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Panik: Thriller (German Edition)

Panik: Thriller (German Edition)

Titel: Panik: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Gordon Smith
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den Sicherheitsgurt zu lösen. Am Boden hatte sich eine Blutpfütze gebildet, weiteres Blut tropfte aus Chris’ Nase. Er war bewusstlos– ohne seine Hilfe konnten sie ihn nicht befreien. Brick sah wieder auf. Zwanzig Meter– schon wurden die ersten Polizisten von der Wut erfasst. Er packte Cal bei den Schultern und zog ihn aus dem Wagenfenster.
    » Wir können ihn doch nicht zurücklassen!«, rief Cal, riss sich los und zerrte weiter an Chris.
    » Wir müssen«, sagte Brick. Fünfzehn Meter– eine Reihe hasserfüllter Fratzen. » Los, Cal!« Er packte Cals Arm, riss ihn aus dem Wagen und auf die Beine. » Da!«
    Sie starrten die Mauer aus Uniformen an. Das Grunzen, das Heulen und Kreischen war unerträglich. Cal warf einen letzten Blick auf Chris.
    » Tut mir leid, mein Freund«, sagte er. Dann rannten sie, so schnell sie konnten, vor dem anstürmenden Wahnsinn davon.

Daisy
    Hemmingway, 18 : 29 Uhr
    Daisy kam sich vor, als würde sie in einem Wäschetrockner herumgewirbelt. Ihr Kopf drehte sich, ihr Magen rotierte. Sie krümmte sich zusammen, und ein milchiger Strahl ergoss sich aus ihrem Mund. Die Flüssigkeit fiel zischend auf die Flammen. Funken tanzten in der Luft– dieselben Funken, die sie schon bei Rilke im Restaurant gesehen hatte.
    Sie hielt jemanden an der Hand– es war Adam. Asche tanzte wie ein Heiligenschein um seinen Kopf und fiel auf seine Schultern. Er lächelte immer noch.
    Daisy stand schwankend auf. Sie standen hier auf dem Feld, und das silberne Auto lag dort drüben auf dem Dach. Sie wirbelte herum– der verlassene Parkplatz des Autohauses war direkt neben ihnen, dahinter das zahnlose Grinsen des Riesenrads von Fursville.
    Wir haben uns bewegt, begriff sie. Wir haben uns an der Hand genommen und sind irgendwie von dort nach hier gekommen.
    Langsam kehrte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie hörte die Sirenen, sah die fette, schwarze Fliege, die über dem Auto schwebte. Gegen die Sonne konnte sie eine Horde Menschen ausmachen, die über das Feld lief. Zwei Gestalten kamen direkt auf sie zu.
    » Cal!«, rief sie, als sie sie erkannte. » Brick!«
    Sie nahm Adam noch fester an der Hand und lief auf sie zu, stolperte über die Erdbrocken und die hohen Grasbüschel, bis sie in Hörweite waren.
    » Daisy?«, rief Cal. » Bist du verletzt?«
    » Nein, alles klar«, keuchte sie und blieb stehen. Die beiden Jungen schlossen zu ihr auf. Sie waren schweißgebadet. Dann sahen sie alle zum Jaguar hinüber, der hinter der Masse zuckender, schwarz gekleideter Körper kaum zu erkennen war. Der Hubschrauber hing darüber und tauchte die grässliche Szenerie in eine trübe Aschewolke.
    » Chris«, sagte Daisy, der gegen ihren Willen die Tränen in die Augen stiegen. Was Adam und sie auch immer gerade getan hatten– sie hatten ihn zurückgelassen. Verschwommen sah Daisy, wie Cal den Kopf schüttelte.
    » Tut mir leid, Daisy. Wir konnten ihn nicht rausziehen.«
    Das könnt ihr doch jetzt noch. Aber das sprach sie nicht laut aus, weil es eine Lüge war.
    » Wir müssen abhauen«, sagte Brick. » Vielleicht können wir uns im Park verstecken. Das ist unsere einzige Chance.«
    Keiner bewegte sich. Stumm beobachteten sie, wie die Meute versuchte, in den auf dem Dach liegenden Wagen zu gelangen. Als Chris starb, spürten sie mit einem Mal einen kalten Schatten in ihren Köpfen, als hätte man einen Schalter umgelegt. Eine brennende Gestalt kämpfte sich aus dem Autowrack, eine flackernde, fast durchsichtige Silhouette aus Flammen. Sie breitete elegant die riesigen Flügel aus und öffnete den Mund wie zu einem Schrei, bevor sie sich in der Hitze und dem Lärm über dem Feld auflöste.
    Das war Chris’ Engel, dachte Daisy. Er ist auch gestorben.
    » Los«, sagte Brick. » Gehen wir.«
    Daisy sah noch einen Moment zu. Die Polizisten schienen aus ihrer Trance zu erwachen. Einige der Männer hatten feuchte, rote Hände. Sie hasste sie von ganzem Herzen. Es war ihr egal, dass sie nicht wussten, was sie da taten, dass es eigentlich nicht ihre Schuld war. Sie hatten ihn ermordet. Einige drehten sich bereits zu Daisy um, deuteten auf sie und riefen etwas. Der Helikopter ging in Schräglage und flog in Richtung Park davon.
    Sie kletterten über den platt gedrückten Zaun des Autohausparkplatzes und liefen an den Leichen des Wachmanns und des Polizisten vorbei. Daneben lag das rauchende, ausgebrannte Gerippe des Krankenwagens. Niemand war zu sehen. Als sie die Straße überquerten, sah Daisy zu dem großen Schild hoch,

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