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Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition)

Titel: Pampelmusenduft (St. Elwine) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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keineswegs beleidigen“, sagte Charlotte rasch, als sie seinen zerknirschten Gesichtsausdruck bemerkte. „Es hat absolut nichts mit Ihnen zu tun. Ich bin einfach nur mit viel klassischer Musik aufg e wachsen. Meine Erziehung ...“
    Selbst in ihren Ohren hörte sich das total versnobt an und so sprach sie den Satz nicht zu Ende. O´Brian sah ihr für einen Moment tief in die Augen und wieder musste Charlotte feststellen, dass sie noch niemals traurigere Augen gesehen hatte. Sie verspürte den irrationalen Drang, ihn zu trösten.
    „Es wird viel Prominenz da sein. Natürlich auch die Stars, die als meine Gäste morgen auftreten werden. Bryan Adams zum Beispiel, Bono mit U2, Tom Jones, Anni Lennox ...“
    Er merkte an ihrem höflichen Gesichtsausdruck, dass ihr keiner dieser Namen etwas sagte. Ty versuchte es noch einmal. „Meat Loaf, George Michael, Christina Aguilera ...” Er gab es auf.
    Charly erkannte, wie bestürzt er war. „Oh, es ist nicht so, dass ich keinen einzigen Rockstar kenne. Nein, wirklich.“ Sie durchforstete in aller Eile ihr Hirn nach einem passenden Namen.
    „Tatsächlich? Nennen Sie mir auf Anhieb drei!“, forderte er sie heraus.
    „Äh ... da wäre ... Madonna. Die kenne ich und die Beatles, ja, und die Ro l ling Stones ... natürlich.“
    „Natürlich.“ Amüsiert sah er sie an.
    Er besaß die Frechheit, sich über sie lustig zu machen. Dieser... dieser her gelaufene Rock´n Roll-Rebell. „An klassischer Musik gibt es ja wohl nichts auszusetzen“, schnappte sie.
    „Absolut nicht.“ O´Brian grinste immer noch.
    „Ich wette, Sie wissen nicht, aus welchem Stück der Gefangenenchor stammt. Wenn Sie überhaupt je davon gehört haben.“
    „Sie meinen den Gefangenenchor aus Nabucco von Guiseppe Verdi?“
    „Äh, ja ...“, brummelte sie nur und O´Brians unverschämtes Lächeln wurde noch breiter.
    „Jede Wette, der löst Kreuzworträtsel“, murmelte sie leise vor sich hin.
    „Wie bitte?“
    „Nichts.“ Charlotte machte ein argloses Gesicht und beschloss, nicht weiter darauf einzugehen.
    Eins musste er der Pampelmusen-Lady lassen, dachte Tyler, als erneut eine schwache Duftwolke zu ihm herüberschwappte, man konnte sich prächtig mit ihr amüsieren.
    „Dieses Benefizkonzert morgen, wem kommt der Erlös eigentlich zug u te?“, wollte sie plötzlich wissen.
    „Verschiedenen sozialen Einrichtungen, einigen Stiftungen. Mein Man a ger weiß darüber mehr als ich.“
    Das war eine glatte Lüge, und sie kam ihm ohne Skrupel über die Lippen. Tyler wusste über den Verbleib jedes einzelnen Pennys bestens Bescheid. Er hatte diese Stiftungen persönlich gegründet. Allerdings gehörte auch das zu seinen privaten Geheimnissen. Er war nicht der Typ, der sich mit solchen Hilfsprogrammen brüstete.
     
    Sie saßen sich nun, nach einem langen, aber kurzweiligen Spaziergang, in einem italienischen Restaurant gegenüber. Hierher waren sie g e flüchtet, als ein Paparazzo sie erwischt hatte. O´Brians Handy klingelte und er lächelte sie entschuldigend an.
    „Ja - Ty O´Brian hier.“
    „T.J. - wo bist du?“
    Das Blut stockte  ihm in den Adern. Es war die hohe Stimme eines Ki n des - eines ängstlichen Kindes.
    „Geh nicht weg - T. J.! Hilf mir! Lass mich nicht allein!“
    Es gab nur zwei Menschen auf der Welt, die ihn je T.J. genannt hatten. Der eine war seine Mutter und sie lebte nicht mehr. Der andere war sein kleiner Bruder. Auch er war fort. Über seinen Verbleib wusste Tyler so gut wie nichts. Aber, diese Stimme ... Er hätte schwören können, dass es sich um die Stimme seines Bruders handelte. Der musste ja längst e r wachsen sein. Auf einmal fühlte er sich wieder in die späteren Jahre se i ner Kindheit zurückversetzt. Er war gefangen in dieser Zeit und in ihm kroch Angst hoch, wie eine Schlange, die sich langsam um einen Ast windet. Sein schlimmster Alptraum war die eigene Vergangenheit und die Erinnerung daran drohte ihn jetzt einzuholen. Ty hatte geglaubt, er wäre darüber hinweg. Die Träume hatten schon vor Jahren aufgehört. Er hatte es sogar geschafft, die schrecklichen Bilder in einen Winkel seines Hirns zu drängen, den nicht einmal er selbst kannte. Plötzlich war diese Stimme wieder da. Die Stimme seines Bruders, die ihn anflehte, ihm zu helfen. Seine Angst war jetzt so stark, dass seine Hände zu schwitzen begannen.
    Charlotte bemerkte, wie das Lächeln in O´Brians Gesicht gefror. Er erstarrte förmlich und in seine dunklen Augen trat ein gehetzter, nahezu,

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