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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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Was für eine Überraschung. Sie habe ich lange nicht mehr gesehen!“
    Welc h ein Wunder, wenn ich diesem Mann aktiv versuche aus dem Weg zu gehen, denke ich mir und marschiere widerwillig auf ihn zu.
    „ Dr. Hulsenbeck“, sage ich, um ein Lächeln bemüht und stelle mich vor ihn.
    „ Machen Sie Fotos für die neuen Zoo-Broschüren?“ Ich senke den Blick auf die Kameratasche in meiner Hand.
    „ Sieht so aus“, murmle ich und hoffe, dass das Gespräch schnell zu Ende geht.
    „ Haben sie auch bereits die Schimpansen fotografiert?“ Er schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Schimpansen? Ach ja, seine Lieblingstiere. Ich weiß von Robert, dass unser Zooarzt sie unbedingt ganz vorne auf der Broschüre haben will.
    „ Nein, bei den Affen war ich heute nicht. Werde ich aber noch erledigen“, antworte ich mit einem erzwungen Lächeln. „Entschuldigen Sie mich, ich muss die Seehundshow vorbereiten.“
    „ Seehundshow?“, fragt er neugierig nach.
    „ Joey ist krank“, erwidere ich knapp und zwänge mich an ihm vorbei.
    „ Lassen Sie nichts herunterfallen, Frau Berghausen“, höre ich ihn besorgt sagen, bevor ich den weit entferntesten PC im ganzen Bürogebäude suche.
     
     
    „ Der Seehund ist auf der Nordhalbkugel im Atlantik wie auch dem Pazifik heimisch. Sie sind außerordentlich gute Schwimmer und können bis zu 200 m tief und 30 Minuten lang tauchen. In der Regel bleiben sie aber lediglich drei Minuten unter Wasser. Ausgewachsene Tiere fressen ausschließlich Fische. Jungtiere hingegen ernähren sich von kleineren Meerestieren wie Krebsen.“ Ich stehe in der gut gefüllten Seehundarena und rattere so souverän wie möglich mein Wissen herunter. Bislang bringe ich nichts durcheinander. Dabei bleibt es hoffentlich. Zum Glück ließ sich Vanessa dazu überreden auch ein Mikrofon zu benutzen, da ich die Tiere nicht mit Namen benennen kann. So führe ich durch den Großteil des Programmes, während sie ab und an einspringt und die Vorführung der Kunststücke übernimmt. „Seehunde können 30 bis 35 Jahre alt werden. Weibchen weisen in der Regel eine höhere Lebenserwartung auf, als Männchen.“ Ich nehme meinen Eimer mit Fischen in die Hand und bewege mich auf meine Kollegin, die am Beckenrand steht, zu.
    „ Unser ältestes Weibchen hat dieses Jahr das stolze Alter von 31 Jahren erreicht“, erläutert Vanessa und versucht das entsprechende Tier für das Publikum ausfindig zu machen. „Zudem haben dieses Jahr zwei der Seehundweibchen Nachwuchs bekommen.“ Während sie probiert, die kleinen Seehunde an die Oberfläche zu locken, um sie den Zoobesuchern mit Namen und Alter vorzustellen, behalte ich die restlichen Tiere im Auge. Da Vanessa sich relativ wohl mit den Zuschauern fühlt, überlasse ich ihr den nächsten Teil der Moderation und nutze die Zeit, um die Besucher näher zu betrachten. Die Kinder können vor Spannung nicht still sitzen und die Eltern haben alle Mühen, ihre Sprösslinge neben sich auf den Plätzen zu halten. Es ist schön mit anzusehen, welches Vergnügen die Tiere den Menschen bereiten. Für jede Person, die den Weg in den Zoo auf sich nimmt, bin ich dankbar. Sofern es den Besuchern ein Lächeln in das Gesicht zaubert, wenn sie sich unsere Zoobewohner anschauen, kann ich mit meiner Arbeit zufrieden sein. Ich mache Anderen täglich eine Freude und das können sehr wenige von sich behaupten.
    Die Zuschauer schenken ihre Aufmerksamkeit dem kleinen Seehund, der endlich fü r ein Leckerchen aus dem Wasser kommt und sich bewundern lässt. Selbst mir huscht ein leichtes Lächeln über die Lippen, als ich die unbeholfenen Bewegungen des Kleinen beobachte, bevor ich mich wieder den Zuschauerrängen zuwende. Alle Augenpaare sind immer noch auf die Szene einige Meter neben mir fixiert.
    Alle Augenpaare bis auf eins.
    Und dieses Augenpaar starrt geradewegs mich an. Ich blinzle ein paar Mal, um sicherzugehen, dass es keine Fata Morgana ist, die ich da auf der Tribüne sehe. Aber selbst nach mehrmaligem Zukneifen meiner Augen ist er immer noch da.
    Alex sitzt im Publikum und beobachtet mich aufmerksam. Mir fä llt praktisch die Kinnlade herunter, als ich realisiere, dass alle meine Stoßgebete der letzten Tage erhört worden sind. Sobald er merkt, dass ich ihn entdeckt habe, betrachtet er mich mit einem berauschenden Grinsen im Gesicht. Ich bin so schockiert, dass ich nicht einmal daran denke, zurückzulächeln. Ich nehme nichts mehr wahr. Zudem setzt mein Herz für einen Moment

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