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Pan Tau

Pan Tau

Titel: Pan Tau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ota Hofman
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Rand der Wanne steht ein Karton mit Waschpulver. Kai beschließt, der Mutter zu helfen. Dann würde sie ihn bestimmt rauslassen. Er schüttet das Waschpulver ins Wasser. Der ärgerliche Knabe Kai entdeckt eine Schüssel aus Kunststoff. Er wirft sie ins Wasser. Als Schiff. Er nimmt wieder den Karton mit Waschpulver. Er bestäubt das Schiff. Er stutzt, denn er hört, wie die Mutter im Nebenzimmer mit dem Vater telefoniert.

Mutters Stimme aus dem Zimmer:
Du kannst ihn dir heute abend vornehmen! Zuerst die Pfütze. Dann der Spritzwagen!

    Kai fällt der Karton mit dem Waschpulver ins Wasser. Schuldbewußt klettert Kai auf den Rand der Wanne. Er streckt sich, um den Karton herauszufischen.

Mutters Stimme:
Genau dort, wo gestern... Ich gehe zum Bäcker, und er fällt in die Pfütze... Ich kaufe Makkaroni, und er kriecht zu den Goldfischen ins Bassin. Sonst ist er brav, nur Wasser darf er nicht sehen… Eine Sekunde genügt und…

    Wasser spritzt hoch. Die Mutter stürzt ins Badezimmer. Aus Wanne und Schaum taucht der Junge auf. So wie er ist, mit Schuhen und Pullover. In der Hand hält er den aufgeweichten Karton. Ganz verzweifelt sagt er...

Der ärgerliche Knabe Kai:
Ich wollte dir helfen, Mammi.
Kindergeschrei.

    Bild 8
    In der Wohnung. Etwas später.
    Die nassen Kleider hängen sogar schon im Zimmer und im Vorzimmer. Der Pulli. Die Hose.
    Das Unterhemd. Kai kniet vor dem Fenster. Er ist wieder trocken und sauber. Jetzt trägt er einen gestreiften Pulli und kurze Hosen. Die Nase drückt er an die Scheibe. Unterm Fenster glänzen herrliche Pfützen. Man hört das Geschrei von Kindern, die in diesen Pfützen waten. Kai schluchzt und bettelt...

    Kindergeschrei.

    Der ärgerliche Knabe Kai:
    Mammi...

    Die Mutter seufzt. Sie bügelt Kais Hemd. Jeden Tag könnte sie Waschen und Bügeln, endlos.

    Die Mutter:
    So einen ärgerlichen Jungen...

    Der ärgerliche Junge seufzt auch. Er drückt die Nase an die Scheibe. Vorwurfsvoll sagt er...

Der ärgerliche Knabe Kai:
Pepi ist auch in der Pfütze gewesen und darf jetzt raus...
Die Mutter:
Also geh meinetwegen zu Pepi, aber nach Hause brauchst du dann nicht mehr zu kommen...

    Die Mutter sagt das nur so hin, wie Mütter eben mit kleinen Kindern reden. Sie bügelt weiter und ahnt nicht, daß Kai bereits vom Fenster geklettert ist, seine Schätze zusammensucht und sie in ein Köfferchen packt. Dabei sagt er drohend, damit die Mutter es hört...

Der ärgerliche Knabe Kai:
Und ich geh’... ich nehm’ die Schiffe mit und geh’ fort, und Vati wird mich suchen und nicht finden...

    Er muß über sich selbst heulen. Er macht das Köfferchen zu.

Der ärgerliche Knabe Kai: Und die Kapitänsmütze nehme ich mit... Ich geh!

    Immer noch hofft er, daß die Mutter ihn ruft und ihm sagt, er soll nicht weggehen, aber die Mutter glaubt, alles sei nur ein Spiel. Wahrscheinlich hat er nicht zum erstenmal das Köfferchen gepackt.

    Die Mutter:
    Geh nur, wenn es dir bei uns nicht mehr gefällt...

    Sie hört nicht einmal zu bügeln auf. Der ärgerliche Knabe Kai wartet ein Weilchen. Dann öffnet er die Tür. Er schluckt die Tränen hinunter. Er rückt sich die Kapitänsmütze zurecht und sagt...

Der ärgerliche Knabe Kai:
Weinen werdet ihr, wenn ich nicht mehr da bin, und traurig sein...

    Er schlägt die Tür zu. Er schlendert die Treppe hinunter. Er guckt noch einmal nach oben, ob sich nicht die Wohnungstür öffnet und die Mutter ihn bittet, wieder heimzukommen. Aber die Tür öffnet sich nicht.

    Gelächter der Kinder auf der Straße.

    Bild 9
    Vor dem Haus. Eine Siedlung mit Wohnblöcken.
    Immer noch dreht er sich fortwährend um. Auch auf der Straße. Er könnte noch zurückkehren. Mit dem Köfferchen in der Hand schlendert er an den Jungen und Mädchen vorbei, die bis über die Ohren verdreckt sind, denn sie bauen in den Pfützen eine Talsperre. Ein Stückchen Holz soll der Damm sein. Wieder macht er zwei oder drei Schritte, dreht sich um und schaut zu dem Haus hin, aus dem er gekommen ist. Zwei oder drei zögernde Schritte zurück. Dann ist’s passiert.
    Zwei Jungen auf Rädern sind durch die Pfützen gefahren. Wasser ist hochgespritzt. Der ärgerliche Knabe Kai betrachtet sich traurig im Spiegel einer Auslage, wischt sich den Dreck von Pullover und Gesicht und schiebt mit dem Fuß das Stückchen Holz in der Pfütze zur Seite. Er geht davon...

    Er ahnt nicht (aber er würde dich darüber freuen), daß zur gleichen Zeit die Mutter bei den Kindern auftaucht, die in den Pfützen

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