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Papa To Go

Papa To Go

Titel: Papa To Go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Busemann
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Hülle um sich herum fühlt. Weint dein Kind, dann nimmst du es auf den Arm und drückst es ganz sanft an dich, dabei streichelst du es zärtlich über den Rücken, so dass auch hier das Gefühl des Beschütztseins entstehen kann. Ebenfalls ist das weiche, rhythmisch ganz einfühlsame Ausstreichen des Babys bei heftigen Weinkrämpfen eine Simulation der ganzkörperlichen Schutzatmosphäre der Zeit vor der Geburt. Nicht zu vergessen: Das »Pucken«, eine ausgetüftelte, sehr traditionelle Wickeltechnik, bei der das Baby mit wenigen Handgriffen ganz eng in ein Tuch eingewickelt wird. Diese Methode kopiert gleichermaßen virtuos den Mutterleib, ruft »heimatliche« Gefühle beim Baby hervor und spendet ihm Sicherheit und Geborgenheit.

    Es ist ganz wichtig, sich dieses Gewöhnungsprozesses des eigenen Kindes gewahr zu werden und ein Verständnis für die aus Babys Sicht hoffnungslose Ausgangssituation, in der es dank des grellen Tageslichts viel zu hell ist und bei Hunger erst geschrien werden muss, zu entwickeln. Nur dann kannst du entsprechend sanftmütig, gelassen und liebevoll auf deinen Nachwuchs eingehen. Den Wurm an die Hand nehmen und ihn mit unserem Planeten vertraut machen - das wird in den kommenden Wochen und Monaten verstärkt deine Aufgabe sein. Du zeigst ihm den Weg, den du für gut erachtest, bis du schließlich irgendwann loslässt, wenn dein Kind sein eigener Reiseführer wird.
Wie halte ich mein Baby?
    Da liegt es nun, in einem liebevoll drapierten Nest auf deinem italienischen Designersofa, und es überkommt dich das Bedürfnis, deinen Sohn oder deine Tochter an dich zu nehmen und zu küssen. Nur, wie gelingt es dir, die kleine runzelige Kartoffel unbeschadet und voll funktionsfähig in deine Arme zu nehmen?
    Wie du dir (nicht) denken kannst, ist das Aufnehmen eines Babys aus seiner liegenden Position mit dem Hochheben einer kleinen goldenen, mit Diamanten verzierten Inkastatue zu vergleichen. Wie Indiana Jones folge lieber deinem Gefühl intuitiver Vorsicht, denn irgendwo aus der Ecke mag ein Giftpfeil geschossen kommen - oder ein kurzer Augenblick der Unbeherrschtheit oder Unachtsamkeit, und das kostbare Prachtexemplar kann einen Kratzer oder eine Delle davontragen. Welche Wertminderung. Nun denn, es versteht sich von selbst, dass du langsam und bedacht mit deinem Baby umgehst, niemals schnell, ungeduldig oder ruckartig waltest. In den ersten Wochen und Monaten haben die neuen Lebewesen
in Menschengestalt keine Kontrolle über ihren Körper. Vor allem können sie den schweren Kopf nicht halten. Deshalb achte stets darauf, den Schädel deines Kindes zu stützen.
    Um es nun hochzunehmen, schiebe deine Hände unter das auf dem Rücken liegende Kind. Die eine Hand unter den Po, die andere unter den oberen Rücken und Kopf (keine Bange, die sind ja alle noch so klein, deine Hand wird also groß genug sein). Ganz langsam kannst du es nun aufnehmen, dabei mit der Hand am Po den Rücken stützen und mit der Hand am Kopf den gesamten Oberkörper. Einwandfrei.
    Die kleinen Knöterköppe sind gerne bei Mama oder Papa auf dem Arm in der Wiegehaltung. Hier liegt der Kopf in der Armbeuge und der Körper ruht auf dem Unterarm. Sitzt du dabei, kannst du deinem Kind, nachdem es abgestillt ist, in dieser Position auch fantastisch das Fläschchen reichen. Mütter stillen zumeist in dieser Haltung. Ein Bäuerchen aus der kleinen Flatulenzmaschine klopfst du am allerbesten heraus, wenn du dein Baby aufrecht hältst, eine Hand am Po, das Köpfchen lehnt an deiner Schulter, und mit der freien Hand tappst du leicht auf den Rücken. Buuurrrrps! Bei Bauchschmerzen oder Blähungen empfiehlt sich freundlich der Fliegergriff, der im Pups-Kapitel (»Das Furzen: Der stinkende Pupsberater«, Seite 207) noch genauer erläutert wird.
Mama stillt, du wickelst
    Papa = Windeltaxi
Mama = Getränkestand
    Ja, wir waren nicht zimperlich mit der ausgesprochen nüchternen Benennung, als wir uns damals zur Geburt unserer Tochter
rollenspezifisch aufgeteilt haben. Die ersten Wochen bin ich das Windeltaxi gefahren, um meine Frau zu entlasten, später, nach der Rückkehr in den Job, hat sich das dann eher in ihre Richtung verschoben, und ich war nur morgens und abends im Dienst. Die Rolle und Funktion des Windeltaxis kann ich dir nur wärmstens ans Herz legen, und ich will dir auch erklären, warum. Als Vater hast du in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt neben einer stillenden Mutter den Job des Allrounders. Egal, was gemacht werden

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