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Palast der Dunklen Sonnen

Palast der Dunklen Sonnen

Titel: Palast der Dunklen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Schildkrötendung, mit Honig gesüßtem Öl, Kaviar und radioaktiven Kaliumsalzen - alles Delikatessen, die der Appetit des Hutts verlangte. Er sah sich um, hob die Deckel von vollgepackten Kisten, starrte an Reihen aufeinandergestapelter Kartons und riesigen Fässern vorbei.
    Er rief noch einmal, aber wieder gab es keine Erwiderung.
    Plötzlich entdeckte er eine Kiste, die in etwa die richtige Größe aufwies und hinter einer Tonne mit fermentierten Sandmadeneiern auf der Seite lag. Beim zweiten Blick entdeckte er, daß sie aufgebrochen und ihr silbrig-grüner Inhalt auf dem Steinboden verstreut worden war. Phlegmin lag neben der Kiste auf dem Boden. In den Jahren in Jabbas Palast hatte Ree-Yees genug Tote gesehen, um sofort zu erkennen, was los war, selbst wenn es sich um Menschen handelte. Kein normaler Schlaf konnte ein so ungraziöses Gewirr aus Gliedmaßen hervorrufen.
    Porcellus der Koch stand über die Leiche gebeugt und rang die Hände. Sein Kopf fuhr hoch, seine Augen quollen hervor, und sein Haar - was davon noch übrig war - stand in alle Richtungen ab.
    »Ich hatte nichts damit zu tun!« schrie er.
    Ree-Yees ignorierte die hysterischen Schreie des Kochs, warf sich neben der Kiste auf den Boden und streifte mit den Fingern durch das seidige Ziegengras. Er hob die zerstörte Kiste hoch, drehte sie um und schüttelte sie, aber es war sinnlos.
    Der entscheidende Zünder, der letzte Baustein, war nicht da.
    Ree-Yees blökte entsetzt. Wer auch immer dieses traurige Exemplar eines Küchenjungen ermordet hatte, mußte den Zünder mitgenommen haben. wußte, worum es sich dabei handelte.
    Halt! Er konnte nicht wissen, daß das Ziel Jabbas Segelgleiter war - oder wer den Rest der Bombe hatte.
    Wenn er schnell handelte, war noch nicht alles verloren. Sobald man die Leiche entdeckt hatte, würde Jabba eine Untersuchung anordnen, und dabei spielte es keine Rolle, daß Phlegmin ein unwichtiges und leicht ersetzbares Mückenhirn gewesen war. Außer den Leuten, deren Tod der Hutt persönlich anordnete, durfte im Palast niemand sterben. Aber in letzter Zeit hatte es in den hinteren Gängen seltsame Vorkommnisse gegeben.
    »Ugh!« bellte ein Gamorreaner von der Tür aus, noch weniger artikuliert als gewöhnlich.
    »Ich habe es nicht getan!« schrie der Koch erneut.
    Ree-Yees hatte sich so erschrocken, daß er gefallen wäre, hätte er nicht bereits auf den Knien gelegen. Alle drei Augen starrten die stämmige Gestalt im Türrahmen an - Gartogg.
    Bei Doellins drei Zitzen! Welch eine glückliche Fügung! Dieser Gamorreaner war so dumm, daß er es nicht einmal schaffte, die Spielregeln von Rotz zu lernen, ganz davon zu schweigen, daß er nicht bemerkte, wenn er dabei hereingelegt wurde.
    »Ugh-schnaub-schnief?«
    Ree-Yees kämpfte sich auf die Beine und stieß den Koch beiseite. »Du kommst gerade rechtzeitig! Ich habe ihn eben gefunden... äh... genau so... den Gang runter... in der Nähe des Tunnels zu Ephant Mons Quartier! Und ich habe ihn hergebracht, um. äh. um ihm eine kulinarische Notwiederbelebung zu verabreichen!«
    »Häh?«
    »Du weißt schon. kulinarische Notwiederbelebung! Der Geruch von Lebensmitteln, die so. so. so reif sind, daß sie Tote aufwecken können! Eine uralte Kunst, die ich von meinem Großonkel Swee-Beeps gelernt habe. Wir nennen es. äh. Müllschnüffeln als letzter Ausweg. Aber« - Ree-Yees' Augenstiele senkten sich trauernd - »ich kam zu spät.« Er seufzte laut.
    Gartogg trottete zu der Leiche, versuchte, in die Hocke zu gehen, gab es auf, beugte den Körper von der Hüfte an in einem Winkel, von dem Ree-Yees geschworen hätte, daß er anatomisch unmöglich war, und schnüffelte.
    »Begreifst du, was los ist?« fragte Ree-Yees besorgt. »Jemand muß jetzt die Sache übernehmen. Jemand mit Autorität. Ermitteln, Spuren zusammentragen, das Verbrechen aufklären. Jabba wird beeindruckt sein - und dankbar.«
    Der Gamorreaner grunzte und schnaubte etwas Unverständliches, packte den Küchenjungen an einem Knöchel und ließ die Leiche vor seinem Rüssel baumeln. Ree-Yees blickte von Gartoggs hauerbewehrtem Gesicht zu Phlegmins, dessen schnabelähnliche Nase blutverschmiert war. Sobald er wieder zu Hause auf Kinyen war, würde er sich nie wieder ein Zweiauge ansehen müssen.
    Gartogg legte sich die Leiche über die massige Schulter und trottete davon, unverständliche schnaubende Laute ausstoßend.
    »Vergiß nicht!« rief Ree-Yees ihm nach. »Ich habe ihn in der Nähe von Ephant Mons Quartier

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