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Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie

Titel: Paraforce 6 - Die Stunde der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Slaterman
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hätte, wäre kein Laut mehr über seine Lippen gekommen. Ihm fehlte nämlich von der Nase abwärts der komplette untere Teil seines Gesichts, genauso wie der Kehlkopf und ein Teil des Halses.
    Tobias handelte, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern oder darüber nachzudenken. Noch während Andrea zu schreien begann, setzte er sich in Bewegung. Er sprang vorwärts und warf sich zwischen seine Freundin und die Kreatur. Instinktiv zog er seine Pistole und spannte den Abzug.
    Dann feuerte er.
    Die Glock donnerte in der Höhle wie eine Kanone, aber auch ihre Kugeln konnten das Geschöpf nicht aufhalten. Unablässig stampfte es weiter, seine todbringenden Klauen zerteilten dabei fauchend die Luft. Mit einer Hechtrolle versuchte Tobias, sich in Sicherheit zu bringen.
    Einen Herzschlag zu spät.
    Eine der wirbelnden Klauen traf ihn mitten auf die Brust.
    Bevor die Welt um ihn herum in blutrotem Nebel versank, hörte er noch Andrea schreien.
    Danach war nichts mehr.
     
     
     

XV
    Es war früher Nachmittag, als ihn Laughlin vom Krankenhaus abholte.
    Es war zwar sein Wagen und die Ärzte hatten ihn als geheilt entlassen, aber er fühlte sich außerstande selbst zu fahren, dazu war er viel zu ausgelaugt, sowohl psychisch als auch physisch.
    Er fühlte sich miserabel. Seine Gedanken kreisten ständig um Andrea und Arthur. Sie waren beide für eine Sache gestorben, die er immer noch nicht richtig begreifen konnte. Eine Sache, die er nicht einmal hatte zu Ende bringen können, dabei wäre er es ihnen verdammt noch mal schuldig gewesen.
    Der Gedanke, dass er lebte, aber Andrea gestorben war, brachte ihn schier um den Verstand.
    Laughlin vermutete, dass es an der Kette lag, dass der Bluatschink ihn nicht getötet hatte.
    Aber das interessierte ihn alles nicht mehr.
    Nicht mehr in diesem Leben, nicht mehr in dieser Welt.
     
    »Wir sind gleich da«, sagte Laughlin und bog nach links in die Hauptstraße ein. Kurz darauf stoppte er den Wagen vor der Pension.
    Tobias betrat das Gebäude durch die Hintertür und ging direkt auf sein Zimmer.
    Mechanisch begann er, seine Sachen zu packen. Achtlos stopfte er Kleider, Schuhe und den Waschbeutel in die Reisetasche, die er vom Schrank geholt hatte, während tief in seinem Innern ein Sturm der Gefühle tobte.
    In den letzten Tagen war so viel auf ihn eingestürmt, dass er nicht wusste, ob er es je verarbeiten konnte. Das Geheimnis seiner Familie, Paraforce, die entsetzlichen Ereignisse um den Bluatschink und nicht zuletzt Andrea.
    Als er wieder zu Laughlin in den Wagen stieg, warf er einen letzten Blick auf die Pension.
    In seinen Augen lagen dabei alle Schmerzen dieser Welt.
     
     
     

Epilog
    Die Sonne ging unter und tauchte das Tal in blutrote Farbe.
    Für geraume Zeit spiegelten sich ihre Strahlen noch im Wasser des Lech wider.
    Es war eigentlich wie immer, nur dass an diesem Abend die blauroten Lichter unzähliger Polizeifahrzeuge die Bergwelt erhellten.
    Dutzende von dunklen Schatten hasteten über Felshänge und Hügelketten.
    Immer wieder zerriss eine helle Stimme die Stille des Abends.
    »Was ist jetzt, habt ihr ihn gefunden?«
    Und immer wieder dieselbe Antwort.
    »Nein Herr Haldinger, noch nicht.«
    Vielleicht hätte man etwas entdeckt, wenn man sich die Mühe gemacht hätte, zum Fluss hinunter zu gehen. Aber so kauerte es unentdeckt im Uferdickicht und leckte zufrieden seine Wunden. Die Schmerzen ebbten langsam ab.
    Es wusste nichts davon, dass es damit zusammenhing, dass jemand mit einer Kette, die genauso uralt war wie es, sich immer weiter von ihm entfernte.
    Es wusste nichts von Amerika.
     
    Ende
     

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