, lallende Masse Nacktschneckengelee war, desto eher konnte J'Quille zu Lady Valarian zurückkehren. Er hatte die Dosis schon früher erhöhen wollen, aber befürchtet, jemand würde die plötzliche Veränderung an Jabba bemerken.
    Jetzt konnte er sich den Luxus der Vorsicht nicht länger leisten.
    J'Quille schlüpfte in sein Quartier und ging zu der Kette aus Mastmotzähnen, die an der Wand hing. Er hob sie von ihrem Haken und streifte sie sich über den Kopf. Glücklicherweise hielten ihn die meisten Leute - Jabba eingeschlossen -

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