Paradies Pollensa
eine entschlossene Bettlerin sein oder erst gar nicht daran denken. Ich habe wohl keinen starken Charakter.«
Wieder seufzte Terry und stupste Joyce die schwarze Schnauze ins Auge.
»Du hast immer noch dieses süße Schnäuzchen, Terry, kalt wie Eiscreme. Oh, ich liebe dich so sehr! Ich kann nicht ohne dich sein. Ich kann dich nicht weggeben. Ich kann es nicht… ich kann es nicht… ich kann es nicht.«
Die warme Zunge schleckte eifrig.
»Du verstehst mich also, mein Schatz. Du würdest alles tun, um Frauchen zu helfen, nicht wahr?«
Terry kletterte von ihrem Schoß und lief auf unsicheren Beinen in eine Ecke des Zimmers. Mit einer zerbeulten Schüssel zwischen den Zähnen kam er zurück.
Joyce wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte.
»Hat da gerade jemand sein einziges Kunststückchen vorgeführt? Das Einzige, was ihm eingefallen ist, um Frauchen zu helfen. Oh Terry, Terry, niemand wird uns auseinanderbringen! Dafür würde ich alles tun. Aber stimmt das auch? Man sagt das so leichthin – und wenn einem dann die Lösung gezeigt wird, sagt man: ›So habe ich das aber nicht gemeint.‹ Würde ich wirklich alles tun?«
Sie setzte sich neben den Hund auf den Fußboden.
»Siehst du, Terry, die Lage ist so. Eine Gouvernante für kleine Kinder kann keinen Hund haben, und auch eine Gesellschafterin für ältere Damen kann keinen Hund haben. Nur verheiratete Frauen dürfen einen Hund haben, Terry. Kleine ungemein teure Hunde, die sie zum Einkaufen mitnehmen. Und wenn eine unbedingt einen alten, blinden Terrier haben wollte, warum nicht?«
Ihre Miene erhellte sich, und im gleichen Augenblick wurde unten zweimal an die Tür geklopft.
»Die Post. Vielleicht…«
Sie sprang auf, rannte die Treppen hinunter und kam mit einem Brief in der Hand zurück.
»Vielleicht. Oh bitte…«
Sie riss ihn auf.
Sehr geehrte Dame,
wir haben das Gemälde in Augenschein genommen und sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich nicht um einen echten Cuyp handelt und sein Wert sich auf praktisch null beläuft.
Mit freundlichen Grüßen
Sloane Ryder
Joyce stand mit dem Brief in der Hand da. Als sie endlich sprach, hatte sich ihre Stimme verändert.
»Das war’s«, sagte sie. »Die letzte Hoffnung zerschlagen. Aber wir werden nicht auseinandergehen. Es gibt einen Weg – und zwar ohne zu betteln. Terry, mein Schatz, ich muss nach unten. Bin gleich wieder zurück.«
Joyce eilte nach unten zum Telefon, das in einer dunklen Ecke stand. Sie bat um eine bestimmte Nummer. Es meldete sich eine Männerstimme, deren Ton augenblicklich umschlug, als er sie erkannte.
»Joyce, meine Liebe. Lass uns ausgehen heute Abend und zusammen essen und tanzen.«
»Ich kann nicht«, sagte Joyce leichthin. »Ich habe nichts Passendes zum Anziehen.«
Sie lächelte bitter beim Gedanken an die leeren Bügel in ihrem wackeligen Kleiderschrank.
»Ich kann doch einfach jetzt zu dir kommen! Wie lautet die Adresse? Guter Gott, wo ist das denn? Da bist du wohl herabgestiegen von deinem hohen Ross, wie?«
»Allerdings.«
»Na, du bist ehrlich. Bis gleich.«
Ungefähr eine Dreiviertelstunde später fuhr Arthur Hallidays Wagen vor dem Haus vor. Eine in Ehrfurcht erstarrte Mrs Barnes führte ihn die Treppe hinauf.
»Meine Liebe – so ein furchtbares Loch. Wie um alles in der Welt bist du so tief gesunken?«
»Stolz und ein paar andere unrentable Gefühle.«
Sie sprach in nonchalantem Ton und bedachte den Mann, der vor ihr stand, mit einem süffisanten Blick.
Viele Menschen bezeichneten Halliday als gut aussehend. Er war ein groß gewachsener Mann mit breiten Schultern und blondem Haar, mit kleinen, sehr hellen blauen Augen und kräftigem Kinn.
Er ließ sich auf dem wackeligen Stuhl nieder, den sie ihm bot.
»Nun«, sagte er nachdenklich, »du hast deine Lektion bekommen, würde ich sagen. Moment mal – beißt das Biest?«
»Nein, nein, keine Sorge. Ich habe ihn gut erzogen, er ist ein… ein Wachhund.«
Halliday musterte sie von oben bis unten.
»Du willst also absteigen vom Ross«, sagte er sanft. »Ist es das?«
Joyce nickte.
»Ich habe es dir gleich gesagt, meine Liebe. Am Ende kriege ich immer, was ich will. Ich wusste, dass du früher oder später doch erkennen würdest, was gut für dich ist.«
»Ich habe Glück, dass du es dir nicht anders überlegt hast«, sagte Joyce.
Er sah sie misstrauisch an. Bei Joyce wusste man nie so genau, woran man war.
»Du wirst mich heiraten?«
Sie nickte. »Sobald du willst.«
»Je eher,
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