Papa To Go

Tipp, was sie nicht machen sollte: Breitbeinig sitzen oder sonstige Gymnastikübungen, die genau diesen Bereich belasten. Ansonsten schonen.

    Schlaflosigkeit
    »I can’t get no sleep« - mit »Faithless« im Ohr sicherlich noch schwieriger zu ertragen, in der Schwangerschaft eine Institution, ja fast schon eine Art Teilnahmebedingung. Das Baby turnt - bei uns damals stets ab 22 Uhr -, boxt und kickt. Dann kommt noch der Mama-Gedankenpunsch dazu, und zack war es das mit der Nacht.
    Das tust du:
    Deine Frau in den Schlaf sabbeln - Stichwort: Ablenkung. Das klappt eigentlich immer. Wenn nicht, dann »HEIMIMIHO«, heiße Milch mit Honig, oder eine Portion Sex. Das erschöpft, denn der ganze Apparat muss ja bewegt werden und die Kraftanstrengung ist um ein Vielfaches höher als vorher. Gut, wer es anständiger will, geht noch mal mit der Süßen um den Block oder lässt ihr ein Bad ein.

    Wassereinlagerungen
    Die Krone allen Übels für die werdende Mutter sind die üppigen Wassereinlagerungen, die ihr zunächst schleichend und dann von heute auf morgen das Gefühl geben, sich in eine Schwimminsel aus Fleisch und Blut verwandelt zu haben. Das ist natürlich ein wenig überspitzt formuliert, aber ein bisschen ist da schon was dran. Beine, Füße und Hände schwellen an. Final dann auch das Gesicht.
    Das tust du:
    Diese sogenannten Ödeme können durch Hochlegen gemildert oder mit einem Salzbad angegangen werden. Beim regelmäßigen Arztbesuch sollte der Halbgott in Weiß auch noch mal seinen Segen geben, ob der Wassergehalt okay ist oder die Ödeme Zeichen für eine Gestose sind.
Körperliche Veränderungen
    Und noch mal fünf Kilo mehr auf die Waage. Bau die Komplimente-Kanone vom zweiten Trimester also gar nicht erst ab. Das Atmen fällt den Damen nun schwerer, da das Zwerchfell hochgedrückt wird, was wiederum zu Kurzatmigkeit führt. Müdigkeit ist jetzt ein Dauerzustand, und doch können sie oftmals nicht schlafen, so schwer ist der gesamte Apparat geworden. Wie in der freien Wirtschaft: Der Overhead macht einen unbeweglich und preislich oftmals unattraktiv. Das muss nicht sein. Hier schon. Die Drüsen in den gepriesenen Brüsten haben ihre Fließbänder bereits angeworfen, und mit ein bisschen Glück sondern sie schon was von dem energiereichsten Power-Energy-Drink der Welt ab: das Kolostrum. Probieren lohnt sich. Schmeckt ekelhaft. Bei dem jetzt schon recht babyähnlichen Lebewesen im Bauch der Frau findet das Feintuning statt. Da lassen sich noch ein paar Organe frisieren,

    Fettpölsterchen einbauen und am Gesamtvolumen schrauben, bevor es dann endgültig im Rauswurf gipfelt. Entsprechende Wehen kündigen das bereits an, indem sie für eine Verhärtung der Bauchdecke sorgen.
Wichtige Anschaffungen
    Der Adler setzt zur Landung an - time is running! Jetzt heißt es in die Hände spucken, denn deine Wochenenden bekommen eine neue Ausrichtung im dritten Trimester: Während du in der Woche deinen Job erfüllst, sind die Samstage und Sonntage nützliche Vorbereitungsenklaven zum konzentrierten Einkauf und Aufbau. Diesen wunderbaren ganzheitlichen Ratgeber habe ich mit einer meines Erachtens fast streberhaften wie lückenlosen Liste der Dinge versehen, die ihr euch anschaffen solltet. Individuell muss sie natürlich erweitert werden (siehe die angefügte Liste ab Seite 99). Versuche, die meisten Sachen von Geschwistern oder Freunden zu leihen, hat echt Sinn. Den Rest kaufen! Nichts wegschmeißen, sondern dann wieder an Freunde weitergeben. Das ist eine schlaue Sache. Die Kleinen wachsen so schnell aus den Sachen - dafür brauchst du eine Gelddruckmaschine im Keller. Herrlicher Old-School-Spruch!

    Time for the Kinderwagen
    Vorab: Ich führe hier keine Diskussion über das Für und Wider von Kinderwagen, da es für mein Dafürhalten überhaupt keine Frage ist. Ein Kinderwagen ist nicht nur ein praktisches Gefährt, das es in nahezu jeder Preisklasse gibt, sondern er bedeutet auch Freiheit für den Vater und die Mutter, die mal ihrem eigenen Bewegungsdrang nachgeben wollen.

    Okay, ich habe mich recht schnell als »Held der Arbeit« und »Vater von Haus aus« aufspielen wollen und mich über Gebühr in die Suche nach dem geeigneten Kinderwagen gestürzt. Warum so früh? Weil einige Modelle Wartezeiten von zwölf bis 14 Wochen haben. Schlägt dein Herz für die klassische Farbe Blau oder die Trendfarbe Schwarz, dann sind die Lieferzeiten teilweise noch ausgedehnter, zumindest bei den überdurchschnittlich beliebten