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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hatte, war einfach unbezahlbar, aber Mara hatte keine Zeit, ihn zu genießen. Die Aufmerksamkeit ihrer Gegnerin war abgelenkt und die Zeit zum Handeln gekommen. Sie duckte sich zwischen den Gamorreanern hindurch und stürmte den Gang hinunter.
    »Haltet sie auf!« rief Melina. Aber die Wächter ignorierten sie. Ein paar schnelle Schüsse erhellten den Tunnel, verteilten Steinsplitter und Staub.
    Und dann ertönten nur noch das Grunzen der mit Schneckengehirnen ausgestatteten Gamorreaner und Melinas wütende und zusehends verzweifelte Schreie. Mara lief weiter und hoff- te, daß sie sich aus der Schußlinie bringen konnte, bevor sich hinter ihr die Dinge geklärt hatten. In der Nähe der tiefsten Stelle des Tunnels bot sich die erste Gelegenheit: ein übelriechender Gang, der links abzweigte. Nach einem letzten Blick auf die lautstarke Konfrontation duckte sie sich hinein.
    Der Gang war kurz - kaum länger als zwanzig Meter - und beinahe eine Sackgasse. Beinahe. Am Ende befand sich eine Felswand, in die ein rechteckiges, einen halben Meter durchmessendes Ventilationsgitter eingelassen worden war, ein Gitter, das durch das dahinter ertönende Knurren buchstäblich geschüttelt wurde. Vorsichtig trat sie darauf zu und blickte hindurch.
    Das Brüllen kam von der vermutlich größten und häßlichsten zweibeinigen Kreatur, die sie je gesehen hatte. Eine Kreatur, die, nach der Anzahl der auf dem Boden der stinkenden Grube verstreuten Knochen zu urteilen, sowohl ein Fleischfresser als auch hungrig war.
    Und die im Moment darauf versessen schien, Luke Skywalker zu einem Imbiß zu machen.
    Mara drückte das Gesicht an das Gitter, vergaß den Gestank und sah zu, wie Skywalker unter einem kleinen Felsvorsprung hervorkroch und zwischen den Beinen der Bestie hindurch auf einen tunnelähnlichen Teil der Grube zustürmte, den sie von ihrer Position aus nicht einsehen konnte. Das war perfekt. Die Bestie würde kurzen Prozeß mit Skywalker machen, vor Dutzenden von Zeugen, deren Anfeuerungsrufe nicht zu überhören waren, und es würde nicht eine Spur geben, die Vader entweder zu ihr oder zum Imperator zurückverfolgen konnte. Und wenn die Kreatur aus irgendeinem Grund Hilfe brauchen sollte - nun, sie war bereit, sie ihr zu gewähren.
    Das Monster hatte sich umgedreht und nahm donnernd die Verfolgung auf. Skywalker war außer Sicht, aber dem Lärm nach zu urteilen, der aus dieser Richtung kam, war Mara schnell klar, daß Jabbas Leute seine Flucht verhinderten. Es mußte gleich vorbei sein.
    Und dann, ohne Vorwarnung, schoß am Rand ihres Sichtfelds etwas Kleines durch die Luft und traf eine in die Felswand eingelassene Kontrolltafel. Funken sprühten. eine gelöste Verriegelung quietschte...
    Und ein schweres, an der Unterkante gezacktes Tor fiel aus der Decke, traf den wuchtigen Nacken der Kreatur und schmetterte sie zu Boden. Sie knurrte ein letztes Wimmern und lag dann still.
    Mara starrte den Koloß an, sie konnte es nicht glauben. Skywalker hatte ihn getötet. Er hatte ihn tatsächlich getötet, allein und unbewaffnet.
    Und dem Klang der huttischen Worte nach zu urteilen, die das entsetzte Schweigen oben durchdrangen, war Jabba nicht unbedingt erfreut darüber.
    Mara nahm einen tiefen Atemzug der stinkenden Luft. Also gut. Schön. Die Kreatur hatte Skywalker nicht getötet, aber das würde nun Jabba erledigen. Vermutlich ziemlich grausam, wenn auch nur die Hälfte der Geschichten über den Hutt zutrafen. Geschah Skywalker recht. Er mußte unfaßbar dumm und überheblich sein, um allein und unbewaffnet herzukommen.
    Die stinkende Luft schien in ihrer Kehle zu gefrieren, abrupt überlagerten zwei Erinnerungsbilder den Anblick vor ihren Augen. Skywalker floh vor der Kreatur; Skywalker überbrachte Jabba seine Holonachricht.
    Das neue Lichtschwert. Er hatte es nicht mitgebracht.
    Beziehungsweise, er hatte es nicht selbst mitgebracht.
    Der Wookiee hatte es nicht - er konnte es nirgendwo verbergen. Der Protokolldroide hatte es nicht. Leia Organa hatte es mit Sicherheit auch nicht.
    Der Astromechdroide.
    Mara fluchte leise. Nein, nicht Skywalker war hier der Überhebliche. Das war Jabba. Und plötzlich war sie wieder für die Angelegenheit zuständig. Sie trat von dem Gitter zurück und suchte nach irgendeiner Art von Öffnungsmechanismus...
    Ihr Gespür für Gefahr meldete sich einen Sekundenbruchteil, bevor sie hinter sich im Tunnel schlurfende Schritte hörte. Sie wirbelte herum und ging in Kampfstellung.
    Die gamorreanischen

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