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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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vergangenen Abend beim Vier- Würfel mühelos ausgenommen, und der Gamorreaner hatte nicht einmal mitbekommen, daß man ihn hereinlegte.
    »Aus dem Weg, Schweinesabber!«
    Der Gamorreaner tippte mit der Lanzenspitze auf Ree-Yees' Brust. »Wo du hinwollen? Was du tun?«
    Die geringste Berührung der Lanze verursachte einen stechenden Schmerz, daran änderte auch Ree-Yees' Lederwams nichts. »Hau mit diesem verfluchten Ding ab!«
    »Ughh!«
    »Was du nicht sagst, du Ausgeburt eines nilgarianischen Wurms! Aber bald wird es hier ein paar weitreichende Veränderungen geben. Jabba wird nicht immer...«
    »Jabba... Jabba ughhpth!«
    In diesem Augenblick löste sich eine hochgewachsene Gestalt aus dem Schatten und eilte auf sie zu. Es war Tessek, der Quarren, der sich überall einmischen mußte.
    Seine Mundtentakel zuckten aufgeregt. »Wass isst hier loss?«
    »Jabba-nein-Jabba ugh-ugh!« quiekte der Wächter und fuchtelte wild mit der Energielanze herum.
    »Ein belanglosess Mißverständniss, leicht ssu klären.« Mit einer Hand drückte der Quarren Ree-Yees zurück in den Korridor, mit der anderen gestikulierte er vor dem Wächter. »Bleib auf deinem Possten und ssag den anderen nichtss hiervon!«
    Ree-Yees stolperte von Tesseks Griff gezogen einfach mit. Als sie sich außer Hörweite des Wächters befanden, hatte der Quarren seine Sprechwerkzeuge unter Kontrolle gebracht.
    »Was glaubst du eigentlich, was du hier tust? Soll Jabba Verdacht schöpfen. Du bist wieder betrunken, nicht wahr? Gib mir die Flasche.«
    Ree-Yees riß sich von ihm los. »Das geht dich einen Dreck an - und laß die Hände von meinen Sachen. Du bist nicht der einzige, der...« Mühsam brachte er sich wieder unter Kontrolle. Tessek hatte genau das Richtige getan, als er verhinderte, daß der Gamorreaner zu Jabba rannte. Tessek mit seinen zahllosen Plänen war zu gerissen, er stand kurz davor, zu erraten, was Ree-Yees in Wirklichkeit vorhatte. Mit Doellins Hilfe würde er auch Tessek nicht mehr lange brauchen.
    »Jetzt geh und beeil dich«, sagte Tessek glatt. »Da ist ein neuer Kopfgeldjäger gekommen und beansprucht die Belohnung für den Wookiee, und du willst dir doch nicht den Spaß entgehen lassen.«
    Ree-Yees schniefte und eilte zum Thronsaal.
    In dieser Nacht befahl Jabba, daß Wächter sich im Thronsaal verstecken sollten; außerdem ließ er seine geschätzte Wandtrophäe, den in Karbonit eingefrorenen corellianischen Schmuggler, mit einer Alarmanlage versehen. Welch ein Aufwand, dachte Ree-Yees, aber etwas hatte Jabbas Mißtrauen mehr als gewöhnlich geweckt. Endlich konnte sich Ree-Yees wegstehlen, seine Ginflasche füllen und durch die dunklen Korridore zur Küche gehen.
    Er blieb unter dem uralten Holzbalken stehen, der den oberen Rahmen des Durchgangs bildete, und warf einen verstohlenen Blick hinein, aber es gab keinerlei Anzeichen, daß jemand anwesend war.
    Phlegmin, der ekelhafte kleine Knirps von Küchenjunge, war überglücklich gewesen, seinen Gewinn in Empfang zu nehmen und dafür die besonders markierten Lieferungen Ziegengras beiseite zu schaffen; dabei wäre ihm nicht einmal im Traum eingefallen, was in ihnen verborgen war. Vermutlich glaubte er, Ree-Yees frönte nostalgischer Schlemmerei. Es war genau die Art von Betätigung, der sich Phlegmin selbst hingab, wenn er sich nicht gerade darüber beklagte, wie schlecht er doch behandelt wurde, oder damit angab, wie berühmt er irgendwann werden würde, sobald er diesen staubigen Planeten erst einmal verlassen hatte. Ree-Yees hatte den Verdacht, daß Phlegmin mehr tat, als nur ein paar Kisten Gemüse beiseite zu schaffen; einmal hatte er den Küchenjungen heimlich dabei beobachtet, wie er etwas in das Glas mit Jabbas bevorzugten lebendigen Appetithäppchen mischte. Ree-Yees hatte ihn noch gründlicher beobachtet, nachdem die Ziegengraskiste mit der Bombenhülle verschwunden war. Glücklicherweise war daraufhin kein Alarm geschlagen worden; es hatte nur einen besonders gelungenen Schmortopf gegeben, der Jabbas Mißtrauen dem Küchenchef gegenüber eine Zeitlang besänftigte.
    »Phlegmin?« rief Ree-Yees. »Altes Schleimgesicht?«
    Als Antwort ertönten leise schlurfende Schritte, gefolgt von einem gedämpften Aufschrei. Sollte das Zweiauge doch im Feuer rösten, er würde die Lieferung auch allein finden. Er eilte in den Vorraum. An den Wänden stapelten sich Behälter mit eingelegtem Fleisch, Kisten mit getrockneten Früchten und Käfern, Weinfässer, Gläser voll konserviertem

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