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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Wächter, die sie am Tunneleingang zurückgelassen hatte, hatten sie eingeholt. Und sie brachten ein halbes Dutzend Freunde mit. Immer zu zweit nebeneinander blockierten sie mit ihrer Masse den Ausgang. Sie setzten sich in Bewegung.
    Mara hatte keine Zeit für so etwas, außerdem war sie nicht in der richtigen Stimmung dafür. Sie griff mit der Macht zu und versetzte dem Bewußtsein der beiden vordersten Wächter harte Schläge. Sie blieben abrupt stehen, schwankten einen kurzen Augenblick auf ihren dicken Beinen; die Energielanzen entglitten schlaffen Händen und landeten scheppernd auf dem Boden. Dann brachen sie zur offensichtlichen Verblüffung der hinter ihnen Stehenden zusammen.
    Mara hielt eine der Energielanzen in Händen, noch bevor sie auf dem Boden aufgeschlagen war. Sie schwang sie geschickt in der Enge des Tunnels, fintierte an den Waffen der zweiten Wächterreihe vorbei und hieb ihnen die tödliche Energiespitze quer über die Gesichter. Sie taumelten, verkrallten die Hände in den Wunden und fielen gegen die dritte Reihe. Mit einem Sprung setzte Mara über die Rücken der ersten zu Boden gestreckten Gamorreaner hinweg und stach erneut in das momentane Chaos, um die nächste Reihe zu treffen.
    Kaum eine Minute später war alles vorbei.
    Schwer atmend wandte sie sich wieder dem Gitter zu. Die Vibroklinge der Energielanze machte einen Höllenlärm, als sie durch das Metall schnitt, aber aus Jabbas Thronsaal kam vermutlich genug Tumult, um ihn zu übertönen. Sie warf die Energielanze durch die Öffnung und zwängte sich in die Grube.
    Der Raum war noch widerwärtiger, als es von außen den Anschein gehabt hatte. Das Tor, das die Kreatur getötet hatte, versperrte den Weg in diese Richtung, aber auf halber Höhe der gegenüberliegenden Wand befand sich eine kleine runde Gitterluke. Die Energielanze machte kurzen Prozeß mit der Luke, hinter der sich eine steile, aber erklimmbare Röhre befand. Vermutlich handelte es sich um das Ende der Rutsche, die unter Jabbas Falltür ihren Anfang nahm. Mara hob einen Knochen auf, der etwas länger als der Durchmesser der Rutsche war, zwängte ihn zwischen die Wände und zog sich hinein. Sich abwechselnd mit dem Knochen und den Beinen abstützend, kletterte sie in die Höhe.
    Die Rutsche hörte ein paar Meter zu früh auf; das Stück direkt unterhalb der Falltür erwies sich als breiter, rechteckiger Trichter, der die Opfer in die Rutsche beförderte. Sie klemmte den Knochen in den Rutschenrand und zog sich auf ihn, richtete sich schließlich auf dem wackligen Untergrund auf. In die Wand war ein kleines Schalterkästchen eingelassen; ein vorsichtiges Stochern in der richtigen Buchse, und die Falltür über ihr klappte auf.
    Niemand fiel hindurch oder sah zu ihr herunter. Die wenigen Gesprächsfetzen, die sie hörte, klangen alle weit entfernt. Sie verzog das Gesicht, hoffte, daß sie nicht zu spät kam, fand Halt am Rand einer Falltürhälfte und kletterte in die Höhe.
    Der Thronsaal lag verlassen da, als sie sich über den Rand schob, aber der schnell verhallende Lärm wies ihr die Richtung, in die alle gegangen waren. Sie folgte den Lauten, wobei sie nach Wächtern Ausschau hielt, die sie möglicherweise suchten, und nahm die Verfolgung auf. Skywalker war irgendwo dort draußen; mit etwas Glück - und der Macht - würde sie ihn vielleicht doch noch einholen.
    Mit einem Seufzen wandte Mara der sich vor ihr ausbreitenden Wüstenlandschaft wieder ihre volle Aufmerksamkeit zu. Sie hatte versagt. Ihr erster echter Mißerfolg, seit der Imperator sie zu seiner Hand ernannt hatte. Es schmerzte. Sogar schrecklich.
    Aber das war schon in Ordnung so. Sie würde es in Ordnung bringen. Skywalker mochte jetzt entkommen, aber er konnte ihr nicht ewig aus dem Weg gehen. Irgendwo und irgendwann würde sie ihn einholen.
    Und dann würde er sterben.

Aber dann wurden es immer mehr:
    Die Geschichte des gamorreanischen
    Wächters
    William F. Wu
    Gartogg, der gamorreanische Wächter, watschelte auf der ihm zugeteilten Patrouille durch die schlecht beleuchteten Korridore des Palastes von Jabba dem Hutt in Richtung Dienerquartiere, als es hinter ihm zu einem Tumult kam. Das Haupttor knallte zu, und Ketten schepperten; er blieb stehen und schnaubte nachdenklich. Als ein Wookiee protestierend aufbrüllte, eilte Gartogg zurück zum Haupttor, begierig, Ortugg, dem Anführer der neun schweineartigen Gamorreaner, die für Jabba arbeiteten, seinen Wert zu beweisen.
    »Ortugg«, gurgelte er.

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