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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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richtig gute Freunde gewesen und dann kam ein Abend, an dem ich zu viel getrunken hatte, dazwischen. Ich hatte immer eine gewisse Schwärmerei für ihn gehegt und diese Gefühle sprudelten an besagtem Abend einfach aus mir heraus. Frei nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“. Der Schuss ging jedoch nach hinten los. Christian betrachtete unsere Beziehung als rein platonisches Verhältnis. Seitdem hat die Freundschaft einen Knacks weg. Über dieses kleine Detail hatte ich mir keine Gedanken gemacht, als ich voller Panik Norbert und meine berufliche Zukunft retten musste.
    „ Sonst alles klar bei dir? Du hast in meiner Praxis sehr gestresst ausgesehen.“
    Ich seufze. „ Naja, es läuft ... irgendwie“, sage ich deprimiert.
    „ Was ist denn los? Ist etwas mit den Pandabären?“ Ich blicke traurig zu ihm auf. Wieso denken immer alle, dass irgendetwas mit den Pandas ist, wenn es mir nicht gut geht? Sollte etwas mit den Pandas nicht stimmen, bekommen das alle rechtzeitig mit, da ich in einer solchen Situation ernsthaft selbstmordgefährdet bin.
    „ Naja, da ist dieser Typ, den ich gut fand, und der mich augenscheinlich auch nicht schlecht fand.“ Nun sieht Christian mich interessiert an.
    „ Ein Kerl?“
    „ Ja und wir wollten uns wieder sehen. Er sagte, ich solle ihn anrufen. Was ich auch liebend gerne machen würde, jedoch habe ich verpeilt seine Nummer in das Handy einzuspeichern und habe seine Visitenkarte, die er mir gegeben hatte, in der Waschmaschine gewaschen.“ Ich halte mir verzweifelt die Hände vor das Gesicht. „Ich bin so blöd, Christian.“ Er schaut mich amüsiert an.
    „ Du bist verliebt.“
    „ Was?“
    „ Du bist voll verliebt in Mister-Visitenkarte-verloren.“ Er grinst mich an.
    „ Nein, es ist nur so …“
    „ Lara versuche es erst gar nicht. Ich kenne dich schon seit über fünf Jahren. Ich sehe dir an, wenn es dich voll erwischt hat.“ Ich gebe meine Widerworte auf.
    „ Es ist so sinnlos! Ich kann mich nicht mehr an seinen Nachnamen erinnern, ich weiß nicht, wo er wohnt und habe keine Ahnung, wo er arbeitet.“ Christian blickt mich überrascht an.
    „ Dann scheint er einen wirklich bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen zu haben.“
    „ Oh ja“, murmle ich mit einem Lächeln. Die Kaffeemaschine piept und ich stehe auf, um zwei Tassen Kaffee zu holen. Als ich Christian seine auf den Tisch stelle und vorsichtig an meiner nippe, fragt er: „Wie bist du die letzten Tage zur Arbeit gekommen?“ Sofort spüre ich die Hitze, die mir in den Kopf steigt. Jetzt kommt der Grund heraus, warum ich keine ‚Zeit‘ hatte, mein Fahrrad abzuholen. Oder besser gesagt keine Motivation. Solange niemand etwas von meinen morgendlichen Verzweiflungsaktionen mitbekommt, sind sie so schön surreal.
    „ Ich habe ein Taxi genommen“, flüstere ich verlegen.
    „ Du hast ein Taxi genommen? Jeden Tag?“, fragt er verdutzt nach. Sofort erzähle ich ihm, was nach meinem Besuch in der Praxis passiert war. Sobald ich geendet habe, nimmt er einen kräftigen Schluck Kaffee.
    „ Ich hatte gehofft den Taxifahrer zu erwischen, der Alex und mich zum Zoo gefahren hatte. Vielleicht hätte er mir sagen können, wo er Alex hingefahren hat.“ Christian blickt mich amüsiert an.
    „ Wenn du jeden Tag ein Taxi genommen hast, um deinen Traummann auf mysteriöse Art und Weise wieder zu treffen, dann ist noch Hoffnung.“ Er zwinkert mir zu. Schön, wenn er das so sieht, denn ich sehe es mit Sicherheit nicht mehr so. Ich befinde mich in meiner Abschlussphase. Obwohl es bei mir eher die Verdrängung ist, die die Oberhand gewinnt. Mit direkter Konfrontation meiner Gefühle tue ich mich besonders schwer.
    „ Ich habe heute nichts zu tun. Also falls du Lust hast, helfe ich dir dabei ihn zu finden.“
    Ich schaue ihn dankbar an. „ Bevor wir uns über mein Problem unterhalten, will ich aber wissen, wo die Frisur herkommt!“ Ich deute mit dem Kopf auf seine blondgefärbten Haare, die mich nach wie vor irritieren.
    „ Das ist eine lange Geschichte und beinhaltet eine unheimlich dumme Wette.“
    „ Wir haben Zeit“, sage ich mit einem ehrlichen Lächeln. Sobald ich das Grinsen in meinem Gesicht spüre, geht es mir gleich besser. Ich vernehme positive Energie in meinem Körper.
    Zwar sitzen wir den halben Tag zusammen und schmieden Plä ne, jedoch fällt auch Christian nichts ein, was mich einer Lösung näher bringt. Dennoch ist es seit langem das erste entspannte Gespräch zwischen uns beiden und

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