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Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Titel: Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Slaterman
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irgendwelche Anweisungen zu.
    Mehrere uniformierte Polizisten versuchten verzweifelt, das Heer der Neugierigen davon abzuhalten, den Tatort zu stürmen, während einige mit Mikrofon bewaffnete TV-Reporter vor laufenden Kameras ständig irgendwelche Sensationsmeldungen verkündeten.
    Als er in Sichtweite der Menschenmenge kam, stürzten sich die Vertreter der Presse augenblicklich auf ihn. Salchers Blick wurde noch um eine Nuance nachdenklicher.
    Verschwindet, durchzuckte es ihn, ich weiß im Moment doch auch nicht mehr.
    In der Tat wusste der junge Oberinspektor kaum mehr als der Großteil der Journalisten. Er besaß lediglich die Information seines Vorgesetzten, dass dort unten am Ufer des Lech eine verstümmelte, männliche Leiche lag, die, wie diesem der Leiter der hiesigen Polizeidienststelle mit nervöser Stimme mitgeteilt hatte, aus der näheren Umgebung stammte.
    Inzwischen hatte ihn die Pressemeute regelrecht umzingelt.
    Wie ein Regenschauer prasselten die Fragen auf ihn ein.
    »Stimmt es, dass man an dem Toten Bissspuren ausgemacht hat?«
    »Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Leiche und den vielen toten Tieren, die man in letzter Zeit hier in der Gegend gefunden hat?«
    »Haben Sie schon irgendeinen Verdacht?«
    Salcher ignorierte die Fragen und hielt stattdessen Ausschau nach jemandem, der ihm kompetent genug erschien, um ihm seinerseits Antworten auf gewisse Fragen zu geben. Dabei fiel sein Blick auf einen kahlköpfigen Anzugträger, dessen Glatze in der Morgensonne wie eine polierte Bowlingkugel glänzte.
    »Kein Kommentar«, sagte er abweisend und setzte sich wieder in Bewegung.
    Ob der Mann der Richtige war, konnte Tobias im Moment noch nicht sagen, auf jeden Fall trug er am Revers seiner Anzugsjacke eine Dienstmarke, und als er auf ihn zuging, hielt er die neugierigen Journalisten, die ihm beinahe auf Tuchfühlung folgten, mit knappen aber bestimmten Gesten auf Distanz.
    »Guten Tag, mein Name ist Tobias Salcher, Oberinspektor der Innsbrucker Landespolizei. Sind Sie hier der zuständige Beamte?«
    Bevor ihm der Mann eine Antwort geben konnte, torkelte vom Fluss her ein Polizist an ihnen vorbei, stürzte sich zwei Schritte weiter zwischen die Büsche und übergab sich würgend.
    »Mahlzeit«, sagte der Glatzkopf trocken, während Tobias Salcher den Kopf zur Seite drehte und sich bemühte, flach zu atmen.
    Es gab Dinge, die wollte er kurz nach dem Frühstück weder hören noch sehen.
    Der kahlköpfige Anzugträger neben ihm zeigte deutlich weniger Skrupel. Er wartete, bis der Polizist wieder aus dem Gebüsch gekommen war. Der Mann war bleich wie eine frisch gekalkte Wand. Seine Augen waren wässrig und in seinen Mundwinkeln hingen noch Reste von Erbrochenem. Der Glatzkopf legte die Stirn in Falten und ging auf ihn zu. Dabei wühlte er mit der Hand in der Hosentasche.
    »Hier – wisch dir gefälligst die Kotze von der Backe, bevor du wieder unter die Leute gehst.«
    Dann drückte er dem Uniformierten eine Packung Papiertaschentücher in die Hand, wandte sich wieder ab und packte Salcher am Arm.
    »Kommen Sie«, sagte er und zog den jungen Oberinspektor zur Seite. »Wenn wir noch länger hier herumstehen, schießen sich diese Pressefritzen endgültig auf uns ein und dann haben wir sie den ganzen Tag am Hals.«
    Einen Steinwurf vom Tatort entfernt kamen sie vor einem Baum zum Stehen.
    »Ich heiße übrigens Braun, Arthur Braun. Ich bin der Leiter der Bezirkspolizei von Reutte, das für diesen Fall zuständige Revier«, sagte der Mann und streckte Tobias Salcher seine Rechte entgegen.
    Tobias nickte und ergriff die dargebotene Hand.
    »Dann hat mein Chef also mit Ihnen am Telefon gesprochen. Wissen Sie schon etwas Genaueres?«
    »Nur das, was mir die Kollegen vom Erkennungsdienst und der Gerichtsmediziner erzählt haben.«
    »Und das wäre?«, fragte Salcher ungeduldig.
    Statt einer Antwort klappte Braun ein Notizbuch auf und begann daraus laut vorzulesen.
    »Bei der Leiche handelt es sich um Markus Feuchter, siebenunddreißig Jahre alt, Junggeselle. Er bewirtschaftete hier in der Nähe einen Bauernhof. Er war gestern Abend mit einigen Nachbarn in der ›Krone‹ beim Stammtisch und hat die Gaststätte dann gegen 23 Uhr wieder verlassen. Das war das letzte Mal, das ihn jemand lebend gesehen hat. Entdeckt hat ihn heute Morgen so gegen 3 Uhr ein Autofahrer, der sich hier in die Büsche schlagen wollte, um einem menschlichen Bedürfnis nachzukommen. Das ist im Moment alles. Was mir allerdings bei der

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