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Paradies. Doch kein Himmel (German Edition)

Paradies. Doch kein Himmel (German Edition)

Titel: Paradies. Doch kein Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthea Bischof
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Absichten der Gemeinde wusste und dass sie in dem Mädchen ihren neuen Propheten hatten sehen wollen. Luz nun fand diese Ansicht noch umso irriger. Sie schüttelte den Kopf und ging langsam auf und ab. Schliesslich straffte sie sich und trat vor Vincent.
    „Ich weiss was du denkst. Du glaubst, ich bin genauso wie das Paraguay, das seine Schwierigkeiten erkennt, aber nichts daran ändert. Du denkst, ich bin genauso korrupt wie die Politiker, die Polizei und die Verwaltung. Ich sei zu feige, um etwas zu verändern zu versuchen und darum jammere ich nur über die bösen Kolonialisten. Aber weisst du, ich sehe das schon. Ich werde wirklich versuchen, etwas zu unternehmen. Ich werde einen Bericht über die Sekte schreiben und ich werde ihn der Polizei zukommen lassen. Ich muss noch sehen, ob ich den Bericht dann anonym an die Presse, auch die internationale , gebe“, sagte sie mit dem Blick in den seinen gesenkt.
    „Ich habe gar nichts dazu gesagt, was ich denke und wie ich dich oder sonst jemanden beurteile“, meinte Vincent.
    „Aber ich weiss es. Irgendwie liegst du wohl richtig damit. Wenn wir uns nicht wehren, kolonialisieren uns Brasilien und Argentinien. Paraguay kann nicht einfach abwarten. Wir müssen uns wehren“, sprach Luz weiter.
    „Das ist wohl richtig, aber wie gesagt, ich habe nie behauptet, du würdest dich nicht einsetzen“, sagte er.
    Doch sie winkte nur ab.
    „Du hast mir doch diese Abrechnung geschickt, die besagt, dass Rodrigo Marcial die Finger auch bei Transmar Import Export Ltd. im Spiel hatte?“ fragte sie dann.
    „ Es sind diese unregelmässigen Zahlungen an die Sekte vermerkt. Wie das in der Buchhaltung von Transmar aussieht würde mich interessieren“, erwiderte er.
    „Nun, ich kann es dir sagen. Ich habe herum gesucht. Er war dort gewissermassen im Vorstand. Er muss ziemliche Gewinne abgeschöpft haben. Die Firma weist zwar eine Art null-null-Bilanz aus, aber sie florieren grossartig. Das ist hier nichts Besonderes, so umgeht man die Steuern. Aber ich weiss aus den Akten, die in Asunción kein Mensch verwendet oder ansieht, dass Marcials Leute mit Waffen und Drogen gehandelt haben. Aber das Beeindruckendste ist für mich diese Person. Er hat anscheinend jedem Angst gemacht, dem er begegnet ist. Er liess den Leuten das Blut in den Adern gefrieren. Man kann es nicht erklären, denn anscheinend sah er aus wie  ein ganz durchschnittlicher Typ. Aber er konnte Leute mit einem Blick fertig machen“, erklärte sie.
    „In Chacarita hat man auch gesagt, er holt Kraft aus den Leuten, die er tötet. Wer hat ihn denn in Chacarita gekannt?“ fragte Vincent.
    „Wahrscheinlich viel weniger Leute, als nun von ihm erzählen. Aber er war über Jahre ein Phantom. Ich meine nicht für die kleinen Kinder, sondern für die Erwachsenen auch. War er wirklich so grauenhaft?“ fragte sie.
    „Ich glaube ich habe noch nie jemanden gesehen, der so menschenverachtend war“, meinte Vincent nach einigem Nachdenken.
    „Mein Glück, dass ich ihm nie begegnet bin“, entgegnete Luz.
    Da hielt er ihr seine geschundene Hand unter die Nase.
     
     
    Luz hielt Wort. Sie verfasste einen detaillierten Bericht, den sie Herrn Almada unterjubelte, welcher die Untersuchungen über die Sekte in Concepcion und ihre offensichtliche Verbindung zu Transmar aufzeigte. Diese Firma wiederum stand im dringenden Verdacht, Schmuggel und Handel mit illegalen Erzeugnissen zu betreiben. Luz wusste, Herr Almada war wenig couragiert. Deshalb legte sie dem Bericht die anonyme Notiz bei, dass ein ähnlicher Bericht in Kürze die Vertreter der nationalen und der internationalen Presse erreichen würde. Entsprechend müsste die Polizei gewappnet sein, wenn die Vertreter der Presse nachfragten. Am Ende der Notiz stand der Vermerk auf die fantasievolle Adresse [email protected].
    Da über den Halter der Adresse nichts in Erfahrung zu bringen war, gab sich Almada geschlagen und wandte sich mit der dringenden Bitte an den Absender, doch die Firma Transmar aus dem Spiel zu lassen, denn das würde einen Sturm loslösen, der sich nicht absehen liesse. [email protected] versprach, mit sich reden zu lassen.
    Entsprechend erschien wenige Tage später ein Bericht über die Machenschaften der Gemeinde der Flammenden Herzen in Concepcion und den mysteriösen Tod ihres Gurus. Seine Verbindung zur Unterwelt wurde angedeutet. Jedoch bewirkte der Bericht einen Aufschrei des Entsetzens, so dass die Mitglieder der Gemeinde der Flammenden Herzen sich kaum mehr auf die

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