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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sie. »Gebt acht und sagt Eurem schändlichen Master, er soll diesen Ort für immer verlassen.«
    Dann verschwand die Gestalt.
    Ree-Yees' Augenstiele bebten. Er stieß ein überraschtes Blöken aus, erholte sich aber schnell wieder. War das eine Warnung gewesen? Oder ein Omen? Ein Versprechen, daß diese Dinge auf sie zukamen?
    Die Bedeutung der anderen Bilder blieb ihm verborgen, aber der Feuersturm - er hatte so real gewirkt. Was hatte das zu bedeuten?
    Freudige Erregung erfaßte Ree-Yees. Doellins Glück war mit ihm. Er würde Erfolg haben, man hatte es vorausgesehen! Der Verlust des Zünders würde sich nur als unbedeutender Rückschritt erweisen. Jabba würde in einer Explosion aus reinigendem Feuer vernichtet werden, und seine abstoßende Crew aus Zweiaugen mit ihm. Der imperiale Präfekt Talmont würde Ree-Yees den Weg nach Hause, nach Kinyen, freimachen.
    Ree-Yees rülpste glücklich, eilte aus dem Gewölbe der Gehirne und fand irgendwie den Weg zurück, bis er vertraute Ebenen erreicht hatte. Er war fast schon bei seinem Quartier angekommen, wo er seinen Erfolg feiern wollte, als ein gamorreanischer Wächter mit gezogenen Waffen an ihm vorbeitrampelte.
    »Hey«, sagte Ree-Yees. »Wie wäre es mit einer schönen Partie Polterkegel?«
    »Jemand versucht Jabbas Schöntrophäe zu stehlen!« bellte der Wächter. Er konnte sich besser artikulieren als der unglückliche Gartogg. »Du kommen!«
    Ree-Yees eilte hinter dem Gamorreaner her. Jetzt, wo der Erfolg seiner Mission feststand, konnte er sich entspannen. Vielleicht würde Jabba den Dieb dem Rancor zum Fraß vorwerfen -diese Spektakel waren immer gut für ein paar kleine Wetten.
    Den ganzen nächsten Tag sorgte die Entdeckung der wahren Identität des Kopfgeldjägers dafür, daß Ree-Yees ein Gefühl berauschender Sicherheit verspürte. Das Mädchen, das Oolas Platz eingenommen hatte, war das abstoßendste Zweiauge, das er je gesehen hatte, aber was spielte das für eine Rolle? Er würde ihren Anblick nicht lange ertragen müssen. Nicht einmal Ephant Mons Überheblichkeit konnte Ree-Yees wütend machen, und Tessek sah aus, als wäre er wegen etwas besorgt.
    Von seinem gewohnten Platz im Thronsaal verfolgte Ree-Yees die Mätzchen des jungen Jedi. Die Rauferei mit dem Rancor war besonders amüsant, auch wenn Ree-Yees einige Kredits an verlorenen Wetten aus eigener Tasche zahlen mußte. Egal, er würde es zurückgewinnen, denn Malakili, der Rancorhüter, würde seinem verlorenen Liebling noch monatelang nachtrauern und darum ein einfaches Ziel bieten.
    »Du hättest verhandeln sollen, Jabba«, sagte der junge Jedi, als er abgeführt wurde. Was für eine madenhirnige Drohung sollte das denn sein? Noch nicht mal ein Fluch wie »Sollen tausend Tusken-Sandlarven dir deine Eingeweide von innen zerfressen!« Oder eine Entschuldigung wie »Tut mir leid, ich bin gegen die Wut eines Rancors allergisch.« Oder etwas Innovatives wie »Herzlichen Glückwunsch, für diese korrekte Antwort haben Sie einen kompletten Satz imperialer Enzyklopädien gewonnen!« Nicht, daß es in diesem Fall viel genutzt hätte, obwohl Jabba dafür bekannt war, jenen Pardon zu gewähren, die ihn besonders amüsiert hatten, wie Ree-Yees nur zu gut wußte.
    Außerdem war Jabba dazu bestimmt, von Ree-Yees' Händen zu sterben. Das war das Versprechen der seltsamen Vision der Mönche. Und da die geheime Bombe noch nicht komplett war, war es völlig ungefährlich, den Ausflug mit dem Segelgleiter mitzumachen und das Hinrichtungsspektakel zu genießen. Ree-Yees gefielen besonders die Schreie, die aus der Großen Grube von Carkoon drangen, wenn die Opfer des Sarlacc die erste qualvolle Wirkung seiner Verdauungssäfte erlebten. Manchmal hatte er mit Barada darum gewettet, wie lange es dauern würde, bis die Schreie verstummten - ob es nun daran lag, daß die Stimmbänder des Opfers weggeätzt waren oder der Sarlacc es mit seinen Stacheln betäubt hatte, vermochte niemand zu sagen.
    Der Tag war so heiß wie ein Ofen und trocken, wie alle Tage auf Tatooine. Ree-Yees nahm seine Position neben Jabba ein, nicht nahe genug, um Tesseks Verdacht zu erregen, aber nahe genug, um loyal zu erscheinen. Er ließ seine Gedanken wandern, denn die Hinrichtungen ähnelten sich alle. Ein Seitenauge richtete sich auf den widerlichen gelben Sand, das andere auf das genauso widerliche Tanzmädchen, das nun zusammengekrümmt vor Jabbas Schlitten kauerte. Als der neue R2-Droide angerollt kam und Drinks servierte, nahm sich

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