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Pandaglueck

Pandaglueck

Titel: Pandaglueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Berg
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unfair. Korrigiere: Das Universum ist so unfair! Ich will mich auf gar keinen Fall dem Schicksal einfach so hingeben. Aber was bleibt mir anderes übrig?
    Da mein Fahrrad nach wie vor bei Christian steht, habe ich sogar jeden Morgen ein Taxi gerufen, um pü nktlich auf der Arbeit zu erscheinen. Dabei ist meine Hoffnung nicht, dass Alex ominöserweise im Taxi sitzt, sondern, dass ich den Taxifahrer erwische, der uns damals gefahren hat. Vielleicht kann der Kerl sich daran erinnern, wo er Alex abgesetzt hat, und ich komme von da aus weiter. Aber bislang ist mir der Fahrer nicht begegnet. Meine Aussichten diesen Halbgott jemals wiederzusehen, schwinden von Tag zu Tag. Immerhin habe ich es bisher geschafft, meinen Tränen Einhalt zu gebieten. Solange keine einzige Träne meine Augen verlassen hat, gibt es Hoffnung. Trotzdem ist mein Leben eine einzige Trauernummer. Ich habe eine Waschmaschinen-Phobie entwickelt und reagiere auf alles motivationslos. Selbst Gretas unermüdliche Versuche mich aufzumuntern schlagen fehl. Mittlerweile scheint meine Traurigkeit ebenfalls auf sie abzufärben. Wobei ich nicht weiß, ob sie traurig ist, weil mir mein persönliches Glück nicht gegönnt ist oder weil eine viel versprechende Klatsch- und Tratschgeschichte tragisch zu Ende gegangen ist.
    Es ist Sonntagnachmittag und ich weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll. Ich liege gelangweilt auf dem Sofa und zappe durch die Fernsehprogramme. Auf meinem Bauch liegt eine Tüte Chips, die ich munter vernichte. Es ist wohlgemerkt die Zweite an diesem Wochenende. Jeder Chip, den ich mir in den Mund schiebe, lässt mich meinen Kummer ein Stückchen mehr verdrängen. Und das hilft mir! Zumindest insoweit, dass ich mich produktiv davon abbringe, wie eine Zwölfjährige Justin Bieber hinterher zu heulen, weil mich die plötzliche Erkenntnis packt, dass ich ihn sowieso nicht haben kann.
    Ein Chip … noch ein Chip …
    Und me ine Liebestragik wird kleiner und in immer entferntere Galaxien von meinem Gehirn verdrängt. Vielleicht sollte ich mir einen ganzen Vorrat an Chips-Tüten in der Küche bunkern. Aber heute ist Sonntag und deswegen haben die ganzen Läden zu. Tankstellen aber nicht! Wo ist die nächste Tankstelle?
    Wä hrend ich mir weiter einen Chip nach den anderen in den Mund stecke, greife ich nach meinem Handy und will gerade die nächstgelegene Tankstelle ausfindig machen, als es an der Tür klingelt. Sofort sitze ich kerzengerade auf dem Sofa und starre die Haustür an. Dass die Chips-Tüte dabei auf den Boden fällt und sich komplett entleert, stört mich in dem Moment reichlich wenig.
    Ist er das an der Tür? Hat mich das Universum für mein Hoffen belohnt? Der Postbote kann es nicht sein und Maurice ist über das Wochenende zu seiner Schwester gefahren. Ansonsten klingelt nie jemand bei mir. Also muss es Alex sein!
    Ich werfe die Decke zurü ck und hechte zur Tür. Erst als ich den Hörer für die Sprechanlage abnehme, kommt mir der Gedanke, dass ich meinen Jogginganzug trage, der nur für Gammeltage reserviert ist und mein Haar eine einzige Katastrophe darstellt. Für eine Änderung dieser nicht perfekten Umstände ist es aber zu spät.
    „ Hallo?“, spreche ich in den Hörer.
    „ Lara?“ Es ist eine männliche Stimme, aber nicht die von Alex. „Ich habe dein Fahrrad hier. Lässt du mich rein?“
    Es ist Christian mit meinem Fahrrad.
    „Hey! Stell es einfach unten in den Hausflur“, antworte ich und sperre ihm enttäuscht die Haustür auf. Ich öffne die Wohnungstür und warte auf ihn.
    „ Hey!“, sage ich erneut und lächle ihn dankbar an, als er die Treppe hochkommt. „Magst du auf einen Kaffee rein kommen?“, biete ich ihm an und trete von der Tür zurück.
    „ Ja, klar gerne.“ Er zieht seine Schuhe aus und folgt mir in die Küche.
    „ Wie immer mit Milch?“, frage ich, während ich den Kaffee aufsetze.
    „ Ja, bitte.“ Er blickt sich in der Wohnung um und nimmt auf einem der Sessel Platz. Sobald der Kaffe vor sich hinblubbert, setze ich mich zu ihm und sammle die Chips zu meinen Füßen ein.
    „ Vielen Dank, für das Vorbeibringen. Ich hab einfach keine Zeit gefunden.“ Ich sehe ihn entschuldigend an und lege die Chips-Tüte neben mir auf den Boden. Die restlichen Krümel werde ich nachher wegsaugen müssen.
    „ Kein Problem. Habe mir gedacht, dass du momentan viel zu tun hast. Wofür sind Freunde sonst da?“ Ich blicke ihn verlegen an. Uns als Freunde zu bezeichnen gestaltet sich etwas schwierig. Wir sind

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