Papa To Go
Notiere dir die Namen der Hebammen, des Arztes, schreibe die Uhrzeiten auf, formuliere deine Gefühle - du wirst es jahrelang noch gerne lesen und vorlesen! Die SMS, die ihr zur Geburt bekommen werdet, würde ich notieren und archivieren, genauso wie die postalisch zugesandten Karten zur Geburt. Auch diese lieben Wünsche sind ein wunderschönes Dokument für euch, wenn ihr die Zeit Jahre später mal nachempfinden wollt.
Chillen und Stillen
Die erste Hürde ist das Stillen. Der kleine Pupser hat ja recht fix wieder Kohldampf, und dann heißt es: Ran an die Fleischtöpfe! Mutter Natur hat für die ersten Tage so eine Art Power-Muttermilch-Konzentrat
angemischt namens Kolostrum. Da sind alle notwendigen Vitamine, Mineral- und Abwehrstoffe drin, um den Neugeborenen eine Menge Kraft zu verleihen und sie mit Schwung in die nächste Runde zu katapultieren. Nach etwa 24 bis 48 Stunden brechen die Dämme, und es kommt zum väterlicherseits lang ersehnten Muttermilcheinschuss! Das ist der Hammer. Per Fingerschnipsen siehst du die Brüste deiner Frau um ein Vielfaches größer als zuvor, und insgeheim betest du: »Lieber Gott, lass diesen Quell der Freude doch bitte niemals versiegen…« Nein, Quatsch. Der Muttermilcheinschuss spannt die Brust derart, dass die Mutter wirklich teilweise unter Schmerzen probiert, ihr Neugeborenes zum Trinken zu bewegen, damit der unangenehme Druck nachlässt. Gleich am ersten Tag wird euch von den Hebammen oder einer Stillberaterin (das ist ein Job!) gezeigt, wie ihr den kleinen Wurm am allerbesten anlegt. Da gibt es ganz unterschiedliche Positionen: im Sitzen, im Liegen, unter dem Arm oder den Klassiker, bei dem das Baby unterhalb der Brust drapiert wird.
Ist dein Kind per Kaiserschnitt zur Welt gekommen, musst du das Kind für die nächsten 24 bis 48 Stunden deiner Partnerin anlegen, da sie wegen des frischen operativen Eingriffs unbeweglich ist. Sorge beim Stillen für eine ruhige Atmosphäre und halte unangemeldete Besucher fern. Die können alle vorbeikommen, wenn ihr euch schon etwas sicherer fühlt.
Nicht jeder will oder kann stillen - pas de probleme! Der hippe Kinderfuttermarkt hat von Startermilch bis Milchpulver alles, was den Babygaumen verwöhnt. Wenn deine Partnerin also nicht stillt, kannst du von Anfang an gleich mit das Fläschchen geben, was dir das Erleben großer Nähe ermöglicht und für dich ein besonderer Augenblick der ultimativen Fürsorge und Verantwortung sein wird.
Das aber hintangestellt: Jeder einigermaßen zurechnungsfähige Experte rät zum Stillen. Dafür will ich gerne eine Lanze brechen und dir gepflegtes Info-Futter für heiße und anregende Diskussionen mit Anti-Still-Paaren geben. Zunächst Wissenswertes über Muttermilch, dann über den eigentlichen Stillvorgang.
Pro Muttermilch:
• Muttermilch ist die Top-Nahrung in den ersten sechs Monaten. Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe - alles, was der kleine Menschenorganismus benötigt, ist darin enthalten.
• Muttermilch fördert die Mekoniumausscheidung (Kindspech - schwarzer, pechähnlicher Kot), ist leicht verdaulich und gut verträglich.
• Muttermilch soll aufgrund ihrer Eiweißart Allergien verhindern.
• Muttermilch enthält Antikörper gegen Krankheiten, denen die
Mutter ausgesetzt ist oder war, und bildet somit einen Schutz für das Baby.
• Muttermilch ist gratis.
• Muttermilch ist frisch.
• Muttermilch ist hygienisch.
• Muttermilch ist immer wohltemperiert.
• Muttermilch ist sofort servierfähig.
• Muttermilch ist immer dabei.
Pro Stillen:
• Bonding: Durch den engen Körperkontakt entsteht eine starke emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind. Das Baby spürt in diesen intimen und sehr entspannten Momenten Geborgenheit und Sicherheit.
• Beim Stillen wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das die Kontraktionen der Gebärmutter verantwortet. Folglich wird die Rückbildung der Gebärmutter forciert, und Nachblutungen werden reduziert.
• Stillen ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch.
• Studien behaupten, dass Frauen, die gestillt haben, seltener an Brustkrebs erkranken.
• Stillen ermöglicht eine normale Kieferentwicklung beim Säugling und lässt das Kind auf seine natürliche Art und Weise trinken.
Du siehst, für das Stillen lohnt es sich wahrlich zu kämpfen!
Das Wickeln
Wenn ihr einen Babypflegekurs besucht habt, dann kannst du bereits nach der Geburt mit einigem Fachwissen und gezielten □✀ Handgriffen beeindrucken. Wenn nicht,
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