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Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Palast der Sinne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Lee
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gepflegt, adretter Kur z haarschnitt, schlank. Knackiger Hintern, sagten seine Jeans. Mit einssie b zig nicht gerade eine Größe. Aber auf die Größe kommt es ja nicht an, wusste sie aus Erfahrung. Obwohl Sandrine ihr da heftigst wide r sprechen würde.
    Patrick lächelte sie immer noch an. Wieso wollte ihr nicht die übl i che Standardantwort über die Lippen kommen? Sie war doch g e wohnt, Einladungen abzulehnen. Was war bloß los mit ihr? Erst das Erlebnis in der Galerie, und nun brachte sie die harmlose A n frage ihres Kollegen in Verlegenheit.
    Der Schlussgong rettete sie vor dem K.O. „Werte Kunden, wir schließen in fünf Minuten“, ertönte eine freundliche Damensti m me aus den Lautsprechern. „Wir wünschen Ihnen einen angene h men Abend und würden uns freuen, Sie bald wieder begrüßen zu dü r fen.“
    „Oh Gott, ich muss noch die Lagerliste ausdrucken“, entfuhr es Patrick, und schon war er verschwunden.
    Vivien atmete auf. Seltsame Dinge ereigneten sich in den letzten Tagen. Sie schüttelte amüsiert den Kopf. Hoffentlich pa s sierten in einer Stunde wieder seltsame Dinge. Sie kontrollierte, ob sich irgen d wo im Verkaufsraum noch ein Kunde versteckt hielt. Als sie keinen fand, strebte sie dem Ausgang zu.
    „Tschüss, Patrick, ich hab’s eilig. Treffe mich noch mit Sandr i ne.“
    „Na dann, viel Vergnügen. Und grüß sie schön von mir.“
    War das jetzt Ironie in seiner Stimme?
    Vivien hörte die Tür hinter sich ins Schloss fallen, und schon war der Arbeitstag vergessen. Sie machte sich eiligen Schrittes auf zur Galerie.
    „Hallo Kunstliebhaberin“, hörte sie eine Stimme hinter ihrem R ü cken, „nicht so schnell, eine alte Frau ist kein Schnel l zug.“
    „Entschuldige.“ Vivien blieb stehen. „Ich bin ein wenig aufg e regt.“
    „Das sehe ich.“ Sandrine umarmte und küsste sie auf die Wa n ge. Dann legte sie ihr den Arm um die Hüften. „Gehen wir. Aber schön gemütlich, ja? Wir sind auf dem Weg zu einem Schloss, und nicht auf der Flucht.“
    Vivien lachte, und sie schlenderten los.
    „Wie war dein Tag?“
    „Zu lang.“
    „Meiner nicht. Hab bis drei geschlafen.“
    „War wohl wieder eine intensive Nacht?“
    „Frag nicht. Als Flugbegleiter hat man es nicht gerade leicht. O b wohl … aber jetzt will ich endlich sehen, was es in dieser Gal e rie so Gehei m nisvolles gibt.“
    Ein paar Minuten später waren sie am Ziel. Vivien führte ihre Freundin erst durch die Halle mit den Klassikern.
    „Hier siehst du echte Kunst“, erklärte sie. „Van Gogh, Rubens, dort drüben hängt sogar ein Molière. In dem Extraraum am Ende der Halle gibt es eine Sonderschau über Leona r do da Vinci. Dort findest du jede Menge seiner Modelle, Flugzeuge, Maschinen, s o gar Waffen.“
    „Faszinierend.“ Sandrine gähnte herzhaft. „Aber ich will eigen t lich nur das Bumsbild sehen.“
    Vivien zuckte zusammen. Hoffentlich hatte das niemand g e hört. Es war wohl wenig sinnvoll, ihrer Freundin die Schönheit der M a lerei näher bringen zu wollen. Resigniert steuerte sie die Abteilung mode r ne Kunst an. Mit jedem Schritt wurde ihr wärmer.
    Sandrine gluckste vor Vergnügen, als sie an einem Schiele vorbe i gingen. Einen Picasso wollte sie allen Ernstes umdrehen. Als sie schließlich vor dem Bild mit dem Schloss standen, schlug Vivien das Herz bis zum Hals.
    „Das ist es?“ Sandrine beugte sich vor, als wollte sie das Bild b e schnuppern. „Sieht hübsch aus. Ich verstehe zwar nichts von Kunst, aber das hier ist wesentlich ansprechender als der Fuß, der dem a l ten Knacker dort aus dem Kopf wächst.“ Sie deutete auf eines der and e ren Bilder.
    Vivien blickte sich um. Sie waren allein im Raum. Passender konnte die Gelegenheit gar nicht sein. Sie suchte das Bild nach dem Zimmer ab, das ihr so ein extravagantes Abenteuer b e schert hatte.
    „Und? Wo ist jetzt dein Evan?“ Sandrine inspizierte das Bild.
    „Hier“, entfuhr es Vivien, als sie das Zimmer mit dem Mädchen fand. Dem Mädchen, in dessen Rolle sie ein paar Tage zuvor g e schlüpft war.
    „Aha. Ja, das ist in der Tat ein hübsches Ding. Und was muss ich jetzt tun, damit dein Evan kommt und mich beglückt?“
    Sandrine klang nicht überzeugt, stellte Vivien enttäuscht fest. Aber ihre Freundin hatte recht. Was sollten sie nun tun? Wie wü r de sich offenbaren, ob sie nur einem Tagtraum erlegen war, oder die ganze Sache tatsächlich mit dem Bild zu tun hatte?
    „Schließ einfach die Augen“, sagte sie nach einer Weile.

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