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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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Zähnen. Gefrorene Tränen klebten wie Glasperlen in seinen Augenwinkeln und auf seinen Wangen. » Genau wie Schiller.«
    » Sie verändert sich«, sagte Rilke nüchtern.
    » Sie will sich aber nicht verändern«, sagte Cal. » Mach, dass es aufhört.«
    Rilke schüttelte den Kopf.
    » Das kann niemand aufhalten. Hast du ihn nicht gesehen? Verstehst du denn nicht, welche Macht wir besitzen?« Sie kicherte voll Staunen. » Es war wundervoll. Schiller hat dich gerettet, Cal. Er hat uns alle gerettet.«
    Das hatte er zweifellos. Ohne ihn hätte die Meute sie in den Staub getrampelt. Cals Verstand kämpfte mit Rilkes verdrehter Logik. Hatte sie recht? Waren sie tatsächlich deshalb hier? Um die Menschheit zu zerstören, sie vom Angesicht der Erde zu tilgen? Er ließ den Blick über das Ödland schweifen, das Schiller geschaffen hatte. Nein, eigentlich war es kein Ödland, eher ein Feld, das gepflügt und für eine neue Saat bereit war. Tiefer Friede hing darüber, ungestört von den Schreien und dem Kreischen der Sirenen. Es war perfekt.
    Trotzdem spürte Cal einen nagenden Zweifel. Rilke irrte sich, machte einen gewaltigen Fehler.
    » Daisy wird wieder gesund«, sagte Rilke, stand auf, schob einen Arm unter die Schulter ihres Bruders und half ihm auf die Beine. Schiller lächelte sie an. Er war wieder ein ganz gewöhnlicher Junge– doch die Kraft schlummerte in ihm, er konnte sie jederzeit wecken. Dessen war sich Cal bewusst, genau wie der Tatsache, dass er selbst eines Tages so kalt werden und etwas Grässliches seine Seele übernehmen würde. » Uns wird nichts passieren, Cal. Du wirst schon sehen. Es dauert noch einen Tag, vielleicht auch eine Woche, und dann wirst du es sehen.«
    » Es tut nicht weh«, sagte Schiller mit leiser, schwacher Stimme und fast im selben Tonfall wie seine Schwester. Cal hatte ihn brennend am Himmel gesehen, hatte gesehen, welche Zerstörung er anrichten konnte. War das derselbe Junge? » Es fühlt sich an… als ob etwas in deinem Körper ist, aber es kontrolliert dich nicht, es zwingt dich nicht dazu, etwas Bestimmtes zu tun. Es macht dich nur stark und beschützt dich. Kämpf nicht dagegen an, es ist…«
    Ganz offensichtlich fehlten ihm die Worte, doch sein erleuchteter Gesichtsausdruck sprach Bände.
    » Und es hat dir gesagt, warum wir hier sind, oder?«, fragte Rilke. » Um gegen die Menschheit Krieg zu führen.«
    Schiller sah zu Boden, als ob dort die Wahrheit geschrieben wäre, die er so verzweifelt suchte. Rilke umklammerte ihn so fest, dass der Junge das Gesicht verzog.
    » Sag’s ihnen, kleiner Bruder.«
    » Ja, deshalb sind wir hier«, sagte er und versuchte, sich aus ihrem Griff zu lösen, was ihm trotz seiner neu gewonnenen Kraft nicht gelingen wollte. Er sah Cal an, und dieser erkannte Furcht in seinen Augen. Furcht und eine herzzerreißende Traurigkeit. » Deshalb sind wir hier.«
    Rilke marschierte los. Ihr Bruder folgte ihr mit kleinen, unsicheren Schritten, als hätte er soeben erst Laufen gelernt. Marcus eilte hinzu, legte sich Schillers anderen Arm um die Schulter und stützte ihn. Jade bildete das Ende dieser seltsamen Prozession. Sie wischte sich eine Haarsträhne aus den Augen und blickte Cal nervös an.
    » Du hast keine Wahl«, sagte Rilke, die geduldig ihren taumelnden Bruder führte. » Egal, wo du hingehst oder was du tust– dir wird das Gleiche passieren. Die Menschen werden dir wehtun wollen, und du wirst dich wehren. Sie werden dich niemals in Ruhe lassen. Das können sie gar nicht. Es liegt in ihrer Natur. Diese verderbte, gewalttätige, scheußliche Natur ist der Grund, warum wir hier sind. Das haben wir die ganze Zeit falsch verstanden: Es ist nicht ihre Wut, die die Welt verändern wird. Es ist unsere.«
    Sie sah mit einem warmen, gütigen Lächeln auf Brick hinab.
    » Denkt drüber nach. Stellt euch vor, wie die Welt aussehen wird, wenn unsere Arbeit beendet ist.«
    Cal konnte es sich sehr gut vorstellen– nichts als Sonnenschein und Friede.
    Nein nein nein nein nein, protestierte ein dumpfes Dröhnen in seinem Schädel.
    » Kümmert euch um sie«, sagte Rilke und stapfte durch den Schutt. Ihre Füße wirbelten schwarze Aschewolken auf, die einst Gebäude und Autos und Menschen gewesen waren. » Wenn sie aufwacht, werdet ihr es endlich verstehen.«
    » Wohin willst du?«, fragte Cal.
    » Nirgendwohin. Überallhin«, antwortete sie. » Wenn ihr bereit seid, werdet ihr uns finden.«
    Cal sah ihr hinterher, wie sie mit ihren Jüngern– Schiller, Jade

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