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Pan Tau

Pan Tau

Titel: Pan Tau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ota Hofman
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Tulpenzwiebeln und den schönsten Kaktus. Ein netter Mensch! Ich habe bei ihm Harfe spielen gelernt. Dabei hat er mir eine Menge erzählt. Er hat seine Klasse wirklich gern. Für ihn ist die dritte A die beste Klasse der ganzen Schule, und die Jungen und Mädchen der dritten A würden ihn um nichts auf der Welt hergeben. Auch wenn sie ihm manchmal Klebstoff auf den Tafelschwamm tun. Oder Knallfrösche ins Klassenzimmer werfen. Verstehen Sie das, Anderson? Auch wenn sie die Tafel mit Fett beschmieren, damit man darauf nicht schreiben kann. Aber das ist eigentlich schon...«

Die Fortsetzung der sehr langen Geschichte, die heißen könnte: Pan Tau in der Schule oder 4½ Wünsche.

    Das Gebrüll schallte durchs ganze Schulhaus. In der dritten A tobte eine Schlacht. Kreide flog durch die Luft. Merkwürdig war, daß Emil den größten Teil abbekam. Er stand bei der Tür und schützte sich mit der Schultasche.
    »Au! Ihr Idioten!«
    Er wehrte eine Papierkugel ab. Zwei Kreiden. Die dritte knallte an sein Ohr. Er kam gar nicht dazu, die Schultasche zu öffnen und Pan Tau zu befehlen, die Kreidestückchen zurückfliegen zu lassen. Er konnte gerade noch dem mit Klebstoff beschmierten Schwamm ausweichen, den jemand aus der letzten Bank auf ihn geworfen hatte. Plötzlich breitete sich Grabesstille in der Klasse aus. In der Tür stand der Lehrer. Er hielt den Schwamm in der Hand und bemühte sich, eine strenge Miene aufzusetzen:
    »Kreide aufräumen! Setzen!«
    Obgleich Ruhe herrschte, brüllte er:
    »Ruhe! Ich muß euch wohl strenger behandeln. Auch der Herr Direktor hat...«
    Unter seinen Füßen explodierte ein Knallfrosch.
    Erschrocken wich er zurück.
    »Auch der Herr Direktor hat...«
    Er vergaß, was er noch hatte sagen wollen. Der Schwamm klebte an seinen Fingern fest. Mit Mühe gelang es ihm, ihn zu entfernen. Hinten in der letzten Bank begann der Nowak zu kichern. Gleich darauf alle Mädchen.
    »Immer die alten Tricks! Ihr solltet euch endlich mal was Neues einfallen lassen! Zur Strafe schreibt ihr zehnmal das kleine Einmaleins!«
    »Oooch... Das mußten wir ja schon gestern... Zehnmal...«
    In einer der vorderen Bänke schlug eine Nachtigall. Es war die Meier. Wortlos konfiszierte der Lehrer die Blech-Nachtigall, und gleich auch noch den Spiegel, in dem sich der Andermann betrachtete. Die Haare hingen ihm bis zu den Schultern.
    »Am Schluß des Schuljahres kriegt ihr eure Sachen wieder. Andermann, laß dir von der Mutter Geld für den Friseur geben!«
    Die Schätze verschwanden in der Schublade. Sie war fast voll mit Autos, Kreuzworträtselheften und Fotos von den Beatles. Zwei zerfetzte Krimis, das Stirnband eines Apachenhäuptlings, fünf Colts und eine Puppe lagen auch noch dort!
    Der Klassenlehrer sperrte mit trauriger Miene die Schublade ab. Noch trauriger blickte er drein, als er die Rechenhefte austeilte.
    »Einundzwanzig minus neun plus drei ist vier. Dieser Ansicht sind Andermann, Dreier, Feix, Gaier, Gerstl, Miller, Neumann und die Pittermann, von der alle diesen Unsinn abgeschrieben haben.«
    Er blieb vor Emils Bank stehen. Feierlich verkündete er:
    »Die einzige Arbeit ohne einen Fehler hat...«
    Er brauchte nicht weiterzusprechen. Wie üblich rief die Klasse: »Eeeeeemil!«
    »Jawohl, Emil. Er hat sich zu seinem Vorteil verändert. Früher Dreier, jetzt Einser. Weiter so, Emil!«
    Er streichelte ihn sogar. Emil errötete. Er klappte das Heft auf und erblickte eine große rote Eins.
    »Das kleine Einmaleins zehnmal, das ich euch gestern aufgegeben habe, wird eingesammelt von Andermann. Mittlerweile schlagt schon die Hefte auf... Datum... Wir schreiben gleich eine neue Arbeit...«
    Andermann begann die Strafarbeiten einzusammeln. Zuerst von den Mädchen.
    »Zehnmal das kleine Einmaleins“, flüsterte Emil und klopfte an die Schultasche, in der Pan Tau steckte. Andermann würde gleich da sein. »Mach schnell!« Emil griff in die Schultasche und zog enttäuscht ein briefmarkengroßes Stückchen Papier heraus. Tatsächlich war darauf zehnmal das kleine Einmaleins geschrieben. Aber so klein, daß man es nur mit der Lupe lesen konnte. Aufgeregt sagte er zu Pan Tau: »So klein wieder nicht. Größer! Bring mich nicht auf die Palme!«
    Zu Andermann sprach er:
    »Was denn, was denn! Meinst du, ich hätte nicht das kleine Einmaleins zehnmal? Den ganzen Nachmittag habe ich gestern geschrieben!«
    Wieder griff er in die Schultasche.
    Und...
    Nein, an Pan Tau war nichts auszusetzen. Er erfüllte Emils zweiten und

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