Paraforce Band 9 - Der Schlag eines Herzens 2
gehörige Sonderzahlung leisten«, ergänzte Tom.
Baptiste nickte. »Ich glaube, wir haben etwas gefunden, was Milena Radescu besser gefallen wird. Wenn alles reibungslos verläuft, können Sie sie zum Ende des Monats als vollwertige Kollegin in Ihren Reihen willkommen heißen.«
Tom lachte. »Das hört sich doch gut an.«
Baptiste wandte sich erneut an die Agenten. »Sie haben sehr gute Arbeit geleistet. Ich darf Sie beide nun kurz auf den letzten Stand des Falles bringen. Letztlich kamen die von Ihnen alarmierten Militäreinheiten doch noch rechtzeitig und konnten das Schlimmste verhindern. Sie konnten die Auswüchse des Hauses zurückhalten, bis diese sich urplötzlich zurückzogen.«
»Das war wahrscheinlich in dem Moment, in dem Ali und ich ins Innerste des Hauses vordringen konnten. Proscher brauchte wohl all seine Kräfte, um uns zurückzuschlagen.«
Baptiste nickte zustimmend und fuhr fort. »Die überlebenden Dorfbewohner sind allesamt in ihre Heimat zurückgekehrt. Die materiellen Schäden wurden behoben und es sind umfangreiche Bestrebungen im Gange, die Menschen psychologisch zu betreuen.«
Der Franzose holte tief Luft.
»Es wird zwar nicht leicht werden, aber immerhin konnte das Schlimmste doch verhindert werden. Bei der Untersuchung des Hexerhauses durch unsere Spezialisten wurden weitere Leichen in verschiedensten Zuständen gefunden. Die meisten waren skelettiert.«
» Opfer des Hexers«, vermutete Ali.
» Das glauben wir auch. Sie wurden durch die Soldaten geborgen und bestattet. Ein Priester – er wird wohl auch die Nachfolge von Iacob Oprina übernehmen – hat sie mit einem stillen Gedenkgottesdienst zur letzten Ruhe gebettet. So können wir hoffentlich sicher sein, dass ihre Seelen nach all den Jahrzehnten ihren Frieden finden. Die letzten Überreste des Hauses wurden komplett verbrannt. Es ist tatsächlich nur noch Asche davon übrig.«
» Und das hat uns viel Geld und Mühe gekostet«, mischte sich Blackstone ein. » Ich muss Sie darauf hinweisen, dass wir bemüht sind, im Verborgenen zu agieren. Auch wenn wir kein Geheimdienst sind, so ist diese Art der Öffentlichkeitsaufmerksamkeit nicht das, was wir suchen, meine Herren. Besonders Sie, Mr. Carson, sollten darauf verzichten, eine Armee in Ihrem Einsatzgebiet zu mobilisieren.«
» Was hätte ich denn nach Ihrer Meinung sonst tun sollen?«, regte Tom sich auf. » Die Menschen verrecken lassen?«
Blackstone holte tief Luft, um zu erwidern, doch Baptiste ging schnell dazwischen, bevor die Situation eskalieren konnte. » Ich bin von Ihren Leistungen sehr angetan. Vor allem Sie, Mr. Nuri, haben sich bewährt. Dass Ihr erster Einsatz so gefährlich wird, konnte niemand ahnen.«
» Danke, Sir.«
» Dennoch ist es nicht üblich, dass zwei Feldagenten zusammenarbeiten«, echauffierte sich Blackstone erneut. » Dies ist so nicht vorgesehen.«
» Kommt mit Sicherheit wieder vor, oder?«, murmelte Tom Carson. Er zwinkerte Ali zu.
» Was haben Sie gesagt?«, hakte der rechtliche Leiter der Paraforce nach.
Ein Schatten schien über das Gesicht des Agenten zu fallen. » Ach, leck mich«, nuschelte Carson. Ali war sich zunächst sicher, dass nur er den genauen Wortlaut verstanden hatte. An Baptistes Grinsen jedoch erkannte er, dass der Leiter die Formulierung ebenfalls mitbekommen hatte.
Baptiste räusperte sich auffallend lautstark und erhob sich. Er bedankte sich noch einmal und entließ die beiden Agenten.
Tom nickte seinem Vorgesetzten zu und stampfte, ohne Blackstone auch nur eines Blickes zu würdigen, aus dem Büro. Ali schüttelte den beiden Leitern von Paraforce die Hand.
An Blackstone gewandt sagte er: »Es tut mir leid, wenn ich Sie auf etwas hinweisen muss. Sie arbeiten von Ihrem Schreibtisch aus. Wir sind direkt an der Front. Und dort können gewisse Umstände ein schnelles und möglicherweise auch unkonventionelles Verhalten von uns Agenten erfordern. Bei allem Respekt, Sir, doch davon verstehen Sie nicht so viel wie wir. Von daher kann ich nur betonen, dass ich eine weitere enge Zusammenarbeit mit Mr. Carson ausdrücklich nicht ausschließe und sogar befürworte. Auf Wiedersehen.«
Ali drehte sich um und verließ das Büro. Er war zufrieden mit sich und dem, was er soeben gesagt hatte. Aber auch wenn ihm Blackstone nicht sonderlich sympathisch war, respektierte er ihn dennoch als wichtiges Rädchen im Getriebe der Paraforce. Man sollte es sich besser nicht vollständig mit ihm verscherzen. Er und seine weitreichenden
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